Isar Clean-Up: 26,7 Kilogramm Müll pro Kilometer

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Kathmandu Nepal
Mittwoch, Sep. 10, 2025
Der Müll ist omnipräsent
Beim diesjährigen Isar Clean-Up am 7. September sammelten viele Ehrenamtliche erneut sämtlichen Abfall entlang des Ufers – auch Zigarettenstummel. Denn Zigarettenfilter machen weltweit einen großen Teil des Plastikmülls in den Meeren aus. Über die Isar und die Donau können sie beispielsweise ins Schwarze Meer gelangen und dort lebende Delfinpopulationen gefährden. Dabei ließe sich dieser Müll vermeiden und sogar sinnvoll weiterverwenden: Aus alten Filtern können beispielsweise Abfallbehälter hergestellt werden. Um das zu ermöglichen, arbeitet die GRD seit 2021 mit dem Kölner Verein TobaCycle zusammen, der ein eigenes Sammelsystem für Zigarettenfilter betreibt, diese recycelt und wieder in den Wertstoffkreislauf zurückführt.
Eine Zigarette ist in fünf Minuten geraucht, aber sie kann die Umwelt noch jahrelang belasten
Am vergangenen Sonntag sammelten rund 30 Helfer:innen insgesamt 1,94 Kilogramm Zigarettenreste. Zusammen mit den Ergebnissen der vergangenen fünf Jahre ergibt das 18,27 Kilogramm – oder: rund 91.350 einzelne Kippen. Jede davon enthält Giftstoffe wie Arsen, Blei oder Cadmium. Hochgerechnet hätten diese Filter bis zu 5,5 Millionen Liter Wasser verunreinigen und das Wachstum von Pflanzen und Tieren beeinträchtigen können.
Wie bei Zigarettenstummeln gilt auch für Kronkorken: Viele landen achtlos in der Natur. Allein in diesem Jahr kamen beim Isar Clean-Up 8,8 Kilogramm solcher Verschlüsse von Bierflaschen zusammen, insgesamt sind es fast 70 Kilogramm in den vergangenen fünf Jahren. Dabei handelt es sich um wertvolle Rohstoffe, die problemlos recycelt werden können. Kronkorken bestehen aus Weißblech mit einem Kunststoffanteil aus Polyethylen und gehören deshalb in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne, nicht in die Natur. Zur Einordnung: Aus 70 Kilogramm Weißblech ließe sich theoretisch Material für mehrere Fahrräder oder rund 1.400 Konservendosen gewinnen.
142 Helfer:innen sammeln über 200 Kilogramm Müll vom Ufer der Isar
In den vergangenen fünf Jahren haben insgesamt 142 freiwillige Helfer:innen beim Isar-Clean-Up über 200 Kilogramm Abfall vom Uferbereich entfernt. Zu den treuesten Unterstützern zählen die Mitglieder der Münchner Tauchgemeinschaft (MTG), die regelmäßig tatkräftig mit anpacken.
Trotz der erschreckenden Müllmengen überwog bei allen Beteiligten das gute Gefühl, gemeinsam etwas Sinnvolles für Umwelt- und Meeresschutz getan zu haben. Viele Gespräche mit Spaziergänger:innen entlang der Isar zeigten zudem großes Interesse und Zustimmung – einige Passanten beteiligten sich immer wieder spontan an der Sammelaktion.
„Am wirksamsten wäre unserer Umwelt geholfen, wenn Zigarettenstummel, Kronkorken und anderer Abfall gar nicht erst in der Natur landen würden, sondern direkt in der Mülltonne. Und: Schon wenige Minuten Sammeln beim Spaziergang können einen wertvollen Beitrag zu einer sauberen Umgebung leisten“, betonen GRD, ColorSwell und Voice of the seas gemeinsam. Zugleich danken die Initiatoren allen Unterstützer:innen für ihr wichtiges Engagement in den vergangenen fünf Jahren – ohne sie wäre der Erfolg des Isar-Clean-Ups nicht möglich gewesen. Eine Fortsetzung ist für 2026 fest eingeplant.
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.
2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.
Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.
Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.
Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
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