TÜV SÜD gibt Tipps für den Kauf von Gaming-Monitoren
Bildwiederholrate und Reaktionszeit
Bei der Monitor-Auswahl sind für Gamer zwei Werte besonders entscheidend:
• Bildwiederholrate (in Hertz): Sie gibt an, wie oft pro Sekunde das Bild aktualisiert wird. „Je höher die Hertz-Zahl, desto flüssiger erscheinen Bewegungen auf dem Bildschirm“, erklärt Florian Hockel. „120 Hz bis 144 Hz gelten inzwischen als Standard, ambitionierte Spieler greifen zu 165 Hz oder sogar 240 Hz. Dafür braucht es allerdings auch entsprechend leistungsstarke PCs, damit die hohe Bildrate voll ausgenutzt werden kann.“
• Reaktionszeit (in Millisekunden): Sie beschreibt, wie schnell ein Pixel seine Farbe wechseln kann. Ideal sind Werte von einer Millisekunde (Grau-zu-Grau) oder weniger. Zu hohe Reaktionszeiten führen bei schnellen Bildwechseln zu Schlieren („Ghosting“) oder unscharfen Bewegungen.
Für Konsolenspieler lohnt sich der Blick auf spezielle Gaming-Monitore, die mit „FreeSync“ oder „G-Sync“ ausgestattet sind. Diese Technologien synchronisieren die Bildrate von Monitor und Grafikkarte und verhindern so störendes „Tearing“ (Bildzerreißen).
Auflösung, Größe und Sitzabstand
Gaming-Monitore sind in verschiedenen Auflösungen erhältlich. Am Markt gängig sind Auflösungen von Full HD bis 4K. Welche Variante sinnvoll ist, hängt vor allem von der Monitorgröße, dem Sitzabstand und der Leistungsfähigkeit des Computers ab.
• Full HD (1.920 × 1.080 Pixel): Gut geeignet für Monitore bis etwa 24 Zoll und kleine Schreibtische. Der geringere Rechenaufwand entlastet zudem die Hardware.
• WQHD (2.560 × 1.440 Pixel): Gilt als beliebter Mittelweg, da es eine sichtbar höhere Schärfe als Full HD bietet, ohne die Grafikkarte so stark zu beanspruchen wie 4K. Empfehlenswert ab rund 27 Zoll.
• 4K (UHD, 3.840 × 2.160 Pixel): Bietet die höchste Detailtiefe, entfaltet seinen Vorteil jedoch erst ab einer Größe von etwa 32 Zoll und in Kombination mit einer leistungsstarken Grafikkarte.
Auch der Sitzabstand spielt eine Rolle. Zu große Displays können bei zu geringer Entfernung schnell anstrengend für die Augen werden und bei dauerhaftem Hoch- oder Seitwärtsblicken sogar Haltungsschäden begünstigen. Als Faustregel gilt: Der Abstand sollte etwa das 1,2- bis 1,5-Fache der Bildschirmdiagonale betragen. Bei Ultra-Wide- und Curved-Modellen kann der optimale Abstand leicht variieren, da sie größer ausfallen.
Seitenverhältnis und Curved-Modelle
Während klassische Gaming-Monitore im 16:9-Format angeboten werden, bieten Ultra-Wide-Modelle (im Format: 21:9 oder 32:9) ein besonders breites Sichtfeld. Damit schaffen sie mehr Raum für Spielwelten oder Multitasking.
Curved-Monitore sind zusätzlich gebogen und passen sich dem natürlichen Sichtfeld an. Das kann bei vielen Spielen für ein intensiveres, immersives Erlebnis sorgen. Allerdings unterstützen nicht alle Spiele die breiten Formate optimal. So kann es zu schwarzen Balken oder Verzerrungen am Bildrand kommen. Bei Ego-Shootern beispielsweise kann es zudem von Nachteil sein, nicht das gesamte Bild auf einen Blick zu erfassen.
Wer häufig auch Filme schaut oder den Monitor beruflich nutzt, sollte prüfen, ob das Format für Office-Anwendungen geeignet ist. Bei der Textverarbeitung oder der Arbeit mit Tabellen kann ein zu stark gebogenes Display unpraktisch sein.
Paneltypen: TN, VA, IPS oder OLED
Die Paneltechnologie beeinflusst die Farbdarstellung, den Kontrast und den Blickwinkel maßgeblich. Gängig sind folgende Varianten:
• TN-Panel: Sehr kurze Reaktionszeiten und damit ideal für E-Sport-Spiele. Einschränkungen gibt es meist bei der Farbdarstellung und den Blickwinkeln.
• VA-Panel: Allrounder mit hohem Kontrast, tiefen Schwarztönen und ordentlichen Reaktionszeiten – ideal für Spieler, die Wert auf ein ausgewogenes Gesamtbild legen.
• IPS-Panel: Kräftige Farben und stabile Blickwinkel, allerdings sind Reaktionszeit und Kontrast oft etwas geringer als bei TN- oder VA-Panels.
• OLED-Panel: Selbstleuchtende Pixel ermöglichen perfektes Schwarz, hohen Kontrast und extrem schnelle Reaktionszeiten. Als Premiumlösung ist es jedoch meist teurer und mit der Zeit anfällig für eine ungleichmäßige Alterung einzelner Pixel. Um das sogenannte „Einbrennen“ zu vermeiden, sollten OLED-Monitore regelmäßig einen Bildschirmschoner aktivieren oder wechselnde Inhalte anzeigen. Viele moderne OLEDs bieten zudem automatische Pixel-Refresh-Funktionen.
Anschlüsse und Ergonomie
Für hohe Auflösungen und Bildraten sind entsprechende Anschlüsse entscheidend. „DisplayPort 1.4 für PC-Gamer oder HDMI 2.1 für Konsolen sollten vorhanden sein, um 144 Hz oder mehr bei hoher Auflösung zu ermöglichen“, rät der Produktexperte. Wer mehrere Geräte anschließen möchte – etwa PC, Konsole und Streaming-Stick –, sollte auf genügend HDMI-Ports und USB-C-Anschlüsse achten.
Die Ergonomie wiederum ist ein Schlüsselfaktor für Komfort und Ausdauer – besonders bei langen Spielsitzungen. Empfehlenswert sind höhenverstellbare, dreh- und neigbare Standfüße sowie Funktionen wie Blaulichtreduktion und Flicker-Freiheit, um die Augen zu entlasten. Monitore mit dem TÜV SÜD-Prüfzeichen „Low Blue Light“ sind besonders augenschonend geprüft.
TÜV SÜD gibt Orientierung
Eine gute Orientierung beim Kauf bieten das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit und das blaue TÜV SÜD-Oktagon. TÜV SÜD prüft unter anderem auf elektrische Sicherheit, Materialqualität und Stabilität. So können Verbraucher darauf vertrauen, dass ihr Gerät zuverlässig und sicher im Alltag funktioniert.
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Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 30.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
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