Olympische Winterspiele 2022 bei Aedes: Big Air Schanze in Peking in der Ruine des ehemals größten Stahlwerks der Region

Die Big Air Schanze für Free-Style-Skiing und Snowboarding im Shougang Industriepark stellt den einzigen Neubau in Peking im Rahmen der 24. Olympischen Winterspiele dar. Entworfen vom Architekturbüro TeamMinus an der Tsinghua Universität in Beijing unter der Leitung des Architekten Zhang Li, liegt sie im ehemals größten Stahlwerk der Region am westlichen Stadtrand. Hier werden die Olympischen Spiele genutzt, um die gigantischen Industriebrache nachhaltig für neue Funktionen zukunftsfähig umzugestalten.

Standortwahl durch Partizipation und Emotionsanalyse.

Zhang Li, der Leiter des Architekturbüros TeamMinus aus Peking, erzählt im Interview, dass der genaue Standort der Big Air Schanze im ehemaligen Industriegebiet Shougang durch Analysen von Reaktionen von Anwohner:innen festgelegt wurde, die mit Hilfe von Befragungen und elektronischer Aufzeichnung der Emotionen der Befragten ermittelt wurden.

Das Shougang Industriegelände mit den vier Kühltürmen, den Bergen im Hintergrund und dem großen Kühlwassersee im Vordergrund war für jede:n Bewohner:in jahrzehntelang Bestandteil der Skyline von Peking. TeamMinus baute ein virtuelles Modell des Geländes und hat den Anwohner:innen per VR Brille verschiedene Standortoptionen der Schanze und damit verbundene Skyline-Szenarien vorgestellt. Die unmittelbare emotionale Reaktion der Befragten, gemessen über elektrische Impulse führte so zur ‚besten Position‘ für die Schanze.

Industriegebiet früher Inbegriff der Umweltprobleme in Peking.

Das Shougang Stahlwerk am Stadtrand von Peking gelegen war früher das größte Stahlwerk in der Region und spielte damit einerseits eine wichtige Rolle für die ökonomische Entwicklung von Peking, andererseits war es aber auch für den größten Teil der Luftverschmutzung in der Gegend verantwortlich. Nach der Vergabe der olympischen Sommerspiele an China, wurde im Jahr 2005 von der nationale Entwicklungs- und Reformkommission der Umzug dieses Industriegebiets nach Caofeidian beschlossen und zwischen 2008 und 2010 umgesetzt. Der Beschluss sah ebenfalls vor dieses gigantische Industrierelikt in einen Park mit diversen Nachnutzungen der vorhandenen Gebäude umzuwandeln. Neben der neuen freistehenden Schanzenanlage renovierte TeamMinus die ehemalige Oxygen Factory, die direkt für die Spiele genutzt und später zusammen mit anderen Bauten Start-ups zur Verfügung gestellt wird. Die Transformation des ehemals gigantischen Stahlwerkes in eine Parklandschaft mit Arbeits- und Produktionsflächen für eine nachhaltige Wirtschaft zeigt die Ambitionen, die mit diesem Projekt verbunden sind.

Interaktives Spiel in der Ausstellung lädt Besucher:innen zum Testen der Big Air Schanze ein

Die Ausstellung stellt die Sprungbahn Big Air Shougang in den Mittelpunkt und animiert die Besucher:innen spielerisch, an zwei „Startplätzen“ die optimale Körperhaltung der Sportler:innen nachzustellen und mit Hilfe von Schablonen die beste Pose für elegante Schwünge und Sprünge zu finden. Durch eine Kamera aufgenommen werden die Besucher:innen zu Skiläufer:innen als Teil der projizierten Animation. Die Schanze wird nur durch die optimale Körperhaltung nutzbar, der Mensch muss also ergonomisch mit dem Bau kommunizieren. Dieses interaktive Element wird durch Pläne und Fotos von Big Air Shougang ergänzt.

Für das Big Air Shougang Transformationsprojekt mit der Anlage für Free-Style-Skiing und Snowboarding erhielt TeamMinus den IUPA International Urban Project Award 2021, verliehen von der Bauwelt, Berlin und WA World Architecture, Peking.

Das Architekturbüro

Zhang Li, Architekt und Dekan der School of Architecture an der Tsinghua University, gründete 2001 das Architekturbüro TeamMinus, welches heute mehr als 50 Mitarbeiter:innen beschäftigt und sowohl als privates Büro agiert als auch in das Architectural Design and Research Institute der Tsinghua University integriert ist.

Zhang Li ist der Gründer und Hauptpromoter des neuen interdisziplinären Feldes der „Urban Ergonomics“, welches Architektur mit menschlichen Bewegungsmustern verbindet und die positive interaktive Beziehung von Körper und Raum fokussiert, um eine qualitativ hochwertige Stadtentwicklung zu erreichen. Neben seinen Bauten für die Olympischen Spiele war TeamMinus ein entscheidender Akteur in der Shanghai World Expo und anderen nationalen Bauprojekten sowie bei der Rekonstruktion nach dem Erdbeben in Yushu.

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