Große Freude in Afrika über zehntausend Mund-Nasen- Masken

Der Kontakt mit der Firma Wilvorst aus dem südniedersächsischen Northeim kam über den Tierpark Nordhorn zustande. Dieser ist Sitz des Vereins „Rettet den Drill“ e.V., der sich für die laut Roter Liste der IUCN gefährdeten, also vom Aussterben bedrohten, Drill-Affen einsetzt.

Es gibt vermutlich nur noch ca. 3.000 wildlebende Drills in den tropischen Regenwäldern Afrikas. Sie ziehen in Gruppen von 30 und mehr Tieren nomadenhaft umher, immer auf der Suche nach Futter. Dabei bestehen diese Gruppen aus mehreren ausgewachsenen Männchen, Halbwüchsigen und vielen Weibchen mit ihren Jungtieren. Dramatisch ist, dass ihr Lebensraum zusehends durch Abholzung und Brandrodung schwindet. Schon seit Jahren gibt es diese seltenen Backenfurchen-Paviane nur noch in sehr zerstückelten Restgebieten auf der Insel Bioko und in der Cross-River-Region im Grenzgebiet von Nigeria und Kamerun. Und genau hier unterstützt „Rettet den Drill“ die weltweit einzigen Projekte, die sich dem Schutz der Drills widmen. In Nigeria handelt es sich dabei um das Pandrillus Auffangzentrum in Calabar (Drill-Ranch) mit seinem Auswilderungscamp in den Afi Mountains. In Kamerun unterstützt der Verein das ebenfalls in den 1990-igern von der Pandrillus Organisation gegründete Limbe Wildlife Center. Natürlich stehen die Versorgung und Betreuung von beschlagnahmten, geretteten und resozialisierten Drills bei beiden Projekten im Vordergrund. Allerdings betreiben beide, so wie auch der gemeinnützige Deutsche Verein „Rettet den Drill“, weit mehr als reinen Artenschutz!

Das zeigt sich zum Beispiel in der gerade erfolgreich durchgeführten Aktion des Vereins zusammen mit der Firma Wilvorst aus Northeim. Wilvorst ist eigentlich Spezialist für festliche Herrenmode der höchsten Qualitätsstufe. „Unsere Produkte werden mit Liebe zum Detail in Deutschland entwickelt und Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle bei uns. Da passte die Idee, ein nachhaltiges Artenschutzprojekt zu unterstützen voll ins Konzept“, so WILVORST. Zumal aufgrund der Corona-Pandemie Wilvorst seit Mitte März 2020 umgestellt hatte – neben Hochzeitsanzügen wurden auch Mund- und Nasenmasken produziert. Dem gemeinnützigen Verein „Rettet den Drill“ spendete die Firma nun 10.000 Masken für die Artenschutzprojekte in Nigeria und Kamerun! „Wir haben die Masken auf drei Pakete aufgeteilt und auf die Reise nach Afrika geschickt“, berichtet Frau Ann-Kathrin Hupe, Online-Marketing von WILVORST. Sie hat zusammen mit dem Drillvereinsvorstand alles organisiert. „Es war auch spannend für uns zu verfolgen, ob die Pakete ankommen und wie in Kamerun und Nigeria darauf reagiert wird,“ so Frau Hupe weiter.

Natürlich war die Freude bei den beiden Drillprojekten riesengroß! Die Stationen sind einer der größten Arbeitgeber in der Region. Stolz und glücklich tragen die vielen Mitarbeiter und deren Familien nun die schicken Mund-Nasen-Masken aus Deutschland. Tierpfleger, Handwerker, Gärtner, Lehrkräfte, Biologen, Tierärzte und Manager arbeiten direkt vor Ort. Aber auch die in der Landwirtschaft tätigen Menschen der umliegenden Dörfer, die die Futtermittel für die Tiere anbauen oder in den Wäldern Futterpflanzen ernten, gehören zum erweiterten Team. Ebenso wie die Schulen, in denen in Kooperation mit den Stationen pädagogische Projekte durchgeführt werden.

„Da den Menschen in Nigeria und Kamerun oft gar keine oder nur extrem unzureichende medizinische Hilfe zur Verfügung steht, sind die Mund-Nasen-Masken aus Niedersachsen als Schutzmaßnahme vor einer Coronainfektion unglaublich wertvoll! Wir sind der Firma Wilvorst daher sehr dankbar,“ resümiert Kathrin Paulsen, 1. Vorsitzende des Vereins Rettet den Drill.

Genauere Informationen gibt es unter www.rettet-den-drill.de und www.wilvorst.de.

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