Winterbad in Warnemünde: zehn Tipps für ein gesundes Vergnügen

Erst der große Zeh, dann der ganze Fuß und schlussendlich folgen Beine und Rumpf: Wenn die Eisbadenden der Rostocker Seehunde e. V. in die Ostsee steigen, gehen sie ruhig und behutsam vor. Für alle Kälte-Hardliner und diejenigen, die es werden wollen, hat der Rostocker Seehunde e.V. zehn Badregeln zusammengestellt, die den Nervenkitzel zu einem nachhaltigen und gesunden Vergnügen machen. Wer es eher etwas entspannter mag: Die Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde bietet ab 15. März den Kurs „Wassertreten“.Silke Bandilla ist seit sieben Jahren Winterbaderin. Aktuell steigt sie jedes Wochenende mindestens einmal in die aktuell fünf Grad Celsius kalten Fluten der Ostsee in Warnemünde. „Ich liebe die Kälte auf meiner Haut. Das gibt mir ganz viel Energie für den Tag“, sagt das Mitglied der Rostocker Seehunde e.V.. Faszination für die ganze Familie Ihre Faszination ist ansteckend. Bandilla wird mittlerweile regelmäßig von ihrer Familie begleitet. „Selbst meine über 80 Jahre alte Mutter ist dabei“, sagt sie. Die Saison der Winterbadenden geht im September los. Jeden Samstag und Sonntag um 10 Uhr treffen sich die Vereinsmitglieder am Rettungsturm, Höhe Neptunhotel. „Dort ziehen wir uns um und gehen dann gemeinsam ins Wasser.“ Seit der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen dem Verein angeschlossen und das Vergnügen, dass dem Immunsystem einen ganz besonderen Schub verpasst, zu schätzen gelernt. Neueinsteiger seien immer herzlich willkommen und können sich mit den folgenden Tipps auch selbstständig sicher im kühlen Nass bewegen: Zehn Tipps für das Winterbaden

  1. Das Winterbaden verlangt einen stabilen Gesundheitszustand. Bei Vorerkrankungen wie Verschlusskrankheiten der Arterien, Anfallsleiden, Bluthochdruck oder koronaren Herzkrankheiten, raten wir ausdrücklich vom Winterbad ab.
  2. Kontrollierter Reizaufbau: Bevor Sie sich in das kalte Nass bewegen, bereiten Sie ihren Körper in den Tagen/Wochen zuvor mit Warm-Kalt-Wechselduschen auf das Erlebnis vor.
  3. Gehen Sie nicht alleine. Solch ein Bad ist immer auch eine Herausforderung für den menschlichen Organismus. Jemand sollte an Ihrer Seite sein.
  4. Wärmen Sie ihren Körper mit Gymnastik oder einem lockeren Lauf ein wenig auf. Das sorgt für die entsprechende Durchblutung und Aktivierung der Muskulatur und Organe.
  5. Eine Kopfbedeckung schützt vor zu rascher Abkühlung. Steigen Sie ruhig und langsam in das Wasser. Atmen Sie gleichmäßig.
  6. Wenn Sie das Wasser verlassen, sollten Sie unverzüglich die nasse Badekleidung ablegen, sich warm anziehen und mit Gymnastik oder einen kleinen Lauf wieder aufwärmen.
  7. Der Kältereiz sollte wie ein Medikament dosiert werden. Anfänger sollten nicht länger 30 Sekunden im Wasser bleiben.
  8. Nach dem kalten Vergnügen tritt eine sofortige Reaktion ein. Der Körper wird mit Stresshormonen, Adrenalin und Noradrenalin geflutet. Schnell verfügbare Kohlenhydrate werfen den inneren Ofen an und konzentrieren die Restwärme auf die lebenswichtigen Organe.
  9. Im Mittelpunkt der längerfristigen Wirkung steht eine Stärkung der Immunabwehr. Außerdem werden zahlreiche Glückshormone freigesetzt.
  10. Diese gesundheitsfördernde Wirkung ist neben der Reizstärke auch von der Häufigkeit der Anwendungen abhängig. Empfehlenswert sind ein bis zwei Anwendungen pro Woche.

Wassertreten ab März „Wir unterstützen die Arbeit der Rostocker Seehunde als Tourismuszentrale sehr gerne. Denn mit der richtigen Vorbereitung kann das Bad in der kalten Ostsee sowohl für Einheimische als auch Gäste der Hanse- und Universitätsstadt ein gesundheitsförderndes Vergnügen und ein echter Höhepunkt eines Winterurlaubs sein. Der Warnemünder Strand muss damit nicht nur im Sommer Badeerlebnisse bieten“, sagt Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm. Ab 15.03. bietet die Tourismuszentrale in Kooperation mit Trainer*innen der Vital und Physio GmbH den Kurs „Wassertreten“ an. Dabei erleben die Teilnehmenden wöchentlich Gymnastikeinheiten in Verbindung mit belebenden Wanderungen durch die Brandungszone am Warnemünder Strand. Die Teilnahme kostet 5 Euro (3 Euro für Inhaber*innen einer Kurkarte) und ist ab 20. Februar in den Tourist-Informationen und über rostock.de buchbar.Die Rostocker Seehunde erreichen Sie im Web unter www.rostocker-seehunde.de

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