Saarwirtschaft: Investitionsbereitschaft zieht deutlich an

Die Unternehmen der Saarwirtschaft werden im laufenden Jahr wieder deutlich mehr investieren als im Corona-Jahr 2020. Dies signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihren Investitionsabsichten und -motiven, die die IHK im Rahmen einer Sonderumfrage ermittelt hat. Demnach planen 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionsausgaben zu steigern. Lediglich knapp acht Prozent gehen von geringeren Investitionen aus, während etwa die Hälfte ihre Investitionsbudgets auf dem bisherigen Niveau halten will. Zwar sind die Investitionspläne in den konsumnahen Branchen nach wie vor überwiegend verhalten, jedoch ist die Investitionsneigung in den für das Wachstum an der Saar so wichtigen Industriebranchen sowie in der IT-Wirtschaft angesichts voller Auftragsbücher wieder expansiv. „Die Investitionsbereitschaft der Saarwirtschaft zieht deutlich an. Mit Produkt- und Prozessinnovationen versuchen viele Unternehmen neue Marktanteile zu gewinnen. Das zieht vielfach Kapazitätsausweitungen nach sich. Die weiterhin günstigen Finanzierungskonditionen stimmen zuversichtlich, dass die Unternehmen nun wieder aus eigener Kraft durchstarten. Dämpfend wirken dagegen die Personalengpässe bei Ingenieuren, IT-Spezialisten und technischen Fachkräften sowie die im Bundesvergleich höheren Standortkosten. Um eine noch stärkere Dynamik der nun dringend benötigten privaten Investitionen zu generieren, braucht es neben einer Anwerbestrategie für Fachkräfte vor allem ein Standortaufwertungsprogramm mit mehr öffentlichen Leitinvestitionen, bedarfsgerechten Förderprogrammen und mehr Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der IHK-Sonderumfrage, an der im Juni 300 Unternehmen mit gut 100.00 Beschäftigten teilgenommen haben.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Während im Dienstleistungsgewerbe der Ersatzbedarf das vorherrschende Investitionsmotiv ist (78 Prozent), sind es in der Industrie die Innovationen (70 Prozent). Besonders stark ausgeprägt ist dieses Motiv im Fahrzeugbau, der vor dem Hintergrund nochmals verschärfter Klimaschutzziele und strengerer Abgasnormen unter besonderem Innovationsdruck steht. In der Gummi- und Kunststoffindustrie sowie in der Stahlindustrie führen ebenfalls höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung das Ranking der Investitionsmotive an.
  • Den Ersatz bestehender Anlagen gaben über alle Branchen betrachtet rund 62 Prozent der Umfrageteilnehmer als Investitionsmotiv an. Besonders ausgeprägt ist der Ersatzbedarf in der Stahlindustrie, im Ernährungsgewerbe, im Stahlbau, in der Medizintechnik sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe.
  • Rationalisierungsinvestitionen sind derzeit nur für 30 Prozent der Saarunternehmen von Relevanz. Erhebliche Unterschiede bestehen aber zwischen den Branchen: Vor allem im Maschinen- und Anlagenbau scheint der Kostendruck so stark zu sein, dass dort vorwiegend in effizienzsteigernde Maßnahmen investiert wird.
  • Bedarf für Kapazitätsausweitungen besteht lediglich bei 25 Prozent der Unternehmen. In der Industrie zählen hierzu insbesondere Unternehmen aus den Branchen Ernährung, Herstellung von Metallerzeugnissen, Medizintechnik und Bauwirtschaft. Im Dienstleistungssektor wollen zuvorderst die IT-Wirtschaft und die Logistik ihre Kapazitäten ausbauen, während der Handel und das Versicherungsgewerbe keine Erweiterungen vorsehen.
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