Ein Fachtag fragt nach den Tätern von damals:
„Täter gesucht – Nationalsozialistische Akteure der Deportation der badischen Jüdinnen und Juden am 22./23. Oktober 1940“
Aus Baden wurden am 22./23. Oktober 1940 mehr als 5.600 Jüdinnen und Juden festgenommen und in die unbesetzte „Südzone“ des vom Deutschen Reich unterworfenen Frankreich abgeschoben. Trotz erheblicher Forschungsaktivitäten zur Abschiebung, insbesondere in Bezug auf die Initiatoren der Deportation in die französische „Südzone“, ist über die Täter aus dem nationalsozialistischen Polizei- und Verwaltungsapparat bislang wenig bekannt. Wer war an der Festnahme der Jüdinnen und Juden und deren Verbringung zu den jeweiligen Sammelstellen beteiligt und auf welche Weise? Dieses Desiderat motivierte die beteiligten Institutionen, zu einem ersten Fachtag über die nationalsozialistischen Akteure der Deportation vom Oktober 1940 einzuladen, um damit zu weiteren und intensiveren Täter-Forschungen beizutragen. Auch wird diskutiert, wie die historisch-politische Bildungsarbeit das Thema Täterschaft vermitteln kann.
Termin: Sonntag, 26. Oktober 2025
Ort: Evangelische Stadtkirchengemeinde, Gemeindesaal, Poststraße 16, 77652 Offenburg
Veranstalter: Förderverein Mahnmal zur Erinnerung an die nach Gurs deportierten badischen Jüdinnen und Juden e. V.; Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V.; Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)
Anmeldung: bis 23. Oktober 2025 per Mail an foerderverein.mahnmal@web.de
Weitere Informationen und Programmflyer unter https://www.gedenkstaetten-bw.de/
Lese- und Arbeitsheft in der LpB-Reihe MATERIALIEN:
„Es war ein Ort, an dem alles grau war …“
Die Deportation der badischen Jüdinnen und Juden nach Gurs im Oktober 1940
Die Publikation beleuchtet die Verfolgung und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung seit 1933, die Ereignisse und Reaktionen auf die Deportation in das Internierungslager Gurs in Südwestfrankreich am 22./23. Oktober 1940 und das weitere Schicksal der Deportierten. Viele von ihnen wurden in den Vernichtungslagern im Osten Europas ermordet. Das Lese- und Arbeitsheft ist in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein Mahnmal zur Erinnerung an die nach Gurs deportierten badischen Jüdinnen und Juden e. V. in Neckarzimmern entstanden. Die Texteinheiten und Arbeitsmaterialien wurden von Jürgen Stude, Vorsitzender dieses Fördervereins sowie des Fördervereins Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V., und Florian Hellberg, Gymnasiallehrer und Landeskundebeauftragter des Regierungsbezirks Freiburg erstellt. Sie geben einen Überblick über die Geschehnisse, die in Zusammenhang mit der Deportation der badischen Jüdinnen und Juden nach Gurs stehen, und regen zur vertieften Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus, Kollaboration oder Zivilcourage an. Der Fokus liegt auf der Perspektive der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung; der Blick wird aber auch auf die Verantwortlichen für die Deportation gelenkt. Thematisiert werden auch das Gedenken und die Erinnerung an die Deportation nach Gurs seit 1945.Das Heft steht gedruckt und zum Download zur Verfügung: https://www.gedenkstaetten-bw.de/publikationen0
Online-Dossier auf dem Gedenkstättenportal: Deportation nach Gurs
Das Online-Dossier informiert über die Geschichte des Internierungslagers Gurs in den Jahren 1939 bis 1942 und den Ablauf der Deportation aus Baden 1940 sowie über den Umgang mit dieser Geschichte und die Erinnerung daran. Weitere Informationen bieten Materialien und Links zu digitalen Projekten. Link zum Online-Dossier: https://www.gedenkstaetten-bw.de/gurs-und-vichy-regime
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Lautenschlagerstraße 20
70173 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 164099-0
Telefax: +49 (711) 164099-77
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