Monatliche Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets: Oktober 2020

 

  • Die Leistungsbilanz wies im Oktober 2020 einen Überschuss von 27 Mrd € auf (nach 25 Mrd € im Vormonat).
  • Der Leistungsbilanzüberschuss in den zwölf Monaten bis Oktober 2020 belief sich auf 228 Mrd € (2,0 % des BIP des Euroraums), verglichen mit einem Überschuss von 272 Mrd € (2,3 % des BIP des Euroraums) im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
  • In der Kapitalbilanz beliefen sich die Nettokäufe ausländischer Wertpapiere durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet in den zwölf Monaten bis Oktober 2020 auf insgesamt 473 Mrd €, während der Nettoerwerb von Wertpapieren aus dem Euroraum durch Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets 344 Mrd € betrug.

Die Leistungsbilanz des Eurogebiets wies im Oktober 2020 einen Überschuss von 27 Mrd € auf, was einem Anstieg um 2 Mrd € gegenüber dem Vormonat entspricht (siehe Abbildung 1 und Tabelle 1). Dahinter standen Überschüsse im Warenhandel (35 Mrd €) und bei den Dienstleistungen (9 Mrd €), während beim Sekundäreinkommen und beim Primäreinkommen Defizite verzeichnet wurden (12 Mrd € bzw. 5 Mrd €).

In den zwölf Monaten bis Oktober 2020 wies die Leistungsbilanz einen Überschuss von 228 Mrd € (2,0% des BIP des Euroraums) auf, verglichen mit einem Überschuss von 272 Mrd € (2,3 % des BIP des Euroraums) im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2019. Zurückzuführen war dieser Rückgang auf geringere Überschüsse bei den Dienstleistungen (27 Mrd € nach 69 Mrd €) und beim Primäreinkommen (16 Mrd € nach 55 Mrd €). Diese Entwicklungen wurden durch einen höheren Überschuss beim Warenhandel (331 Mrd € nach 311 Mrd €) und ein geringeres Defizit beim Sekundäreinkommen (146 Mrd € nach 163 Mrd €) teilweise ausgeglichen.

Bei den Direktinvestitionen bauten Ansässige im Euro-Währungsgebiet in den zwölf Monaten bis Oktober 2020 ihre Investitionen außerhalb des Euroraums per saldo um 82 Mrd € ab; im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2019 hatte sich der Investitionsabbau auf 161 Mrd € belaufen (siehe Abbildung 2 und Tabelle 2). Gebietsfremde erhöhten ihre Anlagen im Euroraum in den zwölf Monaten bis Oktober 2020 um netto 127 Mrd €, nachdem sie diese im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2019 per saldo um 75 Mrd € reduziert hatten.

Was die Wertpapieranlagen anbelangt, so ging der Erwerb ausländischer Schuldverschreibungen durch Gebietsansässige in den zwölf Monaten bis Oktober 2020 per saldo auf 288 Mrd € zurück. Im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2019 hatte er sich auf netto 329 Mrd € belaufen. Zugleich lag der Erwerb gebietsfremder Aktien und Investmentfondsanteile durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet per saldo bei 185 Mrd € nach Nettoveräußerungen in Höhe von 10 Mrd € in den zwölf Monaten bis Oktober 2019. Im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2020 erwarben Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets per saldo Schuldverschreibungen aus dem Eurogebiet im Umfang von 183 Mrd €, nachdem in den zwölf Monaten bis Oktober 2019 netto ein Erwerb in Höhe von 123 Mrd € verzeichnet worden war. Unterdessen sank der Nettoerwerb von Aktien und Investmentfondsanteilen aus dem Euroraum durch Gebietsfremde auf 161 Mrd € nach 251 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2019.

Beim übrigen Kapitalverkehr sank der Nettoerwerb von Forderungen gegenüber dem Nicht-Euroraum durch Gebietsansässige in den zwölf Monaten bis Oktober 2020 auf 272 Mrd € (nach 398 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2019). Unterdessen erhöhte sich die Nettoaufnahme von Verbindlichkeiten durch Ansässige im Euroraum von 74 Mrd € auf 118 Mrd €.

Die monetäre Darstellung der Zahlungsbilanz (siehe Abbildung 3) zeigt, dass sich die Nettoforderungen an Ansässige außerhalb des Euroraums (erweitert) aufseiten der MFIs im Eurogebiet im Zwölfmonatszeitraum bis Oktober 2020 um 39 Mrd € erhöhten. Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren die Überschüsse in der Leistungs- und Vermögensänderungsbilanz und die Nettozuflüsse der Nicht-MFIs bei den Direktinvestitionen sowie, in geringerem Maße, bei den Wertpapieranlagen in Schuldverschreibungen. Diese Entwicklungen wurden durch Nettoabflüsse, die gebietsansässige Nicht-MFIs beim übrigen Kapitalverkehr, den Wertpapieranlagen in Aktien und Investmentfondsanteilen und den sonstigen Kapitalströmen verzeichneten, teilweise ausgeglichen.

Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven erhöhte sich im Oktober 2020 auf 914,7 Mrd €, verglichen mit 909,6 Mrd € im Vormonat (siehe Tabelle 3). Zurückzuführen war diese Zunahme auf einen Nettozugang an Währungsreserven (2,9 Mrd €) und in geringerem Maße auf positive Wechselkurseffekte (1,4 Mrd €) und Marktpreiseffekte (0,8 Mrd €).

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