Weihnachten: andere Länder, andere Schlitten

Hawaii – Santa ist ein Wellenreiter
Wer träumt nicht von Weihnachten unter Palmen. Auf Hawaii geht dieser Traum vor allem für den Weihnachtsmann in Erfüllung. Denn statt auf einem Schlitten kommt er hier ganz lässig auf dem Surfboard. Klar, dass der tropische Weihnachtsmann stilecht Badehose statt Wintermantel trägt.

Island – Yule Lads und Yule Cat
In Island weisen die ARAG Experten gleich auf 13 freche Weihnachtsgesellen hin, die „Yule Lads“. Jede Nacht vom 12. bis zum 24. Dezember kommt ein anderer vorbei. Wie bei uns am Nikolaustag, stellen Kinder in dieser Zeit jeden Abend ihre Schuhe ans Fenster. Waren sie artig, gibt’s Süßigkeiten, waren sie ungezogen, steckt vielleicht nur eine alte Kartoffel im Schuh. Aber das ist noch nicht alles: Mit im Gepäck haben die „Yule Lads“ die gruselige „Jólakötturinn“. Das ist eine riesige Weihnachtskatze, die angeblich alle frisst, die bis Heiligabend keine neuen Kleider bekommen haben. Früher ein mahnender Brauch, sich zum Festtag herauszuputzen, heute ein folkloristischer Spaß. Aber wahrscheinlich ein guter Grund, rechtzeitig neue Socken zu stricken.

Italien – Die freundliche Hexe kommt zu Besuch
Während der 24. Dezember in vielen Ländern der große Geschenketag ist, müssen sich kleine Italiener in vielen Regionen bis ins Neue Jahr gedulden. Dort kommt statt des Weihnachtsmannes die freundliche Hexe La Befana in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar und bringt den Kindern Geschenke – bzw. Kohle oder Holz, wenn sie ungezogen waren.

Japan – Fastfood-Hühnchen statt Weihnachtsbraten
In Japan ist Weihnachten keine rein religiöse Feier, denn nur rund 1,5 Prozent der Bevölkerung ist laut ARAG Experten christlich. Doch seit 1974 gibt es eine ganz besondere Tradition: Gebratenes Hühnchen von der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) dominiert Heiligabend. Der Slogan „Kurisumasu ni wa Kentakkii!“ („An Weihnachten KFC“) ging durch die Decke, und der „Christmas Bucket“ (Weihnachts-Eimer) mit einer großen Portion frittiertem Hühnchen-Allerlei wurde zur landesweiten Institution. Was früher eher als Ersatz für einen schwer erhältlichen Truthahn gedacht war, hat sich zu einer festen Weihnachtssitte entwickelt. Und so reservieren Millionen Japaner ihr KFC-Weihnachtsmenü Wochen im Voraus. Ohne Tischreservierung geht meist gar nichts.

Katalonien – Weihnachts-Piñata
Im spanischen Katalonien gehört der Tió de Nadal (Weihnachts-Baumstamm) zur Weihnachtszeit wie bei uns der Christbaum. Die Figur im Baumstamm-Look wird ab dem 8. Dezember gefüttert und kuschelig warm zugedeckt, ehe er an Heiligabend mit Stöcken bearbeitet wird, damit er Süßigkeiten und kleine Geschenke hergibt. Die ARAG Experten sind sich sicher: Vor allem Kindern dürfte diese Tradition mehr Spaß bringen als so manches Geschenk unterm Baum. Denn sie dürfen nicht nur nach Lust und Laune draufhauen, sondern endlich einmal offiziell fluchen: Der deftige Spitzname des Baumstammes ist nämlich „Caga Tió“ (scheißender Baumstamm).

Philippinen – Langes Weihnachten
Echte Weihnachtsfans kommen auf den Philippinen auf ihre Kosten. Hier wird fünf Monate lang von September bis Januar Weihnachten gefeiert. Und zwar mit allem, was dazu gehört: von festlichen Laternen in den Straßen über nächtliche Gottesdienste bis zu Weihnachtsliedern in den Supermärkten.

Schweden – Kein Weihnachten ohne Donald Duck
Wenn in Deutschland der Christbaum leuchtet und vielleicht das ein oder andere Plätzchen verdrückt wird, sitzt in Schweden mindestens ein Großteil der Bevölkerung um 15 Uhr vor dem Fernseher. Traditionell bei „Kalle Anka och hans vänner önskar God Jul“ („Donald Duck und seine Freunde wünschen Frohe Weihnachten“). Seit 1959 läuft an Heiligabend diese Disney-Sendung und ist für viele so etwas wie ein inoffizieller Pflichttermin.

Südafrika – Insekten als weihnachtliche Snacks
Was in der Europäischen Union nur mir einer speziellen Zulassung erlaubt wäre, ist in Südafrika weihnachtliche Tradition: Dort isst man Weihnachtsraupen, sogenannte Christmas Caterpillars, zum Fest. Dabei handelt es sich laut ARAG Experten um frittierte Mottenlarven, ein also durch und durch proteinhaltiger Weihnachtssnack.

Ukraine – Spinnen als Glücksbringer
In der Ukraine und weiteren Teilen Osteuropas ist es Tradition, den Weihnachtsbaum mit Spinnenornamenten oder zumindest symbolisch mit Spinnennetzen zu schmücken. Diese gelten dort als Glücksbringer und Zeichen für Wohlstand. Der Ursprung liegt laut ARAG Experten in der Legende der „Weihnachtsspinne“: Einer armen Frau soll einst eine Spinne über Nacht ihren Baum mit einem glitzernden Netz geschmückt haben. Das brachte ihr Glück und Wohlstand.

Venezuela – Mit Rollschuhen zur Christmette
In Venezuela gehört zu mancher Weihnachtstradition, dass Gläubige am frühen Morgen mit Rollschuhen, den Patinatas, zur Kirche gleiten. Laut ARAG Experten werden dafür sogar Straßen teilweise gesperrt. Für Venezolaner bereits seit den 1940er Jahren ein fest verankerter Brauch und Ausdruck von Lebensfreude, Glaube und Gemeinschaft.

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