6 Bioland-Forderungen zu Neuer Gentechnik an die Politik

Auf der Bioland-Delegiertenversammlung in Fulda  haben die Delegierten am Dienstag eine Resolution verabschiedet, mit der sie sich gegen die Deregulierung Neuer Gentechniken aussprechen. Am Sonntag findet in der Freiburger Messe die Diskussions-Veranstaltung „Grüne Gentechnik verschärft globale Ungerechtigkeit” mit prominenten Gästen statt. 

Fulda, 22. November 2022. Die Delegierten des Bioland e.V. haben sich bei ihrer Herbst-Versammlung klar gegen eine Deregulierung Neuer Gentechniken ausgesprochen, über die auf EU-Ebene aktuell diskutiert wird. Dazu haben sie eine Resolution verabschiedet, die Konsequenzen einer Deregulierung für den Ökolandbau aufzeigt und direkte Forderungen an die Politik richtet: 

  1. Gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft schützen, Wahlfreiheit ermöglichen. 
  2. Risikoprüfung im Einzelfall: Auch neue GVO müssen weiterhin entsprechend dem EU-Vorsorgeprinzip eine Risikobewertung und einer Zulassung unterzogen werden. 
  3. Unabhängige Forschung ausbauen: Risikoprüfung und Entwicklung von Nachweisverfahren müssen öffentlich finanziert und intensiviert werden. 
  4. Kennzeichnung: Auch neue GVO müssen so gekennzeichnet werden, dass Verbraucherinnen und Verbraucher, Bauern und Bäuerinnen, Züchterinnen und Züchter sowie Unternehmen aus Handel und Verarbeitung sie jederzeit erkennen und vermeiden können. 
  5. Haftungsfragen klären: Rückverfolgbarkeit und Nachweisverfahren müssen eine Zulassungsvoraussetzung für GVO bleiben, ebenso die Rückholbarkeit. Wer GVO auf den Markt bringt, muss für Risiken und Folgeschäden haften. 
  6. Ausbau der ökologischen Züchtung: Zur Erreichung der Ökolandbau-Ausbauziele müssen Züchtungsprogramme gefördert werden. 

„In Kanada kommen bereits Pflanzen, die Neue Gentechniken enthalten, ohne Kennzeichnung auf den Markt. Ein riesiges Problem für die dortige ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft, das wir für die EU unbedingt verhindern müssen. Denn für Bio-Landwirt*innen ist es von existenzieller Bedeutung, dass sie ihre Lebensmittel frei von Gentechnik halten können – sonst verlieren sie das Bio-Siegel“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge.

„Mit der heute verabschiedeten Resolution haben wir eine klare Botschaft gesendet – gegen die Deregulierung Neuer Gentechniken und für den Ökolandbau”, so der Bioland-Präsident. „Befürworter der Neuen Gentechniken bewerben die Technologien als überlebenswichtige Heilmittel für Welthunger und Klimakrise. Dabei führen diese die Bäuer*innen in einen Strudel aus überhöhten Preisen und Abhängigkeit von Konzernen für patentiertes Saatgut. Über diese Themen werden wir am Sonntag in Freiburg mit prominenten Gästen diskutieren können”. 

Diskussions-Veranstaltung zu Neuer Gentechnik am Sonntag in Freiburg 

„Grüne Gentechnik verschärft globale Ungerechtigkeit”, lautet der Titel der Diskussionsveranstaltung die, Bioland am Sonntag in Freiburg ausrichtet: 

  • Wann: 27. November 2022, Beginn 17 Uhr, Einlass ab 16 Uh
  • Wo: Messe Freiburg, Saal 6

Gemeinsam mit Bioland-Präsident Jan Plagge diskutieren u.a. Sarah Wiener, Abgeordnete des Europäischen Parlaments sowie Theresia Kübler, Bio-Bäuerin und Vorstandsvorsitzende Junges Bioland, wie der Ausbau des Ökolandbaus als ganzheitlicher Systemansatz dazu beitragen kann, den gegenwärtigen Krisen entgegenzuwirken. Im Anschluss an die Diskussion wird der Film „Vandana Shiva – Ein Leben für die Erde“ gezeigt.

Medienvertreter*innen sind herzlich zur Teilnahme und Berichterstattung eingeladen. Bei Interesse bitten wir um Anmeldung per E-Mail an Xenia Milosavljevic, Pressereferentin Bioland, xenia.milosavljevic@bioland.de bis spätestens Donnerstag, 24. November.

Über den Bioland- Verband für organisch-biologischen Landbau e.V.

Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol. Rund 10.000 Betriebe aus Erzeugung, Herstellung und Handel wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.

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