„Dort, wo man Bücher verbrennt…“

Anlässlich der Bücherverbrennung vor 90 Jahren lesen und engagieren sich PENWriters-in-Exile Stipendiaten gegen das Vergessen. Und für die Meinungsfreiheit.

Nur drei Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gingen an über 160 Orten in Deutschland Bücher in Flammen auf. Darunter Werke von Marx, Kästner, Brecht, Heine, Freud, Tucholsky, darunter viele jüdische Schriftsteller und anderen Autoren, die die deutsche Studentenvertretung als „undeutsch“ ansah.

Der 10. Mai 1933 markierte das Ende der Gedankenfreiheit. Kritische Autoren und andere Weltanschauungen sollten verstummen.

90 Jahre ist das her. Doch Meinungsfreiheit ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. An vielen Orten der Welt ist die Freiheit, alles zu sagen, alles zu schreiben, alles zu lesen, bedroht. Bücher werden zensiert und verboten. Autoren zahlen für ihre Meinungsäußerungen mit Haft, Folter, Flucht, Exil oder gar mit dem Leben.

Anlässlich der Bücherverbrennung von 1933 lesen und engagieren sich die Writers-in-Exile- Stipendiaten des deutschen PEN-Zentrums gegen das Vergessen. „Ihre Anteilnahme an der Erinnerungskultur in diesem Land unterstreicht in besonderem Maße ein über Grenzen, Sprache und kulturelle Prägungen hinausgehendes Eintreten für die Freiheit des Denkens und des Wortes und für menschliches Handeln“, so Astrid Vehstedt, Writers-in-Exile-Beauftragte und Vizepräsidentin des PEN Deutschland.

  •  Gedenkveranstaltung„Schreibe so, dass die Nazis deine Texte verbrennen würden“ – Writers-in-Exile-Stipendiatin Kholoud Charaf diskutiert am Dienstag, 9. Mai,  um 20 Uhr im DESI Stadtteilzentrum in Nürnberg mit Max Czollek und Asal Dardan über die Wehrhaftigkeit von Literatur. Wie sieht es damit in Deutschland aus? Wie in anderen Ländern?
  •  Ausstellung: „Verbrannte Orte I Verbrannte Worte“ – Das Exilarchiv der deutschen Nationalbibliothek gedenkt mit seiner Ausstellung vom 9. Mai bis 2. Juli der Bücherverbrennung von 1933, macht aber auch auf die gegenwärtige Situation von AutorInnen aufmerksam. Und erzählt so etwa die Geschichten von den aktuellen und ehemaligen Writers-in-Exile Stipendiatinnen Anise Jafarimehr und Najet Adouani.
  •  Diskussion: „Sprache.Herkunft.Exil“ –Anlässlich der Bücherverbrennung vor 90 Jahren diskutiert Writers-in-Exile-Stipendiatin Kholoud Charaf am Mittwoch, 17. Mai,  um 18 Uhr in der Aula der TH Köln mit dem Exilliteraturforscher Dr. Wilfried Weinke, Prof. Dr. Sefik Tagay (TH Köln), Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Universität zu Köln) über Sprache als Wurzel und innere Heimat.
  •  Erinnern in die Gegenwart: Vor dem Hintergrund der Bücherverbrennung vor 90 Jahren wird am 10. Mai  um 19 Uhr im Landratsamt Konstanz aus verbrannten Werken gelesen. Es gibt verbotene Kompositionen zu hören, Kurzbeiträge der Writers-in-Exile-Stipendiaten und ein Vortrag der Vizepräsidentin und Writers-in-Exile-Beauftragten des PEN, Astrid Vehstedt.

Interviewwünsche mit unseren Stipendiaten gerne an presse@pen-deutschland.de oder d.biehl@pen-deutschland.de.

Das Writers-in-Exile-Programm ist ein Stipendienprogramm für verfolgte Autorinnen und Autoren, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird. Seit 1999 sind mehr als sechzig Literatinnen und Literaten Stipendiaten dieses Exil-Programmes gewesen. Bis zu drei Jahre stellt das deutsche PEN-Zentrum verfolgten Autorinnen und Autoren eine möblierte Wohnung zur Verfügung, dazu ein monatliches Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Verlegerinnen und Verlegern in ihrer Umgebung.

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