Endoskope für Magen- oder Darmspiegelungen sind komplizierte Geräte, deren Reinigung einen erheblichen Aufwand erfordert. "Mit einmal Abspülen ist es nicht getan", betont Dr. Beyer. Die Geräte kommen mit Magen- und Darmschleimhäuten in Berührung und bei der Behandlung von krankhaften Veränderungen wie zum Beispiel der Entfernung von Polypen auch mit Blut. Jeder Patient hat selbstverständlich den Anspruch auf ein Gerät, das in puncto Hygiene tipptopp aufbereitet ist.
Gesundheitsgefährdende Stoffe haften als dünner Film an Oberflächen, verbergen sich in Ecken und Kanten und dringen in Kunststoffteile ein. Die Hersteller der speziellen Waschmaschinen für Endoskope schreiben geeignete Reinigungsverfahren und Methoden zur Überprüfung der hygienischen und mikrobiologischen Sauberkeit vor und die Magen-Darm-Ärzt:innen schicken ihr medizinisches Fachpersonal auf spezielle Schulungen: "Wir beschäftigen Expert:innen für Reinigungsverfahren, die jeden Arbeitsschritt akribisch dokumentieren", betont der Verbandsvorsitzende. Alle diese Maßnahmen in den Praxen werden von den Behörden streng kontrolliert.
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat die anfallenden Kosten für die Umsetzung der Hygienevorschriften bei invasiv tätigen Internisten überschlagmäßig mit jährlich mehr als 60.000 Euro je Praxis beziffert, die bisher zum großen Teil von den Ärzten aufgebracht werden müssen. "Wir erleben seit Jahren, dass Krankenkassen eine angemessene Finanzierung der Maßnahmen verweigern, die für die Sicherheit ihrer Versicherten unverzichtbar sind", berichtet Dr. Beyer. "Das lassen wir uns nicht länger bieten. Wenn die Aufbereitungskosten nicht übernommen werden, können die Leistungen eben nicht mehr angeboten werden."
Im Schulterschluss mit anderen endoskopierenden Fachärzten haben die Magen-Darm-Ärzte damit begonnen, besonders defizitäre Leistungen wie die Magenspiegelung nur noch in dringend erforderlichen Fällen durchzuführen. Sie klären ihre Patient:innen über die beklagenswerte Verweigerungshaltung der Krankenkassen auf und raten Ihnen, sich bei Bedarf an ihren Versicherer zu wenden. "Mit der Verknappung der Untersuchungsangebote reagieren wir auf die uneinsichtige Einstellung der Krankenkassen. Es kann nicht sein, dass wir für eine Untersuchung Geld mitbringen müssen, um diese durchzuführen."
Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern (Stand 1. April 2021) mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.
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