Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH mit Auszeichnung zum „Deutschen Fachwerkpreis 2025“

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Montag, Mai 19, 2025
Im Zentrum der Ehrung stehen die beiden Wernigeröder Fachwerk-Juwelen in der Breite Straße 70 und 72 um das weltbekannte Krummelsche Haus. Als dreigeschossiges barockes Fachwerkhaus von Kornhändler Henricus Krummel im Jahre 1674 errichtet, gehört es mit seinen geschnitzten üppigen Holzfassaden zu den Touristenattraktionen der Stadt.
Jahrelang suchte die GWW hier nach einer Lösung, wie man die neuen strengeren Brandschutzbestimmungen, den Denkmalschutz und die Wohnnutzung der oberen Etagen wieder miteinander verbinden kann.
Die Jury des Deutschen Fachwerkpreises lobte in ihrer Begründung: „Die GWW vollbrachte dabei das Kunststück, die Mindestanforderung für den Brandschutz und den Denkmalschutz insbesondere für das bedeutende Barockdenkmal zu erfüllen sowie zwei neue Nutzungen für die Erdgeschosse und vier moderne Zweiraumwohnungen zu schaffen. Dies wurde mit einer fein abgestimmten Planung mit kreativen Lösungen für den Brandschutz, mehr aber noch mit handwerklichen und restauratorischen Höchstleistungen realisiert.“
Für die „außergewöhnliche Lösung einer außergewöhnlichen Aufgabe bei zwei Fachwerkgebäuden mit einem Altersunterschied von mehr als 200 Jahren“ zeichnet die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. die GWW und die Unterstützung durch die Stadt Wernigerode mit dem „Deutschen Fachwerkpreis 2025“ aus.
GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann freut sich über die Ehrung. „Ein Viertel unserer 3.000 GWW-Wohnungen hat eine Geschichte, die vom Mittelalter bis in die 50er-Jahre des 19. Jahrhunderts zurückgeht. Neben unseren Plattenbauten haben wir immer auch diese historischen Bauten im Visier. Auch sie werden von uns fit für die Zukunft gemacht und modernen Wohnansprüchen angepasst. Das ist aufgrund der heutigen energetischen und sicherheitstechnischen Vorgaben nicht immer leicht“, erläutert Christian Zeigermann. „Trotzdem stellen wir uns den Herausforderungen für moderne Wohnqualität aller unserer Mieterinnen und Mieter und sorgen damit auch dafür, dass Wernigerode weiter eine attraktive lebendige Fachwerk-Metropole für die Millionen von Touristen bleibt, die uns pro Jahr besuchen. Durch die weitere Wohnraumnutzung von Fachwerkhäusern tragen wir zudem zu einer lebendigen Innenstadt bei.“
Den Knoten durchschlagen konnte der Wernigeröder Großvermieter im Fall des „Krummelschen Hauses“ mit der Beauftragung des renommierten Architektenbüros Qbatur Planungsgenossenschaft eG aus Quedlinburg. Das Architektenbüro ist spezialisiert auf Denkmalbauten und wie man ihnen eine zeitgemäße Zukunft bescheren kann. „Denkmäler, die nicht mehr den heutigen Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen genügen, verlieren ihre Nutzungserlaubnis. Und ohne Nutzung sind sie letztlich dem Verfall preisgegeben. Deshalb ist es wichtig, Kompromisse mit den Denkmalschutzbehörden zu finden“, so der GWW-Geschäftsführer weiter.
Nach zehn Jahren der allgemeinen Lösungssuche sei es Qbatur nach 1,5 Jahren gelungen, eine Baulösung für das Krummelsche Haus und das Nebengebäude Breite Straße 70 zu finden, mit der alle Seiten leben konnten. Christian Zeigermann dankt dabei auch dem Wernigeröder Oberbürgermeister Tobias Kascha, unter dessen Führung eine vertretbare Lösung mit der Denkmalschutzbehörde gefunden werden konnte.
Im Kern ging es nur darum, in beiden Denkmal-Dachgeschossen ein breiteres Rettungsfenster einbauen zu können. Aber wie umsetzen, wenn die Position der Fachwerkständer es nicht ermöglicht und die Fassade nicht wirklich verändert werden darf? Die Lösung lag dann im planerischen Detail und der Handwerkskunst.
Dieses sensible Vorgehen der GWW zur Nutzungsrettung der Denkmalbauten fand nun besondere Anerkennung beim „Deutschen Fachwerkpreis 2025“.
Deutscher Fachwerkpreis 2025 wird die „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V.“ mit Sitz in Fulda 50 Jahre alt und blickt auf ein erfolgreiches Wirken zurück. Der Deutsche Fachwerkpreis wird im Jubiläumsjahr 2025 zum sechsten Mal verliehen. Er richtet sich zum einen an Fachwerkhausbesitzer für herausragende Sanierung ihrer Fachwerkgebäude und zum anderen an Fachwerkstädte und Kommunen mit besonders innovativen Ideen und Konzepten zur Zukunft ihres Fachwerkbestandes. Die „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V.“ gibt Impulse und führt Initiativen zur Bewusstmachung des historischen Fachwerks seit annähernd 50 Jahren an. Alle Maßnahmen dienen der Revitalisierung von Einzelgebäuden in Fachwerkstädten und sollen sie auf diesem Weg zukunftsfähig machen.
Die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, Tochter der Stadt Wernigerode, verwaltet in der Harzmetropole fast 3.000 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 176.000 Quadratmetern. Die Wohnungen befinden sich unter anderem in den Wohngebieten Altstadt, Burgbreite, Stadtfeld, Harzblick und im Ortsteil Benzingerode. Etwa 7.500 der ca. 34.000 Wernigeröder wohnen bei der GWW.
Die GWW verwaltet zudem 28 Gewerbeeinheiten, darunter ein Café, das Wernigeröder Kino Volkslichtspiele, der Fürstliche Marstall, das Krummelsche Haus und ein Kreativloft mit Co-Working-Arbeitsplätzen. Zugleich ist sie Bauherr der neuen August-Hermann-Francke-Grundschule in Wernigerode und des 100-Prozent energiealternativen „Sonnenhauses“. 2024 wurde die GWW mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für die Sanierung des Gebäude-Karrees mit Klimagarten rund um den Wernigeröder Walther-Grosse-Ring ausgezeichnet.
Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH
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