Investitionen in Pflege sind dringend erforderlich

Die Corona-Pandemie wirft ein Schlaglicht auf die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme weltweit und stellt sie dramatisch auf den Prüfstein. Einmal mehr zeigt sich, dass professionell Pflegende in jedem Land der Erde das Rückgrat und die wichtigste Säule der Gesundheitsversorgung sind. „Der heute zum Weltgesundheitstag von der Weltgesundheitsorganisation, dem International Council of Nurses und der Initiative Nursing Now gemeinsam herausgegebene ‚The State of the World`s Nursing 2020‘ Bericht belegt das und zeigt auf, wo die Schwachstellen auch im deutschen Gesundheitssystem sind“, erklärt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK). „Der Fokus auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz hat vielfach den Blick verstellt darauf, dass das Gesundheitssystem der Daseinsvorsorge dient und den Bedürfnissen der Menschen entsprechen muss, die es nutzen und darauf angewiesen sind. Deutschland gehört, gerade was pflegerische Versorgung und Attraktivität der Pflegeberufe angeht, im internationalen Vergleich schon längst nicht mehr zu den Vorzeigeländern. Das muss sich ändern – und dazu muss künftig erheblich mehr Geld in Pflege anstatt in sinnlose und teure Fehlanreize investiert werden. Die Bevölkerung hat ein Anrecht darauf!“

Aus den Erkenntnissen des Reports leitet der DBfK für Deutschland zentrale Forderungen ab:

  • Deutliche Investitionen in Ausbildung und Bindung von Pflegefachpersonen, insbesondere durch gute und wertschätzende Arbeits- und Ausbildungsbedingungen.
  • Mehr Pflegefachpersonal und eine verbindliche Pflegepersonalbemessung auf Basis eines analytischen Personalbemessungsinstruments. Sowohl für die Pflege im Krankenhaus wie die stationäre Altenpflege liegen Vorschläge vor, die umgesetzt werden könnten.
  • Erheben und Bereitstellen von verlässlichen Daten mit guter Aussagekraft über das Fachkräftepotenzial der Pflege in Deutschland; nur so kann vorausschauendes Agieren und Planen auf allen Ebenen gelingen.
  • Beteiligung, Mitsprache und gleichberechtigte Einflussnahme der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen auf allen Ebenen.
  • Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen den Gesundheitsprofessionen. Das schließt die Forderung nach einer geänderten, innovativen und bedarfsgerechten Aufgabenteilung mit erweiterten Rollen der professionell Pflegenden ein.
  • Gute Arbeitsbedingungen, die dem wahren Wert von Pflege entsprechen: Das beinhaltet nicht nur eine gesunde Balance zwischen Arbeitsaufkommen und Personalressource, sondern auch das Einhalten von Arbeitsrecht und Arbeitsschutz, faire und gerechte Löhne, gute Personalentwicklung, respektvolle mitarbeiterorientierte Führung und Unternehmenskultur, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und gezielte sowie nachhaltige Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz.

Nach der Pandemie wird nichts mehr so sein wie es vorher war. Ohne die professionell Pflegenden kann kein Land den Kampf gegen künftige Krisen und Ausbrüche gewinnen. Es ist höchste Zeit, dass alle Verantwortlichen Pflege nicht länger als Kostenfaktor, sondern als eine der wertvollsten Ressourcen ihres Landes betrachten – und nachhaltig fördern.

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