Konjunkturausblick Commerzbank-Research: Der Ausnahmezustand wird Normalität

  • Chefvolkswirt Jörg Krämer: „Nach einem harten Lockdown-Winter setzt eine kräftige wirtschaftliche Erholung ein“
  • Wachstumsprognose 2021: 4,5% für Deutschland, 5,0% für den Euroraum, 4,0% für USA
  • DAX-Jahresendprognose 2021 bei 14.200 Punkte
  • Euroraum-Kerninflation im Jahresdurchschnitt 2021 nur bei 0,8%

Euroraum im Lockdown: Nicht nur das laufende Quartal, sondern auch das erste Quartal 2021 wird von Lockdowns geprägt sein. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte im Winterhalbjahr fallen. „Für Deutschland rechnen wir mit einer technischen Rezession, auch wenn sich die Industrie gut hält“, sagt Commerzbank-Chefvolkswirt Dr. Jörg Krämer. Im Frühjahr dürfte allerdings eine kräftige Erholung einsetzen. Erstens dürfte das Infektionsgeschehen wegen der wärmeren Temperaturen abklingen. Zweitens sollten breitangelegte Impfungen ab Herbst zu einer ausreichenden Immunisierung der Bevölkerung führen. Drittens werden die Konsumenten einen Teil der hohen Ersparnisse, die sie insbesondere im Frühjahr gebildet hatten, ausgeben. „Nach unseren Schätzungen summieren sich diese Corona-Ersparnisse in Deutschland auf beträchtliche 4% der verfügbaren Einkommen“, kommentiert Dr. Jörg Krämer. Spätestens Ende des kommenden Jahres wird die deutsche Wirtschaft wie auch die meisten Länder des Euroraums wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen. Für den Jahresdurchschnitt 2021 erwarten die Commerzbank- Volkswirte für Deutschland ein Wachstum von 4,5% und für den Euroraum von 5,0%; sie sind damit optimistischer als der Durchschnitt der Volkswirte.

Finanzpolitik: Lockerungen über 2021 hinaus

Die Rolle des Staates bei der Pandemiebekämpfung als auch bei der Eindämmung ihrer wirtschaftlichen Folgen hat zu dessen gestiegener Akzeptanz geführt. „Der wiedererwachte Glaube an den Staat begünstigt ein Klima, in dem die Wirtschaftspolitik noch lange im Corona-Modus bleibt, auch wenn der Einbruch des Bruttoinlandsprodukts wieder wettgemacht sein wird“, kommentiert Dr. Jörg Krämer. „Die EU-Finanzpolitik wird es den Staaten des Euroraums noch lange nach dem Abklingen der Krise gestatten, Haushaltsdefizite von über 3% des BIP einzugehen. Auch der Corona Wiederaufbaubaufonds in Höhe von 750 Mrd. Euro, der Anfang 2021 an den Start gehen dürfte, steht für diese Zeitwende“, so Dr. Jörg Krämer. Die Commerzbank-Volkswirte schätzen, dass die EU in den kommenden beiden Jahren gut 400 Mrd. Euro in Form von Krediten und nicht rückzahlbaren Zuschüssen auszahlen wird. Dies entspricht im Schnitt 1,6 % des EU-Bruttoinlandsprodukts.

EZB: Im Dezember nicht das letzte Lockerungspaket

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie entsprechen die Nettoanleihekäufe der EZB den gesamten Nettoemissionen der EU-Mitgliedsstaaten. „Die EZB finanziert seit dem Ausbruch des Virus die gesamten Haushaltsdefizite“, erläutert Dr. Jörg Krämer. Nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte wird die EZB das PEPP-Anleihekaufprogramm um sechs Monate bis mindestens Ende 2021 verlängern und das Volumen um 600 Mrd. auf 1.950 Mrd. Euro erhöhen. Eine Zinssenkung wird nicht mehr erwartet, allerdings ein weiteres Aufstocken der Anleihekäufe Mitte 2022.

Mit Aussicht auf eine längerfristig sehr expansive Finanz- und Geldpolitik wird sich die Vermögens-preisinflation fortsetzen. So dürfte beispielsweise die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen in den kommenden zwei Jahren weiter im negativen Bereich notieren und nach Einschätzung des Commerzbank- Research um die Marke von -0,5% schwanken. Für den DAX wird 2021 ein weiterer Anstieg prognostiziert (Jahresendziel: 14.200), obwohl das Kurs-Gewinn-Verhältnis bereits deutlich über dem Zehnjahres-durchschnitt liegt. „Dass sich die lockere Geldpolitik weiter in steigenden Vermögenspreisen entlädt, liegt daran, dass die Verbraucherpreisinflation in den kommenden Jahren niedrig bleiben sollte,“ erläutert Dr. Jörg Krämer. Für den Durchschnitt des kommenden Jahres erwarten die Commerzbank-Volkswirte eine Kerninflation (Inflation ohne Energie-, Nahrungs- und Genussmittel) von lediglich 0,8%, wobei sie nach dem Abklingen der Infektionswelle vorübergehend leicht steigen wird.

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