Thüringer Mega-Rechenzentrum geht in Betrieb

Mit dem symbolischen Scherenschnitt ist heute im Thüringer Wald das größte Thüringer Rechenzentrum in Betrieb gegangen. Die Freischaltung wurde von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zusammen mit Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der SachsenEnergie AG und Stefan Reindl, TEAG-Vorstandssprecher, vorgenommen. Der Daten-Speicherplatz im neuen Rechenzentrum entspricht dem Speichervolumen von ca. 2,2 Millionen I-Phones.

Das neue Rechenzentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden kommunalen Energieversorgungsunternehmen SachsenEnergie AG und TEAG. Es wurde in Rekordzeit von nur 14 Monaten Bauzeit betriebsfertig errichtet – trotz Einschränkungen durch Corona und zeitweiliger Lieferengpässe. Der Gebäudekomplex erfüllt höchste Sicherheitsnormen – so unterliegt bereits die Gebäudehülle besonderen Anforderungen hinsichtlich Stabilität, Einbruchssicherheit und Brandschutz. Weiter verfügt das Rechenzentrum über besonders gesicherte Stromversorgungen und Wachschutz rund um die Uhr. Zudem darf nur autorisiertes Personal das abgeschirmte Gebäude betreten. Zum Schutz der Server und Speichertechnik ist eine leistungsstarke Klimatisierung vorrangig zur Kühlung installiert. Auch Wahl des Standortes im Thüringer Wald wurde unter Sicherheitsaspekten getroffen. So können Risikofaktoren aus nahen Flughäfen, fließenden Gewässern oder Industrieanlagen im direkten Umfeld ausgeschlossen werden.

Nutzer bzw. Kunden des Rechenzentrums sind Großkunden mit kritischen Infrastrukturen; bspw. Energieversorger, Krankenhäuser, Versicherungen, Banken oder auch kommunale Verwaltungen. Ein Hauptmieter sind u.a. das Thüringer Finanzministerium und die Unternehmen der TEAG Gruppe – auch der Landkreis Schmalkalden-Meiningen nutzt das Rechenzentrum bereits für seinen Kommunalen IT Service (KitS).   

„IT-Sicherheit ist nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Funktionsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung unverzichtbar. Ich freue mich, dass das Land Ankermieter in dem neuen Rechenzentrum der beiden großen kommunalen Energieunternehmen TEAG und Sachsen Energie AG ist.

Durch diese gute Kooperation steht modernste Technik mit hervorragendem Sicherheitsstandard für Land, Kommunen und weitere Großkunden zur Verfügung. Thüringen wird heute ein gutes Stück moderner und sicherer!“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow zur Inbetriebnahme.

Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der SachsenEnergie AG, betonte im Anschluss die Bedeutung für die kritischen Infrastrukturen: 

„SachsenEnergie ist, wie die TEAG, größter regionaler Betreiber kritischer Infrastrukturen. Dazu gehört neben der Energieversorgung auch die Versorgung mit Glasfaser-Backbone. Rechenzentren sind Teil der kritischen Infrastruktur und hier liegt in der regionsübergreifenden Kooperation – zum Beispiel auch zur Schaffung von Spiegel-Redundanzen – ein großer Vorteil, den wir nur gemeinsam schaffen“.

TEAG Vorstandssprecher Stefan Reindl führte dazu weiter aus:  

„Digitalisierung funktioniert nur mit schnellen Datennetzen – und sie braucht leistungsfähige und sichere Rechenzentren. Denn der Bedarf an Rechenleistung und Speicherplatz steigt täglich. Beides haben wir mit dem neuen Rechenzentrum zusammengeführt. Mit leistungsfähigen Glasfaserverbindungen und modernster Ausstattung erfüllt das neue Rechenzentrum auch perspektivisch höchste Leistungsstandards. Als Betreiber kritischer Infrastruktur ermöglicht es uns zudem, die sogenannten Datenhoheiten zu behalten. Den Betrieb des neuen Rechenzentrums wird die TEAG-Kommunikationstochter Thüringer Netkom aus Weimar übernehmen.“

Technische Daten (Auszug)

  • Rechenzentrumsfläche rd. 800m²
  • Bauumsetzung mit deutschem Generalunternehmer u. regionalen Dienstleistern
  • Hochverfügbarkeit aller Systeme durch Redundanz: Klima, Lüftung, leistungsstarke Notstromversorgung mit doppelten Notstromgeneratoren und Batteriesicherung, Internetzuführung, usw. alles doppelt und über getrennte Systeme/ Wege vorhanden
  • Strom aus regenerativen Energiequellen und sehr energieeffiziente Bauweise
  • Produzierte Abwärme wird selber genutzt und an Nachbar-Unternehmen abgegeben
  • IP-Anbindungen an das Thüringer Glasfasernetz der Thüringer Netkom, d.h., dass Daten (sofern Kunden direkt an das Thüringer Netkom Glasfasernetz angeschlossen sind), die Landesgrenzen und das Thüringer Netz nicht mehr verlassen
  • Hochmoderne Sicherheitstechnik, Brandfrüherkennung, Meldeanlagen, usw. – 365 Tage 24/7 besetzt
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