Kunststoff – Spitzguss und 3D – Druck – große Freunde?
Kathmandu Nepal
Freitag, Nov. 7, 2025
Warum sie als Konkurrenten gelten
Gemeinsame Schnittmengen und Synergien
Trotz vermeintlicher Konkurrenz gibt es viele Anwendungsbereiche wo sich beide Technologien ergänzen und große Vorteile bieten.
Gerade im Formenbau gewinnen die löslichen 3D-Druck-Einmalformen zunehmend an Bedeutung in der Produktentwicklung von Kunststoffbauteilen. Hersteller sind immer mehr gezwungen, auf Kundenbedürfnisse innerhalb kürzester Zeit einzugehen, die Entwicklungszeit und -kosten zu reduzieren um einen Wettbewerbsvorteil im Time-to Market zu realisieren.
1. Kurzer Abriss der Entwicklung im 3D-Druck
Die Idee, temporäre, wasserlösliche Formen für Gieß- und Formverfahren zu nutzen, geht zurück auf Gießtechniken wie das Wachsausschmelzverfahren. Mit dem Durchbruch des 3D-Drucks wasserlöslicher Materialien (v. a. PVA, BVOH) ab ca. 2014 eröffnete sich ein neues Feld: komplexe Negativformen für die Kunststoffverarbeitung.
2. Hauptakteure & Technologien
AddiFab – Freeform Injection Molding (FIM)
Nexa3D – xMOLD/Xilogiq-Lösungen
Weitere Anbieter und Entwicklungen
3. Industrielle AnwendungenBranche / Beispielanwendungen
Medizintechnik / Patientenindividuelle Implantate, Einwegformen für Biokompatibilitätstests
Automobil / Luftfahrt / Komplexe Fluidkanäle (z. B. Ladeluft, Kühlung), Leichtbaukomponenten
Konsumgüter / Design / Einzelstücke, ästhetische Geometrien, Rapid Tooling
Forschung & Entwicklung / Funktionsteile in Originalmaterial ohne Werkzeugkosten
Mikrosystemtechnik / Kleinste Strukturen und Hinterschneidungen, z. B. Kanalsysteme in Lab-on-a-Chip
4. Technische und wirtschaftliche Herausforderungen
Herausforderung / Erklärung
Mechanische Belastbarkeit / Lösliche Formen sind fragil, müssen aber hohe Einspritzdrücke (je nach Verfahren) aushalten
Thermische Limitierung / Nur bestimmte Materialien (z. B. photogehärtete Kunststoffe) überstehen die Temperaturen gängiger Thermoplaste
Einmalverwendung / Formen sind nach dem Entformen zerstört – für Serienfertigung (noch) nicht wirtschaftlich
Chemische Auflösung / Viele Systeme benötigen Lösungsmittel statt Wasser – mit Umwelt- und Arbeitsschutzaspekten
Oberflächenqualität / Starke Abhängigkeit vom Druckverfahren (FDM, SLA, DLP); Nachbearbeitung oft nötig
5. Zukunftsausblick
Trends & Chancen
Limitierungen bleiben vorerst
Die Verwendung von 3D-gedruckten Formen – insbesondere wasserlöslichen Formen – für die Verarbeitung von Kunststoffen eröffnet spannende Möglichkeiten, bringt aber auch spezifische Herausforderungen mit sich. Diese betreffen sowohl die Produktentwicklung als auch die Verfahrensentwicklung. Hier eine strukturierte Übersicht:
Technische Herausforderungen
1.Materialkompatibilität
Verfahrensbezogene Herausforderungen
1. Anpassung der Prozessparameter
2. Lösungsbadmanagement
Die Auflösung der Form braucht oft warmes Wasser, Bewegung und Zeit – das erschwert den Durchsatz und die Automatisierung.
3.Umgang mit Feuchtigkeit
Wasserlösliche Formmaterialien sind hygroskopisch – sie ziehen Wasser aus der Luft und verlieren mechanische Eigenschaften.
Lagerung und Verarbeitung erfordern trockene Bedingungen (z. B. mit Trockenschränken oder versiegelten Behältern).
Herausforderungen in der Produktentwicklung
1. Design for Dissolvable Molds
Fazit
Spritzguss und 3D-Druck stehen nicht in grundsätzlicher Konkurrenz, sondern erfüllen unterschiedliche Rollen in der Wertschöpfungskette der Kunststoffverarbeitung. Die Zukunft liegt in der intelligenten Kombination beider Verfahren: Der 3D-Druck liefert Geschwindigkeit, Flexibilität und Individualisierung; der Spritzguss bietet Präzision, Reproduzierbarkeit und Skaleneffekte.
Unternehmen, die beide Technologien beherrschen oder strategisch verknüpfen, können flexibler auf Marktanforderungen reagieren, Entwicklungszeiten verkürzen und ressourcenschonender produzieren.
Wasserlösliche 3D-gedruckte Formen, insbesondere durch Anbieter wie AddiFab und Nexa3D, verschieben die Grenzen zwischen Rapid Prototyping und echtem Kunststoffspritzguss. Sie ermöglichen funktionale Einzelteile aus Originalmaterialien ohne klassische Werkzeuge, sind aber noch auf Nischenanwendungen fokussiert, bei denen Designfreiheit und Geschwindigkeit wichtiger sind als Stückkosten.
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob durch Materialverbesserungen, bessere Auflösungstechniken und ökonomische Skalierung eine breitere industrielle Anwendung realistisch wird.
3D-gedruckte wasserlösliche Formen sind ideal für:
Aber sie erfordern eine sorgfältige Anpassung von Material, Prozess und Design. Besonders die Kombination aus geringer thermischer Belastbarkeit, mechanischer Fragilität und Auflösungsanforderungen stellt hohe Anforderungen an Entwickler.
Um den Herausforderungen der Einführung von 3-gedruckten löslichen und festen Formen zu beschleunigen, Erfahrungskosten zu minimieren und Entwicklungsschleifen kostengünstig und effizient durchzuführen, bietet Udo Eckloff, der Generalimporteur für Deutschland und Österreich für HoliMaker-Produkte aus Frankreich durch die Kooperation Lasse G. Staal, CEO mit 3DPMolds – dem dänischen Spezialisten für 3D-Druckformen und Entwickler löslicher Werkzeugmaterialien, ein wirkungsvolles Einsteigerpaket bestehen aus allen notwendigen Komponenten für eine komplette Desktop-Fabrik für die Inhouse-Fertigung von Formen und Spritzgussteilen im Entwicklungsbereich.
Anycubic Drucker und Wasch- und Härtegerät, Kompressor zum rückstandsfreien Trocknen der Werkstücke und Formen, eine manuelle Spritzgießmaschine HoliPress16plus, Ultraschallreinigungsgeräte zum Entformen und Reinigen einschließlich der spezifischen Reinigungsmittel, je 2 kg von löslichem und dauerhaften Formharz, 3 kg recyceltes PP für die ersten Übungsschritte sowie alle benötigten Handhabungsutensilien.
Die Kosten hierfür liegen unter 5.000 € und sind eine unerlässliche Hilfe für Unternehmen und Institutionen, die sich ernsthaft mit dem Einstieg in den 3D-Druck-Formenbau beschäftigen.
Neben der Hardware liefern beide Unternehmen auch Expertise über Prozess, Herstellung und Implementierung der Prozesskette in die industrielle Fertigung.
Udo Eckloff Projektmanagement & Beratung
Lindenfirststr. 9
73527 Schwäbisch Gmünd
Telefon: +49 (7171) 7072-465
Telefax: +49 (176) 24971784
http://cerrillares.com/
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