Unternehmensperformance als Haupttreiber für Renditen im Tech-Sektor

  • Finanzielle und operative Performance des Unternehmens jetzt wieder ausschlaggebend
  • Kursgewinne im Tech-Sektor sind auf Unternehmensperformance zurückzuführen
  • Positiver Ausblick für und Risikoregulierung bei Internet-Werten

„Angesichts erfolgreich erreichter Etappenziele im Kampf gegen Corona glauben wir, dass dies ein günstiger Zeitpunkt für Tech-Investoren ist, die Aufmerksamkeit wieder auf die finanzielle und operative Performance eines Unternehmens zu richten. Wir gehen davon aus, dass diese nun die makroökonomischen Faktoren als Haupttreiber für die Renditen des Sektors ablösen werden“, so Denny Fish, Portfoliomanager und Research-Analyst bei Janus Henderson Investors.

Während der Rezession und der anschließenden Erholung des letzten Jahres fühlten sich viele Aktienanleger genötigt, kurzfristigen Makrotrends oder Investitionsfaktoren nachzujagen. Diese standen manchmal im Gegensatz zu den Fundamentaldaten eines Unternehmens. Laut Fish ist das Verhalten der Anleger jedoch angesichts der sich überschlagenden Ereignisse nicht verwunderlich. Die globale Pandemie, massive politische Maßnahmen sowie die schnelle Zulassung von Impfstoffen beeinflussten die Märkte. Ein solcher Ansatz ist jedoch keine Alternative, um gut geführte Unternehmen zu erkennen, die langfristig ein kontinuierliches Ertragswachstum erzielen können.

Überzogene Sorgen

Zusätzlich zu der Erwartung einer kontinuierlichen Rotation in Richtung Value gerieten auch die 2020 dominierenden, konjunkturabhängigen Growth-Tech-Aktien im Winter unter Druck. Grund dafür waren Bedenken über schwierige Jahresvergleiche. Diese Befürchtungen hatten sich weitgehend zerstreut, nachdem klar wurde, dass das Jahr 2020 der Definition eines statistischen Ausreißers entspricht. Internet-, E-Commerce- und Cloud-Unternehmen, die der Weltwirtschaft geholfen haben die Lockdowns des letzten Jahres zu meistern, zeigen weiterhin eine beeindruckende finanzielle Performance.

„Wir sind der Meinung, dass es zwar schwierige Vergleichswerte für 2020 gibt. Diese gelten jedoch eher für Unternehmen, die mit negativem Gegenwind durch die Transformation konfrontiert sind, aber von einem einmaligen Geschäftsschub während der Pandemie profitiert haben“, ist Fish überzeugt. So erlebten Desktop-Computerunternehmen einen beispiellosen positiven Wandel als Arbeitnehmer auf Remote-Arbeit umstiegen.

Andauernde Disruption
Nach wie vor ist Janus Henderson vom disruptiven Potenzial des technologischen Fortschritts überzeugt, das sich in den Themen Cloud Computing, Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz (KI) und 5G-gestützte Vernetzung zeigt. „Auch wenn sich die Anwendung einiger dieser Technologien während der Pandemie beschleunigt hat, so war das vergangene Jahr unseres Erachtens lediglich ein Vorgeschmack auf die Zukunft. Der Anteil des Sektors an den Unternehmensgewinnen insgesamt dürfte steigen, sobald die Technologie noch stärker in das tägliche Leben der Menschen und Unternehmen integriert wird“, so der Portfoliomanager.

Ein positiver Ausblick mit Risiko

Die zunehmende Regulierung ist ein Risiko, das es zu beobachten gilt. In den USA sollten Internetunternehmen mit großem Marktanteil und beträchtlicher Marktmacht genauer unter die Lupe genommen werden, da sie in der Lage sind, überhöhte Gebühren zu verlangen oder ihre eigenen Produkte zu begünstigen. In China ist das für Behörden auffällige Verhalten weiter gefasst. Das zeigten die letzten Wochen, in denen die Zentralregierung ihre Regulierungsmacht ausspielte.

„Weniger besorgt sind wir darüber, dass die Inflation die Zinsen so weit in die Höhe treiben könnte, dass diese Growth-Aktien unter Druck setzen würden. Vielmehr verstehen wir den disinflationären Charakter der Technologie als Gegengewicht zu anderen preistreibenden Kräften“, sagt Fish.

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