Industrial AI im Fokus: Erstes Münchner Management Kolloquium am TUM Campus Heilbronn
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Freitag, Dez. 12, 2025
Beim ersten Münchner Management Kolloquium (MMK) in Heilbronn diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Industrial AI. Themen waren unter anderem digitale Souveränität, organisatorische Voraussetzungen und Verantwortlichkeiten beim KI-Einsatz. Die Teilnehmenden stellten praxisnahe Beispiele aus unterschiedlichen Branchen vor. Ergänzend wurden wissenschaftliche Ansätze zu Energieeffizienz, Datenaufbereitung und Modellierung erläutert. Das Kolloquium fand im Rahmen eines eintägigen Programms auf dem Bildungscampus Heilbronn statt.
Digitale Souveränität und strategische Entscheidungen
Dr. Ricarda Engelmeier, CEO des Münchner Management Kolloquiums, wies in ihrer Einführung auf bestehende Lernprozesse im Umgang mit KI-Technologien hin. Gerd Chrzanowski, Komplementär der Schwarz-Gruppe, betonte die Bedeutung einer eigenständigen digitalen Infrastruktur und verwies auf entsprechende Investitionen des Unternehmens seit 2017. Mit Blick auf geopolitische Entwicklungen bezeichnete er digitale Souveränität als zentrale Voraussetzung für handlungsfähige Organisationen. Sein Hinweis lautete: „Ich hoffe wirklich, dass dies ein Weckruf für Europa ist.“
Immer wieder geht es darum: Ins Handeln kommen. Doch wie? Prof. Ali Sunyaev, Vizepräsident des TUM Campus Heilbronn, fragt deshalb: „Was braucht der Mittelstand?“ Max Meister, Startup-Gründer und Co-Geschäftsführer der Ludwig Meister GmbH & Co. KG, gibt etwas später die ehrliche Antwort: „Einen langen Atem.“
Luise Pufahl, Professorin für Information Systems am TUM Campus Heilbronn, erläuterte anhand eines Aufzugsausfalls die Komplexität vernetzter technischer Systeme und merkte an: „Da hätte ich mir eine KI gewünscht.“ Matthias Gohl, CDO von TK Elevator, stellte daraufhin Weiterentwicklungen im Bereich elektromagnetisch betriebener Aufzugssysteme vor, die vertikale und horizontale Bewegungen unabhängig voneinander ermöglichen.
Wissenschaftliche Ansätze zu Energie- und Hardwareeffizienz
Hartwig Anzt, Professor für Computational Mathematics am TUM Campus Heilbronn, präsentierte gemeinsam mit Professor Andrew Grimshaw Überlegungen zum Einsatz älterer Hardware in Rechenzentren, die mit überschüssigem Windstrom betrieben werden könnten. Entscheidend sei dabei die Stabilität des Stromnetzes. Anzt verwies auf Analysepotenziale durch KI-Verfahren und Graphentheorie.
Im Bereich der Finanzvorhersagen wurden in Deutschland unter anderem bei SAP und an der Universität Freiburg KI-Modelle entwickelt. Diese dienen als Beispiele für eigenständige Entwicklungen im europäischen Kontext.
Austauschformate und Programmpunkte
Das Kolloquium umfasste Masterclasses, Vorträge, Diskussionen und eine Speakers Corner. Rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählten zwischen parallel angebotenen Programmpunkten. Ulrich Korus vom Softwareanbieter Dataiku sagte: „Ich freue mich über die Dichte und Tiefe an Information, die hier geboten wird.“
Für die Anreise wurde ein gemeinsames Busformat („Rolling Campus“) organisiert, bei dem bereits fachlicher Austausch stattfand. Prof. Horst Wildemann, Gründer des Münchner Management Kolloquiums, verwies in seinem Beitrag auf eine frühere Begegnung mit Porsche-Vorstand Albrecht Reimold: „Ich habe ihn vor 30 Jahren als ‚Spezialist für das Biegen von Aluminiumblechen‘ kennengelernt.“
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