TERRE DES FEMMES appelliert dringend an Politik und Behörden, Hilfsangebote und Präventionsmaßnahmen für Betroffene von Zwangsverheiratungen und Frühehen auszubauen

TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. appelliert an die Politik und Behörden, Zwangsverheiratungen und Frühehen mit Präventionsmaßnahmen konsequenter vorzubeugen. Nur durch den Ausbau von Hilfestrukturen und eine umfassende Sensibilisierungs- und Präventionsarbeit, können Mädchen vor Zwangs- und Frühehen in Deutschland bewahrt werden. „Wir freuen uns, dass Kinderrechte bald im Grundgesetz stehen. Nun muss dieser wichtige Schritt auch zu mehr konkretem Kinderschutz, insbesondere zu mehr Mädchenschutz, führen“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. „Zwangs- und Frühehen müssen mit allen Mitteln verhindert werden, denn sie bedeuten für die Betroffenen das abrupte Ende der Kindheit. Man verwehrt diesen Mädchen und jungen Frauen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.“

Zwangs- und Frühehen betreffen überwiegend Mädchen und junge Frauen. Um helfen zu können, müssen Anlaufstellen für bedrohte oder betroffene Mädchen zur rechtlichen und sozialen Lage umfassend geschult werden. TERRE DES FEMMES stellt jedoch fest, dass hier dringender Nachholbedarf besteht, da schon die Verfahrenswege und Zuständigkeiten bei Behörden weitestgehend ungeklärt sind. Durch die Zusammenarbeit mit LehrerInnen erfährt TERRE DES FEMMES regelmäßig von bedrohten und betroffenen Mädchen. Häufig trauen sich die Mädchen jedoch nicht, Hilfe zu suchen, oder sie wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen. Umso wichtiger ist die Präventionsarbeit in Schulen.

Im Rahmen des Projektes „Mein Herz gehört mir“ wird TERRE DES FEMMES ab Sommer 2021 zwanzig Theateraufführungen zum Thema Zwangsverheiratungen und Frühehen in Berliner Schulen durchführen. Nach den Aufführungen werden Workshops von Theaterpädagoginnen und einer Beraterin geleitet. Sie informieren die Jugendlichen über ihre Rechte und die Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die sie erhalten können. TERRE DES FEMMES entwickelt zudem einen Leitfaden für Lehrkräfte, der über die Prävention und Hilfestellung für betroffene SchülerInnen informiert.

Hintergrund

Hatun Sürücü wurde mit 15 Jahren zwangsverheiratet. Sie floh aus ihrer Ehe, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Am 7. Februar 2005 wurde die 23-jährige von ihrem jüngeren Bruder auf offener Straße in Berlin-Tempelhof erschossen. Durch den Mord wollte der Täter die vermeintliche Ehre der Familie retten.

Über TERRE DES FEMMES e. V. – Menschenrechte für die Frau e. V.

TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die sich für ein selbstbestbestimmtes, gleichberechtigtes und freies Leben für Mädchen und Frauen weltweit einsetzt. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, Publikationen, Veranstaltungen, Kampagnen und Lobbyarbeit sensibilisiert TERRE DES FEMMES die Öffentlichkeit und Politik für geschlechtsbedingte Gewalt und Diskriminierung.

TERRE DES FEMMES unterstützt Mädchen und Frauen durch spezifische Aufklärungsprogramme in Schulen und ihren Communities. Mit anderen Frauenrechtsorganisationen ist TERRE DES FEMMES international vernetzt, fördert Projekte, Organisationen und Initiativen von Frauen für Frauen im Ausland. Die Arbeit des Vereins konzentriert sich auf die Themenschwerpunkte weibliche Genitalverstümmelung, Häusliche und Sexualisierte Gewalt, Gewalt im Namen der Ehre, Frauenhandel und Prostitution, Gleichberechtigung und Integration, sowie Internationale Zusammenarbeit.

TERRE DES FEMMES wurde 1981 gegründet und finanziert sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse.

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