Im Interview erläutern die Fondsmanager Tom Demaeker und Humberto Nardiello, wie sie das herausfordernde Marktumfeld 2025 einschätzen, welche Sektoren und Einzeltitel sie besonders spannend finden und welche Rolle Innovation bei der Identifikation der Gewinner von morgen spielt.
Herr Demaecker, was zeichnet die Strategie des DPAM Equities NewGems Sustainable aus, und wie ist der Fonds 2025 positioniert?
Tom Demaeker: Unsere Strategie folgt seit vielen Jahren einem klaren Prinzip: Wir verbinden einen aktiven, multithematischen Ansatz mit einem konsequenten Bottom-up-Research. Der Fonds investiert in Unternehmen, die in sieben langfristigen Wachstumstrends – von Nanotechnologie über Ecology bis Security – führend sind oder das Potenzial haben, dort neue Maßstäbe zu setzen. Diese Flexibilität erlaubt es uns, Chancen dynamisch zu gewichten und gleichzeitig eine ausgewogene Mischung aus zukünftigen und bewährten Gewinnern ins Portfolio aufzunehmen.
Gerade in einem Umfeld wie 2025, das von schwankender Marktstimmung und anhaltenden Diskussionen über Bewertungen geprägt ist, zeigt sich die Stärke unseres Ansatzes: Wir wollen nicht auf kurzfristige Stimmungen reagieren, sondern investieren in Firmen mit robusten Fundamentaldaten, nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und überzeugendem strukturellem Wachstum. Innovation bleibt dabei der rote Faden. Ob im Bereich Künstliche Intelligenz, Gesundheitswesen oder Digitalisierung – unser Anspruch ist es, die Unternehmen zu identifizieren, die in fünf bis zehn Jahren die Marktführer sein werden.
Durch die Kombination aus Themenvielfalt, globaler Allokation und strikter ESG-Integration entsteht ein breit diversifiziertes Portfolio, das sowohl auf Resilienz als auch auf Wachstum ausgelegt ist. So können wir kurzfristige Volatilität abfedern und unseren Investoren gleichzeitig Zugang zu den entscheidenden Treibern der kommenden Dekade bieten.
Wie beurteilen Sie das aktuelle Marktumfeld und die Bewertungssituation im Jahr 2025?
Humberto Nardiello: Wir sehen 2025 ein Umfeld, das vorsichtig optimistisch stimmt. Die Anlegerstimmung hat sich von den Tiefstständen zu Jahresbeginn erholt, liegt aber weiterhin deutlich unter einem euphorischen Niveau – historisch betrachtet häufig ein guter Ausgangspunkt für langfristig orientierte Investoren. Gleichzeitig haben sich die Rezessionssorgen dank robuster makroökonomischer Daten deutlich abgeschwächt.
Ein zentraler Punkt ist die Entwicklung der Bewertungen: Der Bewertungsaufschlag von Wachstumsaktien gegenüber dem breiteren Markt hat sich nach dem Hoch von 2021 wieder normalisiert und liegt nun auf dem Niveau von 2018–2019. Das spiegelt eine gewisse Zurückhaltung der Investoren gegenüber Technologie- und Gesundheitsaktien wider, während klassische Sektoren wie Banken, Versorger und Telekommunikation zuletzt stärker nachgefragt waren.
Wir ziehen hier Parallelen zu den frühen 1990er Jahren, als erhöhte Bewertungen ebenfalls mit einem deutlichen Produktivitätsschub einhergingen. Heute sehen wir die Künstliche Intelligenz als möglichen Treiber einer vergleichbaren, mehrjährigen Phase beschleunigten Wachstums. Für uns bedeutet das: Bewertungen sind zwar hoch, doch in Kombination mit überzeugendem Gewinnwachstum können sie gerechtfertigt sein. Entscheidend ist daher eine selektive Titelauswahl, die Unternehmen mit robustem Geschäftsmodell und nachhaltiger Innovationskraft identifiziert.
Wie ordnen Sie die Wertentwicklung des Fonds im ersten Halbjahr 2025 ein?
Tom Demaecker: Im ersten Halbjahr 2025 lag die Wertentwicklung des DPAM Equities NewGems Sustainable mit –7,0 % hinter dem MSCI World Net Total Return Index zurück. Hauptgrund war der Gesundheitssektor, der erneut unter starkem Druck steht – bedingt durch regulatorische Eingriffe, Kürzungen in Forschungsetats sowie zunehmenden Wettbewerb. Diese Faktoren belasteten zahlreiche Unternehmen in unserem Portfolio, von Biopharma über Gesundheitstechnologieanbieter bis hin zu Outsourcing-Partnern.
Gleichzeitig zeigte sich, dass die Fundamentaldaten vieler Titel intakt sind. In anderen Bereichen konnten wir zudem positive Beiträge erzielen, insbesondere im Technologiesektor, wo mehrere KI-getriebene Geschäftsmodelle die Erwartungen übertroffen haben. Auch Konsum- und Entertainmentwerte wie Netflix und Uber entwickelten sich erfreulich robust.
Unser Fazit: Kurzfristige Rückschläge gehören bei einem aktiven Wachstumsansatz dazu. Entscheidend ist, dass die langfristigen Perspektiven stimmen. Viele unserer Kernpositionen haben ihre Gewinnprognosen bestätigt oder sogar angehoben – ein klares Signal, dass das Portfolio strukturell gut aufgestellt bleibt, um von den großen Wachstumstrends der kommenden Jahre zu profitieren.
Herr Demaecker, welche Rolle spielen Technologie und Innovation aktuell im Fonds, insbesondere mit Blick auf Künstliche Intelligenz?
Tom Demaecker: Technologie bleibt der wichtigste Wachstumstreiber im Portfolio und ist zugleich der Bereich, in dem wir die stärksten strukturellen Chancen sehen. Künstliche Intelligenz steht dabei im Zentrum. Wir betrachten sie als einen langfristigen Produktivitätsschub, vergleichbar mit der Einführung des Internets – ein Trend, der sich über viele Jahre entfalten wird. Für uns bedeutet das: Wir wollen sowohl an den direkten Gewinnern als auch an denen, die – im übertragenen Sinne – „Hacken und Schaufeln“ verkaufen, teilhaben. Deshalb haben wir unsere Positionierungen im Halbleitersektor und bei Cloud-Infrastrukturanbietern gezielt verstärkt. Unternehmen wie SK Hynix, Nvidia oder Broadcom profitieren unmittelbar von der hohen Rechenintensität, die KI erfordert.
Doch Technologie ist mehr als nur Halbleiter. Auch im Bereich Software sehen wir überzeugende Wachstumsperspektiven. Viele etablierte Anbieter – von Oracle über Adobe bis hin zu ServiceNow – integrieren KI bereits in ihre Produkte und schaffen damit neue Umsatzquellen. Cybersecurity bleibt ebenfalls ein Schlüsselsegment, da die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von KI das Risiko von Cyberangriffen erhöhen. Titel wie Zscaler konnten hiervon im ersten Halbjahr profitieren.
Cloud-Infrastruktur bildet das Rückgrat dieser Entwicklungen. Unternehmen, die Rechenkapazität und Datenmanagement bereitstellen, ermöglichen überhaupt erst den großflächigen Einsatz von KI-Anwendungen. Für uns ist das ein klarer Beleg dafür, dass der Technologiesektor noch lange nicht „ausgereizt“ ist. Entscheidend ist eine selektive Aktienauswahl – und genau hier sehen wir die Stärke unseres Ansatzes.
Herr Nardiello, wie gehen Sie mit den aktuellen Gegenwinden im Gesundheitssektor um, und wo sehen Sie mittelfristig Chancen?
Humberto Nardiello: Der Gesundheitssektor war im ersten Halbjahr 2025 einer der größten Belastungsfaktoren für die Wertentwicklung. Regulatorische Eingriffe – etwa die Folgen des Inflation Reduction Act in den USA, volumenbasierte Preisgestaltung in China oder die neue verpflichtende Preisreferenz-Regelung – haben die gesamte Branche unter Druck gesetzt. Hinzu kamen Budgetkürzungen bei den National Institutes of Health und der akademischen Forschung sowie Lagerbestandsbereinigungen nach der COVID-Pandemie. All diese Faktoren haben Unternehmen aus den Bereichen Biopharma, Gesundheitstechnologieanbieter und spezialisierte Dienstleister stark belastet.
Trotz dieser Herausforderungen sehen wir den Sektor keineswegs nur negativ. Zum einen sind die Bewertungen vieler Unternehmen inzwischen wieder auf einem attraktiven Niveau angekommen. Titel wie AstraZeneca, Thermo Fisher oder Zoetis handeln heute mit deutlichen Abschlägen gegenüber ihren historischen Bewertungsniveaus. Zum anderen haben wir unsere Gewichtung im Gesundheitswesen in den letzten Jahren bewusst reduziert – von einem Höchststand von 25 % im Jahr 2022 auf aktuell rund 14 %. Das verschafft uns Flexibilität, um selektiv neue Positionen aufzubauen.
Wir sind überzeugt, dass sich mittelfristig wieder Chancen ergeben. Die Nachfrage nach Innovation in Bereichen wie Medizintechnik, Diagnostik oder spezialisierte Dienstleistungen ist ungebrochen. Wichtig ist eine noch selektivere Titelauswahl, die regulatorische Risiken berücksichtigt und gleichzeitig die strukturellen Wachstumschancen nutzt. Wir gehen davon aus, dass der Sektor in Zukunft nicht mehr in dem Maße zur Performancebremse wird, wie es in den letzten drei Jahren der Fall war.
Herr Demaecker, welche Rolle spielt das hohe US-Gewicht im Fonds, und wie stellen Sie gleichzeitig eine breite Diversifikation sicher?
Tom Demaecker: Es stimmt, dass rund 70 % unserer Portfoliounternehmen an US-Börsen notiert sind. Doch das bedeutet keineswegs, dass wir ausschließlich vom US-Markt abhängig sind. Entscheidend ist, wo die Umsätze erwirtschaftet werden – und hier zeigt sich ein ganz anderes Bild: Nur etwa 46 % der Erlöse stammen aus den USA, der Rest verteilt sich auf Europa, Asien und die Schwellenländer. Damit sind wir global breit diversifiziert und verfügen über eine natürliche Absicherung gegen Währungsrisiken.
Wir beobachten zudem, dass ein schwächerer US-Dollar häufig zu positiven Revisionen der Gewinnprognosen von US-notierten Unternehmen führt, da deren internationale Umsätze in Dollar umgerechnet werden. Dieses Exposure empfinden wir daher nicht als Risiko, sondern als potenzielle Chance.
Darüber hinaus sehen wir auch in Europa und in den Emerging Markets spannende Opportunitäten. Unternehmen wie Basic-Fit in Europa oder Mercado Libre in Lateinamerika stehen exemplarisch für Geschäftsmodelle, die unabhängig vom US-Markt langfristig wachsen können. Diese Mischung aus starken US-Innovatoren und global tätigen Wachstumsunternehmen verleiht dem Portfolio eine robuste Struktur.
Unsere Philosophie bleibt: Wir wollen die besten Unternehmen weltweit identifizieren – unabhängig vom Börsenplatz. Das hohe US-Gewicht ist also weniger Ausdruck einer regionalen Wette als vielmehr das Ergebnis einer konsequenten Bottom-up-Selektion.
Herr Nardiello, wie lautet Ihr Ausblick für die zweite Jahreshälfte 2025, und welche Botschaften möchten Sie Anlegern mitgeben?
Humberto Nardiello: Wir bleiben vorsichtig optimistisch. Die Anlegerstimmung ist zwar von den Tiefstständen zu Jahresbeginn zurückgekehrt, liegt aber weiterhin deutlich unter einem euphorischen Niveau. Dieses Umfeld eröffnet Chancen für selektive Investoren, die bereit sind, kurzfristige Unsicherheiten auszuhalten und sich auf strukturelles Wachstum zu konzentrieren.
Langfristig sind wir sehr zuversichtlich. Innovation bleibt der entscheidende Treiber für Markt- und Unternehmensrenditen – und damit der Kern der NewGems-Strategie. Ob in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Ökologie oder demografischer Wandel: Wir investieren gezielt in die Firmen, die aus strukturellem Wandel langfristige Chancen schaffen.
Unser Ansatz ist global, multithematisch und bewusst diversifiziert über Marktkapitalisierungen und Regionen hinweg. Diese Flexibilität verschafft uns Spielraum, um sowohl in etablierte Marktführer als auch in die potenziellen Gewinner von morgen zu investieren. Mit einem klaren Fokus auf qualitatives Wachstum und robustes Risikomanagement sind wir überzeugt, dass das Portfolio auch künftig attraktive Renditechancen bietet.
Die Botschaft an unsere Investoren lautet daher: Kurzfristige Rückschläge ändern nichts an den langfristigen Fundamentaldaten. Wer heute in Innovation investiert, legt das Fundament für nachhaltigen Mehrwert über die kommenden Jahre hinweg.
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