ETFs: Fünf Tipps, wie Sie das Verlustrisiko verringern

Für den Einstieg in die Geldanlage mit Exchange Traded Funds (ETF) warten viele auf den perfekten Zeitpunkt. Den gibt es jedoch nicht. Sicher ist aber, dass es aktuell bei einer zweistelligen Inflationsrate auch keine gute Idee ist, erspartes Geld auf dem Konto liegen zu lassen. Wenn Sie verfügbare Mittel in ETFs investieren wollen, können Sie mit diesen fünf Tipps das Verlustrisiko bei Ihrer Geldanlage reduzieren. 

Tipp 1: Legen Sie für zehn bis 15 Jahre an

Für Ihre Geldanlage in ETFs sollten Sie einen möglichst langen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren wählen. Schließlich geht es an der Börse stets bergauf und bergab. Natürlich kann niemand in die Zukunft schauen, aber mit einem langen Atem können Sie Verluste eher vermeiden und Vermögen aufbauen. Die Rendite bei einer Einmalanlage beispielsweise in einen weltweiten Index wie den MSCI World Index hätte über die letzten zehn Jahre insgesamt circa 106 Prozent betragen. Eine Investition allein für das letzte Jahr dagegen, hätte einen Verlust von circa 17 Prozent bedeutet.

Tipp 2: Verschiedene Branchen und Regionen berücksichtigen

Ein Verlustrisiko minimieren Sie auch, indem Sie Ihre Anlage breit streuen. Hier gilt, je breiter, desto besser. Wählen Sie deshalb einen ETF, der viele verschiedene Unternehmen, Branchen und Regionen berücksichtigt. Fokussieren Sie sich beispielsweise nicht nur auf ETFs einzelner Länder und spezieller Themen. Denn das geht mit höheren Schwankungen einher. Solche ETFs eignen sich eher als punktuelle Beimischung. 

Eine breitere Streuung können Sie auch mit einer höheren Anzahl an Titeln unterschiedlicher Unternehmen erreichen. Oft lässt der Name Rückschlüsse auf den Umfang des Indexes zu. Beispielsweise bildet ein ETF auf den Euro Stoxx 50 die Entwicklung der 50 im Index enthaltenen Aktien ab. In einem ETF auf den amerikanischen Index S&P 500 sind dagegen 500 Aktien enthalten.

Tipp 3: Monatlicher Sparplan reduziert Verlustrisiko deutlich

Der Einstiegszeitpunkt ist nicht so wichtig, wenn Sie einen Sparplan auf einen ETF einrichten. Während Sie sich bei einer Einmalanlage ärgern würden, wenn Sie kurz vor einem Kursrückgang gekauft haben, dürfte Ihnen das bei einem Sparplan nicht passieren. Denn die bei einer Einmalanlage möglichen Verluste, können bei einem Sparplan, bei dem Sie noch nicht Ihren gesamten Geldbetrag angelegt haben, nicht in vollem Umfang auftreten. Von Vorteil ist dann sogar, dass Sie die niedrigeren Kurse nutzen können, um günstig hinzuzukaufen. Wer kauft nicht gern rabattiert? Über den gesamten Zeitraum gerechnet, erzielt man somit einen günstigeren Durchschnittspreis (Cost Average Effekt).

Tipp 4: Finden Sie Ihre Risikoneigung heraus und wählen Sie weise

ETFs, die große Unternehmen abbilden, sind in der Regel weniger risikoreich als ETFs mit vielen kleineren Unternehmen. Denn größere Unternehmen können unruhigere Wirtschaftsphasen mitunter besser kompensieren. Fragen Sie sich: Wie gut halten Sie Kursschwankungen an den Märkten aus?

Dabei sollten Sie auch definieren, wie viel Risiko Sie tragen können. Denn unsere Emotionen beeinflussen oft unsere Anlageentscheidungen. Es ist nicht immer leicht, die eigene Risikovorstellung herauszufinden und danach zu handeln. Daher kann eine Beratung durch Experten hilfreich sein. Eine gute Beratung berücksichtigt Ihre persönliche und finanzielle Situation und erstellt mit Ihnen gemeinsam aufgrund Ihrer Kenntnisse und Erfahrungen, Ihrer Wünsche und Ziele Ihr persönliches Risikoprofil.

Wählen Sie Ihre ETFs zudem sorgfältig aus. Es gibt ETFs, die ausschließlich Anleihen enthalten, oder welche, die auf Aktien basieren. Daneben gibt es auch gemischte ETFs, deren Portfolio aus Anleihen, Aktien, aber beispielsweise auch Rohstoffen besteht. Jede dieser Anlageklassen hat Besonderheiten, und das wirkt sich auf das Risiko aus.

Tipp 5: Drei bis fünf Jahre den Ausstieg vorbereiten

Auf die Rendite hat vor allem der Zeitpunkt Ihres Ausstiegs aus der Geldanlage Einfluss. Während Sie Kursverluste zu Beginn oder auch noch in der Mitte der Laufzeit noch „aussitzen“ können, wäre das zum Ende der Laufzeit nicht mehr so einfach möglich und würde Ihr angespartes Vermögen vermindern.

Wenn Sie also wissen, dass Sie das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchen, bereiten Sie sich langfristig vor! Drei bis fünf Jahre vor diesem Zeitpunkt sollten Sie die Risiken in ihrer Anlage reduzieren. 

Dabei gilt: Je mehr Risiko Sie eingegangen sind, desto besser und eher sollten Sie Ihren „Ausstieg“ vorbereiten. Das können Sie durch einen sukzessiven Verkauf Ihrer risikoreicheren Positionen erreichen oder durch ein Umschichten in konservativere Anlagen.

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