Großtierrettung: Wenn jede Minute zählt
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Freitag, Nov. 21, 2025
Diese Lücke soll nun von Kreisbrandmeister Björn Preuß von Brincken als Ausbilder und Koordinator geschlossen werden. Er hat erfolgreich die bundesweit anerkannte Ausbildung zum Sicherheitsbeauftragten im Pferdesport, die Ausbildung zum Großtierretter, die Ausbildung zum Zertifizierten Pferdesanitäter in Österreich und weitere Sachkundenachweise abgeschlossen.
Wachsender Einsatzbereich
Großtierrettungen sind keine seltenen Ausnahmefälle mehr: Der Vogelsbergkreis, mit seiner stark landwirtschaftlich geprägten Struktur, verzeichnet jedes Jahr mehrere Notfälle, bei denen Großtiere Hilfe benötigen. Ob verletzte Pferde auf Waldwegen, eingeklemmte Rinder in Ställen oder Tierrettungen nach Verkehrsunfällen – die Einsätze stellen hohe Anforderungen an Material, Wissen und Taktik, weiß Preuß von Brincken. „Ein 600-Kilo-Pferd kann man nicht einfach anheben oder beruhigen. Falsches Handeln kann schnell zu weiteren Verletzungen führen. Genau deshalb ist fundierte und spezialisierte Ausbildung unerlässlich“, macht der Fachmann deutlich.
Was macht ein Großtierretter?
Die Qualifikation beinhaltet praxisnahe Schulungen für Rettungstechniken, den sicheren Umgang mit Tierhebegeschirren, Rettungsschlingen und Tragesystemen. „Ebenso geht es um das Erkennen von Stresssignalen, Sedierungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit Tierärzten und das richtige Verhalten am Unfallort“, sagt der Kreisbrandmeister. Hinzu kommt der organisatorische Teil: Denn das Zusammenspiel von Feuerwehr, Tierarzt und -halter sowie gegebenenfalls der Polizei muss koordiniert werden, um Tiere schnell und sicher zu befreien.
Mit dem Abschluss steht dem Feuerwehrwesen im Vogelsbergkreis mit Björn Preuß von Brincken nun ein Spezialist zur Verfügung, der bei komplexen Tiernotfällen unterstützen kann.
Moderne Technik trifft Erfahrung
Zur Großtierrettung gehören heute spezielle Einsatzmaterialien wie Pferde-Notfallgeschirre und vieles mehr – diese sollen nun an zentraler Stelle im Kreis vorgehalten werden, betont Preuß von Brincken. „Genau hier setzt dann auch die Ausbildung an. Theorie und Praxis werden verknüpft, um im Ernstfall schnell die richtigen Entscheidungen treffen zu können“. Bisher wurden im Kreis bereits 87 Einsatzkräfte zum Thema Großtierrettung geschult, und es sollen noch mehr werden. Denn das Wissen wird in Übungen, Schulungen und interkommunalen Konzepten weitergegeben, damit noch mehr Wehren für den Ernstfall gewappnet sind.
Ein Blick in die Zukunft
Geplant ist im Vogelsbergkreis der Ausbau eines Netzwerkes aus geschulten Kräften, sodass bei Großtierrettungen jederzeit erfahrene Spezialisten zur Verfügung stehen, kündigt Kreisbrandmeister Preuß von Brincken an. Regelmäßige Fortbildungen, gemeinsame Übungen mit Pferdehöfen, Landwirten und Tierärzten sowie der Aufbau eines standardisierten Alarm- und Einsatzkonzeptes sollen die Sicherheit ebenso erhöhen, wie die Zusammenarbeit mit Nachbarkreisen.
„Ein Tier ist kein technisches Gerät – es fühlt Schmerz, Stress und Angst. Wenn wir es retten, müssen wir nicht nur technisch, sondern auch empathisch handeln“, fasst Preuß von Brincken zusammen, der mit seinem Abschluss ein deutliches Zeichen setzt: Großtierrettung ist kein Randthema, sondern ein wichtiger und professionell geführter Bestandteil moderner Gefahrenabwehr.
Ausbildung zum Pferdesanitäter
Die Zusatzqualifikation „Pferdesanitäter“ vermittelt notfallmedizinische Grundlagen rund um das Pferd: Erstversorgung von Verletzungen oder die Erstmaßnahmen zur Bekämpfung von Kreislaufproblemen und internen Erkrankungen wie beispielsweise Schlundverstopfung, Kolik oder Nesselausschlag. Somit können derart geschulte Kräfte bis zum Eintreffen des Tierarztes wertvolle Hilfe leisten – oft ein entscheidender Faktor für das Überleben des Tieres.
Kreisausschuss des Vogelsbergkreises
Goldhelg 20
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