Onkologie und Ökonomie: Wie frei sind wir wirklich in der Behandlung von Patienten?

COVID-19 führt auch in der Onkologie zu einer Verschärfung der wirtschaftlichen Herausforderungen bei den Arzneimittelpreisen in den Krankenhäusern und in der flächendeckenden ambulanten Krankenversorgung. Dem wichtigen Thema „Onkologie und Ökonomie“ widmet sich die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. im Rahmen der Frühjahrstagung, die in einem virtuellen Format stattfindet. Namhafte Expertinnen und Experten aus Medizin, Wissenschaft und Politik werden sich in drei Sessions über aktuelle medizinische und gesundheitspolitische Entwicklungen in der Versorgung von Menschen mit Blut- und Krebserkrankungen austauschen. Die Frühjahrstagung startet am 10. Februar mit dem Thema „Arzneimittelpreise“ und „Tumorunabhängige Therapien“. Am 10. und 24. März werden die Aspekte der ambulanten bzw. der stationären Versorgung diskutiert.

Im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung am 10. Februar 2021 steht das Thema Arzneimittelpreise. Trotz positiver Wirkungen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), welches vor zehn Jahren die Grundlage für die Etablierung der frühen Nutzenbewertung für neue Arzneimittel und damit für die Preisbildung neuer Arzneimittel legte, steigen die Kosten für Medikamente in Deutschland weiter an. Das gilt auch für die Onkologie, die besonders von der kontinuierlichen Zulassung neuer wirksamer Arzneimittel profitiert. Warum ist das so? Muss beim AMNOG nachgesteuert werden? Und hemmt die Preisbildung Innovationen? Diese Fragen werden in der virtuellen Veranstaltung thematisiert. Impulse geben hierfür der Unparteiische Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses Prof. Josef Hecken, der Präsident des Verbandes der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) Han Steutel sowie Prof. Dr. med. Bernhard Wörmann, Medizinischer Leiter der DGHO. Daran anschließend stehen tumorunabhängige Therapien aus Sicht eines Pathologen, einer Onkologin und eines Patientenvertreters auf dem Programm.

Zur ambulanten Versorgung diskutieren am 10. März 2021 der Vorsitzende des Berufsverbandes der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland (BNHO) Prof. Dr. med. Wolfgang Knauf sowie die beiden Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. med. Andrew Ullmann (FDP) und Dr. med. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen). Thematisiert werden die Aspekte Verschiebungen in den ambulanten Versorgungsstrukturen, wirtschaftliche Risiken in privat geführte Praxen und Wertschöpfung in Versorgungsketten. In diesem Zusammenhang wird der Frage nachgegangen, ob und in welchem Umfang diese Faktoren Einfluss auf eine patientenzentrierte und nachhaltige Versorgung ausüben. Erwartet wird hierzu eine spannende Diskussion mit Beispielen aus dem ärztlichen Alltag und aus Sicht der Politik. Im Anschluss erörtern Experten das Thema „Generika – sind Biosimilars in der Versorgung angekommen?“

Das Thema Stationäre Leistungen diskutieren am 24. März 2021 Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Vorsitzender der DGHO, Dr. Martin Siess, Vorstand Ressort Krankenversorgung der Universitätsmedizin Göttingen, sowie Christian Wylegalla, Pflegedienstleitung des Universitätsklinikums Freiburg. Ebenso wie in Praxen nimmt der ökonomische Druck auch im stationären Bereich kontinuierlich zu. Thematisiert wird in diesem Zusammenhang u. a. die Frage, wer letztlich über die Behandlung entscheidet – das ärztliche Personal oder das Krankenhaus-Controlling? Darüber hinaus wird diskutiert, ob das Risiko für Fehlanreize Einfluss auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten hat und was gute Pflege kostet. Die Diskussion wird mit dem Thema CAR-T-Zellen abgerundet.

Der Beginn am 10. Februar, am 10. März und am 24. März ist jeweils um 16:00 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen zum Programm und Anmeldung unter: https://www.dgho-fruehjahrstagung.de

Die virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe 2021 wird von der pharmazeutischen Industrie unterstützt.

Über Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e. V.

Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. besteht seit über 80 Jahren und hat heute mehr als 3.600 Mitglieder, die in der Erforschung und Behandlung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen tätig sind. Mit ihrem Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, mit der Erstellung der Onkopedia-Leitlinien, mit der Wissensdatenbank, mit der Durchführung von Fachtagungen und Fortbildungsseminaren sowie mit ihrem gesundheitspolitischen Engagement fördert die Fachgesellschaft die hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten im Fachgebiet. In mehr als 30 Themen-zentrierten Arbeitskreisen engagieren sich die Mitglieder für die Weiterentwicklung der Hämatologie und der Medizinischen Onkologie.

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