„Die OTWorld wird eine der ersten international führenden medizinischen Veranstaltungen sein, die in Präsenz eröffnet wird. Selten war dieser weltweite Branchentreffpunkt so wichtig wie heute. Denn in unsicheren, von Krisen und Krieg geprägten Zeiten ist die globale fachliche Diskussion über die bestmögliche Hilfe für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Behinderungen auf persönlicher Ebene bedeutsamer denn je“, betont Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Wir freuen uns, dass wir allen Akteuren eine Plattform für den Austausch bieten können.“ Das große internationale Interesse an der OTWorld zeigt sich auch an Ticketkäufen unter anderem aus Ghana, dem Irak und Libanon, Neukaledonien und Norwegen.
„Hilfsmittelversorgung ist verbunden mit einem engen persönlichen Austausch und Kontakt, der sich in Video-Sessions nur bedingt abbilden lässt“, ergänzt Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), ideeller Träger der OTWorld. „Die intensiven weltweiten Verbindungen unseres Fachs wollen wir nutzen, um uns auf der OTWorld gemeinsam mit maßgeblichen internationalen Fachgesellschaften und Hilfsorganisationen dem Thema Unterstützung für die Ukraine zu widmen“, so Reuter. Dabei diene in besonderem Maße das Branchenpolitische Forum der Vernetzung von Politik und Branche. Das Format erlebte seine Feuertaufe auf der rein digitalen OTWorld.connect 2020.
Branchenpolitisches Forum: Hilfsmittelversorgung im Krisenmodus
In acht einstündigen Talkrunden rückt das Branchenpolitische Forum auf der OTWorld 2022 das Thema „Verantwortung“ ins Zentrum. Auf Einladung des BIV-OT und des Leistungserbringer-Bündnisses „Wir versorgen Deutschland“ (WvD) diskutieren Fachleute aus Politik, Wissenschaft, Medizin, Krankenkassen, Sozial- und Branchenverbänden sowie von Organisationen wie International Society for Prosthetics and Orthotics (ISPO) und Vereinte Nationen (UNO) über Gegenwart und Zukunft der qualitätsgesicherten Hilfsmittelversorgung in Deutschland, Europa und weltweit. Dabei geht es um Fragen wie: „Verantwortung zeigen: Kennt internationale Hilfsmittelversorgung (keine) Grenzen?“ oder „Verantwortung übernehmen: Wie steht es um die digitale Versorgung und unser Mindset eHealth?“ Die Moderation übernimmt der Journalist Henning Quanz.
Ausstellung: Mensch im Mittelpunkt & Innovation Talks
Mehr als 400 Aussteller aus 28 Ländern zeigen auf der Weltleitmesse OTWorld neue Produkte, innovative Versorgungskonzepte und Dienstleistungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Behinderungen. Darunter sind unter anderem Unternehmen aus Australien, Frankreich, Kanada, Schweden, Spanien, Südkorea, Taiwan und den USA. Neu ist die Präsentation in den neun Versorgungsbereichen Mobilitätseinschränkungen, Diabetes und Gefäßerkrankungen, Arthrose und Verschleißerkrankungen, Schlaganfall, Sportprophylaxe und Unfallverletzungen, Rücken, Bewegungsstörungen und Lähmungen, Krebserkrankungen sowie Prävention. Dabei werden die Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt gerückt.
Spezielle Schlaglichter werfen die neuen Versorgungswelten zu den Schwerpunkten „Cerebralparese“, „Lympherkrankungen“ sowie „Einlagen“, die vielfältige Einblicke in moderne und auch evidenzbasierte Versorgungsmöglichkeiten liefern. Die Sonderschauen können jeweils in Rundgängen erkundet werden. Das Forum Digitalisierung mit Vorträgen von E-Rezept bis 3D-Druck sowie das Online-Format Innovation Talks, bei dem Aussteller ihre Neuheiten im Livestream vorstellen, erweitern das Informationsangebot.
Leuchttürme im Kongressprogramm
Zwei herausragende Versorgungsansätze zu den Themen diabetischer Fuß sowie Beinprothetik präsentieren interdisziplinäre Versorgungsteams aus den Niederlanden und den USA als „interdisziplinäre Leuchttürme“ im Kongress der OTWorld. Zu den Highlights im Programm gehört ebenfalls der Vortragsblock „Rehabilitation von Veteranen und die Bedeutung des Sports“ mit Rory Cooper, PhD, von den Human Engineering Research Laboratories (HERL) der Universität von Pittsburgh und selbst US-Kriegsveteran. Insgesamt werden rund 280 Referenten aus mehr als 30 Ländern in Leipzig erwartet. Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch, Simultanübersetzungen werden angeboten. Teile des Programms werden gestreamt und nach der OTWorld in einer Mediathek bereitgestellt.
Traditionelle Kongress-Höhepunkte sind die vier wegweisenden Keynotes zu neuesten Trends in der Branche. In diesem Jahr sprechen Prof. Kenton Kaufman vom W. Hall Wendel Jr. Musculoskeletal Center an der Mayo Klinik, Minnesota, USA („Evidenz für Amputationen und Gliedmaßenerhalt – die Einrichtung eines Registers in den USA“), Prof. Bertolt Meyer, Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie der Technischen Universität Chemnitz („Digitalisierung: Chancen und Risiken für Menschen mit Beeinträchtigungen“), Univ.-Prof. Oskar C. Aszmann, Leiter des Zentrums für Extremitätenrekonstruktion und Rehabilitation sowie stellvertretender Leiter der Universitätsklinik für Plastische und Wiederherstellende Chirurgie an der Medizinischen Universität Wien, in einer „Tandem-Keynote“ mit der Physiotherapeutin Dr. scient. med. Agnes Sturma („TMR und Osseointegration“) sowie Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin, Lehrstuhl für Robotik und Systemintelligenz und Direktor des Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) an der Technischen Universität München („Intelligentes Steuern und Lernen in der Prothetik“).
Besondere Akzente setzen zudem die Kongresspräsidenten: Der Sportmediziner Prof. Martin Engelhardt, Ärztlicher Direktor des Klinikums Osnabrück und Leiter der Klinik für Orthopädie und Sportmedizin sowie Präsidiumsmitglied der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin GOTS e.V., legt den Schwerpunkt auf die Versorgung von Sportlern im Leistungs- und Breitensport. Dipl.-Ing. Merkur Alimusaj, Leiter der Technischen Orthopädie an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg, stellt Digitalisierung, neue Fertigungsmethoden sowie die Versorgung von Kindern mit angeborenen oder erworbenen Fehlbildungen und Beeinträchtigungen wie infantiler Cerebralparese in den Mittelpunkt. Über 20 Kurse und Werkstattgespräche ergänzen das Angebot, darunter neue Workshops zur Werkstoffkunde in der Technischen Orthopädie.
Jugend.Akademie TO, Forum Bildung und MOOC: Nachwuchs im Blick
Um Auszubildenden und Studierenden aus den Bereichen Orthopädie-Technik, Orthopädieschuhtechnik, Sanitätsfachhandel, Medizin und Physiotherapie einen Überblick über die weltweit jüngsten Innovationen, Forschungsergebnisse und Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem ständig wachsenden Hilfsmittelmarkt zu bieten, richtet die OTWorld zum fünften Mal die Jugend.Akademie Technische Orthopädie (TO) aus. Rund 500 Nachwuchskräfte aus Deutschland und dem Ausland werden zu diesem Spezialprogramm am 12. und 13. Mai auf dem Leipziger Messegelände erwartet.
Neu im Bereich Fort- und Weiterbildung auf der OTWorld ist der Treffpunkt Bildung. Dort informieren Meisterschulen, Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen aus der ganzen Welt über ihre Fort- und Weiterbildungsangebote in der Technischen Orthopädie.
Erstmals wird ein internationales Angebot für den Nachwuchs über die OTWorld hinaus fortgeführt: Im neuen kostenfreien Massive Open Online Course (MOOC) kann der Fachkräftenachwuchs von den Besten lernen. Experten aus Deutschland, El Salvador, Thailand und den USA stellen in mehr als zehn 20-minütigen, englischsprachigen Lernvideos erfolgreiche Beispiele interdisziplinärer Arbeit in der Versorgung von Menschen mit Amputationen vor. Die Inhalte stehen nach der Veranstaltung in die Mediathek weltweit kostenlos zur Verfügung.
Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) vertritt als Spitzenverband des orthopädietechnischen Handwerks etwa 2.500 Sanitätshäuser und orthopädietechnische Werkstätten mit mehr als 40.000 Beschäftigten. Jährlich versorgen die angeschlossenen Häuser mehr als 20 Millionen Patienten mit Hilfsmitteln. Der BIV-OT steht in der Verantwortung des deutschen Gesundheitswesens und engagiert sich für die Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der Versorgungsformen.
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