Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die Influenza-Impfung für Menschen ab 60 Jahren, für Schwangere ab dem 2. Trimenon (bei bestimmten Vorerkrankungen bereits ab dem 1. Trimenon), Menschen mit chronischen Grunderkrankungen, mit neurologischen Erkrankungen oder geschwächtem Immunsystem, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Personen, die engen Kontakt zu Risikopatientinnen und -patienten haben.
Daneben sollte jeder regelmäßig mögliche Impflücken prüfen (lassen). Besteht zum Beispiel noch Tetanus-Schutz oder ist wieder eine Auffrischung fällig? Wie sieht es mit Covid aus? Gehöre ich inzwischen zu einer bestimmten Risikogruppe und profitiere daher von einer zusätzlichen Impfung? Hier nennt Dr. Pinkowski beispielhaft die Impfung gegen Gürtelrose, die für Menschen ab 60 Jahren allgemein empfohlen wird. Neu zu den STIKO-Empfehlungen hinzugekommen sind Impfungen gegen RSV und gegen Pneumokokken.
Anhand des Impfpasses lasse sich der Impfstatus leicht bewerten und anhand Ihrer Krankengeschichte ein optimaler Impfschutz zusammenstellen. „Der richtige Ansprechpartner in Sachen Impfen ist immer Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt“, weiß Dr. Pinkowski.
„Wichtig dabei: Eine Impfung ist nicht nur Selbstschutz, sondern gelebte Solidarität. Sie schützen auch Ihre Mitmenschen. Eine hohe Impfquote erhöht die Resilienz, die Widerstandskraft der gesamten Bevölkerung“, erklärt der LÄKH-Präsident. „Sogenannte Impfmüdigkeit oder unbegründete Skepsis dagegen kann sowohl dem Einzelnen als auch der Allgemeinheit schaden.“ Gerade auch im Hinblick auf mögliche Krisenszenarien der Zukunft. In Krisenzeiten wie Krieg, Terrorismus, Naturkatastrophen oder großflächigen Versorgungsausfällen steigt das Risiko für Infektionskrankheiten. Aus mehreren Gründen: Menschen leben enger beisammen, zum Beispiel in Flüchtlingsunterkünften, Hygienestandards sinken, die medizinische Versorgung ist überlastet.
Hinzu kommen weitere positive Auswirkungen des Impfens auf die Gesundheit, die über den Infektionsschutz hinausgehen. Beispielhaft sei hier die Reduktion von Gebärmutterhalskrebs (durch die HPV-Impfung) genannt. Hohe Impfraten erhöhen daher die Gesundheit und die Widerstandsfähigkeit einer Bevölkerung spürbar und entlasten gleichzeitig das Gesundheitssystem.
Und wer immer noch unsicher ist, kann sich an folgendem guten Beispiel orientieren: Die Impfquote bei Grippe (und bei vielen weiteren Krankheiten) ist bei derjenigen Berufsgruppe mit Abstand am größten, die sich am besten damit auskennt und gleichzeitig Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mitmenschen trägt: bei den Ärztinnen und Ärzten.
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