Mit den neuen Normen werden die Sicherheits- und Konstruktionsanforderungen für Personen- und Lastenaufzüge weltweit harmonisiert. Die ISO 8100-1 enthält Vorgaben für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen, während sich die ISO 8100-2 mit der Berechnung, Prüfung und Dokumentation von Aufzugskomponenten befasst. Beide Normen erscheinen auch in einer europäischen Fassung als EN ISO 8100-1 und EN ISO 8100-2, die inhaltlich identisch ist. Die Veröffentlichung ist für 1. März 2026 geplant, in der Europäischen Union werden die Normen erst nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU etwa sechs Monate später gültig und harmonisiert.
„Die neuen Normen sind nicht nur umfangreicher, sondern enthalten auch deutlich präzisere Anforderungen“, sagt Jonas Conrady, International Manager Certification in der Business Unit Lifts, Cranes and Conveyors von TÜV SÜD. „Hersteller müssen ihre Produkte, Prozesse und Dokumentationen analysieren und aktualisieren, was trotz der 3-jährigen Übergangsfrist eine Herausforderung ist.“ Auch gültige Zertifikate auf Basis der EN 81-20 und EN 81-50 müssen an die neuen Anforderungen angepasst und neu ausgestellt werden. Das kann auch zur Folge haben, dass Hersteller weitere Unterlagen einreichen oder zusätzliche Tests durchführen müssen.
TÜV SÜD ReCert Easy für reibungslosen Übergang
Aus diesem Grund sollen sich Hersteller laut TÜV SÜD zeitnah mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen und sich gezielt auf die Umstellung vorbereiten. „Als Notified Body kümmern wir uns nicht nur um die Ausstellung von neuen Zertifikaten, sondern auch um die Neuausstellung von bestehenden Zertifikaten“, erklärt der TÜV SÜD-Experte. „Mit TÜV SÜD ReCert Easy haben wir einen Service entwickelt, der einen möglichst reibungslosen Übergang gewährleisten und die Ausstellung der Zertifikate so einfach wie möglich machen soll.“ Um den organisatorischen Aufwand der Hersteller für den gesamten Umstellungs- und Konformitätsprozess zu optimieren, beinhaltet der Service auch die Umschreibung von Zertifikaten anderer Notified Bodies auf TÜV SÜD:
Dass Hersteller den Aufwand für die Umstellung auf die neuen Normen nicht unterschätzen sollten, zeigt ein Blick auf einige der wichtigsten inhaltlichen Änderungen:
- Neue Vorgaben für vertikal und horizontal bewegliche Türen sowie für Maßnahmen zur Vermeidung von Finger- und Handverletzungen.
 - Zulassung neuer Tragmittel jenseits der klassischen Stahlseile.
 - Neue Anforderungen an die automatische Notbefreiung nach Stromausfall.
 - Ablösung des PESSRAL-Konzepts durch SIL-bewertete Sicherheitsschaltungen.
 - Erstmalige Berücksichtigung digitaler Sicherheitsrisiken – Stichwort Cyber Security.
 - Regelung der Gebäudevorgaben in einem eigenen Anhang.
 - Neustrukturierung der Dokumentation, u.a. neue Anforderungen an Konformitätserklärungen, Risikoanalysen und Betriebsanleitungen.
 
„Hersteller sollten sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen“, lautet der Rat von Jonas Conrady. „Die Umstellung bietet auch die Chance, den gesamten Konformitätsprozess zu überprüfen und zu optimieren und sich dadurch wichtige Wettbewerbsvorteile zu sichern.“
Weitere Informationen zu den Leistungen von TÜV SÜD für Hersteller von Aufzügen und Aufzugskomponenten und zu ReCert Easy gibt es unter tuvsud.com/eu-baumusterpruefung.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 30.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
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