Mit neuer Strategie in die Zukunft

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Mittwoch, Okt. 22, 2025
STARFACE hatte in diesem Jahr doppelt Grund zum Feiern – zum einen hinsichtlich des 20-jährigen Bestehens, zum anderen mit Blick auf die erfolgreiche Übernahme durch die Gamma Group. Ist es angemessen, vom Beginn und Ende einer Ära zu sprechen?
Florian Buzin: Über den Beginn einer Ära können wir gerne sprechen – zwei Jahrzehnte STARFACE sind ein guter Grund, um auf unsere Anfänge und die prägenden Momente zurückzuschauen. Vom Ende einer Ära sollten wir aber höchstens im Sinne eines Meilensteins reden, den wir jetzt erfolgreich passiert haben – denn die Reise geht weiter! Unter dem Dach von Gamma stehen uns jetzt ganz neue Möglichkeiten offen, zu neuen, ehrgeizigeren Zielen aufzubrechen.
Dann beginnen wir doch am Anfang: Was gab seinerzeit den Anstoß zur Firmengründung?
Florian Buzin: Um das zu verstehen, sollten wir kurz in das Jahr 2005 zurückreisen, eine Zeit, in der die Klapphandys noch Tasten hatten, wo es kein Youtube gab und das Internet Bit für Bit durch das 56K-Modem tröpfelte. In diesem Jahr kündigten die ersten deutschen Provider DSL 16000 an, und wir – das heißt: meine Mitgründerin Barbara Mauve und ich – kamen als Softwaredienstleister ins Grübeln: Welche aufregenden neuen Produkte würde diese unglaubliche Bandbreite ermöglichen? Unsere erste Idee verwarfen wir, die zweite nahm aber schnell konkrete Formen an, und reifte zum Entschluss, eine IP-basierte Telefonanlage zu programmieren.
War Telefonie damals nicht ein weitgehend gelöstes Problem?
Florian Buzin: Nein! Telefonie war damals ein wirklich spannender Markt: Immerhin musste man für internationale Long Distance Calls noch richtig tief in die Tasche greifen, VoIP versprach also, ein echter Gamechanger zu werden. Und auch die damals allgegenwärtigen ISDN-Anlagen waren ein echtes Ärgernis, das die meisten Firmen lieber früher als später ablösen wollten. Heute kann man sich das nicht mehr vorstellen, aber um seine Nebenstelle umzuleiten, brauchte man 2005 noch einen obskuren geheimen Code – etwas wie: Sternchen, Raute, Dollar-Zeichen, 2, 3, 1, 7. Unser Ziel war es, ein System zu entwickeln, das kinderleicht zu betreiben war – und die Komfort-Features von ISDN ohne Aufpreis unterstützte. Wir prägten dafür den Begriff „Comfortphoning“, der uns seither begleitet.
Was waren denn die großen technischen Meilensteine in zwei Jahrzehnten STARFACE?
Florian Buzin: Da gab es unzählige bemerkenswerte Lösungen. Die erste, die wir schon angesprochen haben, war die Entwicklung eigener, prinzipiell offener Hardware-Appliances mit standardmäßigen DSL-, ISDN- und Analog-Ports. Ein zweiter Meilenstein war der Wechsel von der reinen Desktop-Telefonie zum Softphone, und – ungefähr zur gleichen Zeit – der Ausbau der TK-Anlage zur UCCPlattform für alle Kommunikationskanäle. Inklusive mobiler Clients für iPhone und Android, mit denen wir als erster deutscher TK-Anbieter Smartphones in vollwertige Nebenstellen der Telefonanlage verwandelt haben. Im nächsten Schritt ergänzten wir das Portfolio dann um unseren SIP-Trunk STARFACE Connect. Insgesamt würde ich also durchaus für uns beanspruchen, dass wir die Branche durch ständige Innovation verändert haben – hin zu einer neuen Einfachheit, Klarheit, Benutzbarkeit.
Und was waren die großen unternehmerischen Meilensteine?
Florian Buzin: STARFACE ist ja als klassisches Bootstrapping-Projekt ohne Drittmittel gestartet, entwickelte sich aber sehr dynamisch, sodass wir nach kurzer Zeit einen Venture Capital-Geber gewannen, der dafür gesorgt hat, dass wir das Projekt zur Marktreife führen konnten. Allerdings fanden wir uns dann sehr schnell in einem reinen Verdrängungsmarkt wieder – denn jedes Unternehmen, mit dem wir sprachen, hatte schon eine Telefonanlage. Also haben wir uns aggressiv als Channel-only-Unternehmen positioniert, um unseren Footprint zu vergrößern, und jeden generierten Lead ohne Wenn und Aber an interessierte Systemhäuser weitergegeben. Dann haben wir diese konsequent zu ihren Kundenterminen begleitet. Dort haben wir gezeigt, was wir können – weg vom Sternchen-Code, hin zu einer zeitgemäßen Lösung – und hatten am Ende im besten Fall einen neuen Kunden und einen neuen Partner. Das war der Grundstein der STARFACE Community, die uns unglaublich engagiert und begeistert unterstützt – und einen Riesenanteil an unserem Erfolg hat.
Beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum also?
Florian Buzin: Ja, mit Unterstützung der Community konnten wir unsere Marktstellung rasch ausbauen und mehrere Finanzierungsrunden abschließen, die uns alle vorangebracht haben. Die wichtigste Weichenstellung war dann allerdings der Moment, in dem sich uns die Gelegenheit für einen Management Buyout bot. Wir haben die Chance ergriffen, und waren plötzlich wieder komplett eigenständig. Das war ein Riesenschritt, der unser Wachstum enorm beschleunigte.
Was dann wieder Investoren auf den Plan rief, richtig?
Florian Buzin: Richtig – durch die geschäftlichen Erfolge, die wir im Nachlauf des Buyouts realisieren konnten, wurde der Private Equity Investor Maxburg auf uns aufmerksam. Das war eine weitere prägende Zusammenarbeit: In den fünf Jahren, die wir zusammenblieben, hat STARFACE zwei Firmen und eine technische Lösung zugekauft und ist unfassbar gewachsen – von 80 Mitarbeitern auf mehr als das Dreifache. Gleichzeitig haben wir auch beim Umsatz entsprechend zugelegt und viele Abläufe professionalisiert. Kurz: Wir sind eine ganz andere Firma geworden. Immer noch nahbar, immer noch eng mit den Partnern verbunden, aber mit einem ganz anderen Standing in der Branche. Es wurde Zeit für den nächsten großen Schritt.
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