Eutergesundheit deutlich verbessert
Für das Herdenmanagement ist die regelmäßige Bestimmung der Zellzahlen und deren Auswertungen im monatlichen Kontrollbericht von besonderer Bedeutung zur Sicherstellung der Eutergesundheit der Tiere. Im Milchkontrolljahr 2024/2025 lag der mittlere Gehalt bei 231.000 Zellen je ml und verbesserte sich deutlich im Vergleich zum Vorjahr. Erfreulich ist, dass in allen Regionen Deutschlands der Anteil der Tiere in der besten Zellzahlklasse (< 100.000 Zellen/ml) zunahm. Insgesamt 77,9 % aller Milchproben wiesen einen Zellgehalt von weniger als 200.000 Zellen je ml auf; ein Erfolg jedes einzelnen Betriebsleiters.
Milchleistung steigt leicht an
Die 3,09 Millionen geprüften Milchkühe gaben im Mittel aller Rassen 82 kg mehr Milch je Kuh und Jahr und erreichten eine durchschnittliche Jahresleistung von 9.718 kg Milch mit einem Milchfettanteil von 4,10 % und einem Milcheiweißgehalt von 3,52 %. Die höchsten Leistungssteigerungen erzielten die Kühe in Sachsen (+182 kg), gefolgt von den Kühen aus den Regionen Berlin-Brandenburg (+139 kg) und Niedersachsen (+132 kg). Die höchste mittlere Milchleistung je Kuh wurde ebenfalls in Sachsen erreicht (10.909 kg bei 4,00 % Fett und 3,50 % Eiweiß). Das mittlere Leistungsniveau der Kühe in Bayern lag dagegen bei 8.628 kg Milch mit den im Bundesdurchschnitt höchsten Fett- und Eiweißgehalten von 4,18 % bzw. 3,55 %. Die regional differenzierten Leistungen sind hauptsächlich auf die verschiedenen Produktionsvoraussetzungen und die vorherrschenden Milchviehrassen zurückzuführen.
Atypische Ergebnisse des Jahresabschlusses
Während in den Vorjahren beim Vergleich der Kuhzahlen zum Stichtag 30. September regelmäßig ein nahezu konstanter Rückgang zu beobachten war, zeigt sich in diesem Jahr ein untypisches Ergebnis: Mit nahezu 3,14 Millionen Milchkühen wurden fast genauso viele Kühe zum Ende des Kontrolljahres geprüft wie im Vorjahr (-0,3 %; Vorjahr: -3,3 %). Der Endbestand an Kühen war damit nahezu identisch mit dem Anfangsbestand. Gleichzeitig sank die im Kontrolljahr im Durchschnitt geprüfte Anzahl an Kühen (A+B-Kühe) um 76.694 Tiere (-2,5 %). Dies deutet darauf hin, dass viele Milchviehhalter den Abgang einzelner Kühe erst zeitversetzt durch frisch abgekalbte Färsen ausgleichen konnten, da diese offenbar nicht in dem Zeitraum abgekalbt haben, der für einen unmittelbaren Bestandsausgleich erforderlich gewesen wäre.
Milchkontrolle in Deutschland – mehr als nur ein Leistungsvergleich
Die Milchkontrolle in Deutschland wird durch unabhängige, regional tätige Landeskontrollverbände durchgeführt. Ihre Arbeit erfolgt auf Grundlage internationaler und nationaler Regelungen. Durch ihre Mitgliedschaft im Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) haben sie sich zur Einhaltung der BRS-Richtlinien und Empfehlungen verpflichtet. Die qualitativ hochwertigen Milchkontrolldaten bilden auch die wesentliche Grundlage für die Q Check Auswertungen. Hier werden einerseits Tierwohlindikatoren auf Betriebsebene ausgewiesen. Andererseits wird durch eine Zusammenführung von anonymisierten Betriebsdaten ein nationales Tierwohlmonitoring mit hohem Aussagewert erreicht. Das Qualitätsniveau, das im Rahmen von Q Check erreicht wird, wird in keiner anderen Auswertung zum nationalen Tierwohlmonitoring erreicht. Gleichzeitig ermöglicht die Nutzung von Q Check den Milchviehhaltern, die gesetzlichen Anforderungen an die verpflichtende Eigenkontrolle nach dem Tierschutzgesetz zu erfüllen, sofern die Milchkontrolle über den regionalen Kontrollverband beauftragt wird.
Für Fragen wenden Sie sich bitte an den BRS-Fachbereich Leistungs- und Qualitätsprüfung. Weitere Informationen finden Sie auch auf www.q-check.org.
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) ist der Dachverband für die deutsche Rinder- und Schweineproduktion. Aufgabe des Bundesverbandes ist es, die deutsche Tierzucht und Tierhaltung – insbesondere für die Tierarten Rind und Schwein – zu fördern. Ziel ist der Erhalt der deutschen Tierhaltung, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsorganisationen sowie die Unterstützung bei der nachhaltigen Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte. Der Bundesverband versteht sich als Mittler zwischen den Interessen der Mitglieder und Dritten (Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und anderen Fachverbänden) auf nationaler und internationaler Ebene.
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