DAA WärmeIndex Q3 2025: Nachfrage nach fossilen Heizungen steigt nach politischen Ankündigungen sprunghaft an, Wärmepumpe bleibt weiter stark
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Mittwoch, Okt. 29, 2025
Die Zahlen von DAA weisen im 3. Quartal 2025 weiterhin auf ein verhaltenes Interesse am privaten Heizungstausch hin. Dabei zeigen die Regenerativen die stärksten Werte. Bis zur KW 36 dominiert die Nachfrage nach Wärmepumpen, während danach Pelletheizungen noch stärker gefragt sind. Auffällig ist, dass zeitweise Ölheizungen stärker nachgefragt sind als Gasheizungen. Ab KW 35 verzeichnet die Nachfrage nach Ölheizungen mehrere Indexwerte über 50, in der KW 39 sogar 83. Beides steht im zeitlichen Zusammenhang mit dem vom Bundeswirtschaftsministerium am 15.09.2025 veröffentlichten Energiewende-Monitoring. Darin fordert Wirtschaftsministerin Reiche eine Neuausrichtung der Energiewende.
DAA beobachtet immer wieder eine solche Korrelation zwischen politischen Aussagen rund um die Energiewende und einer verstärkten Nachfrage nach Gas- oder Ölheizungen. Das zeigt: Die permanente Unklarheit führt dazu, dass Hauseigentümer ihre finanziellen Mittel und somit größere Investitionen erst einmal zurückhalten. Obwohl es daher dieses Mal einen kurzen Aufwind bei den Fossilen gab, blieb die Nachfrage nach erneuerbaren Systemen wie Wärmepumpe und Pelletheizung über das gesamte Quartal hinweg stark.
Zusagezahlen für BEG-Heizungsförderung weiterhin stetig
Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) wurden im Juli 2025 rund 26.000 und im August rund 24.000 BEG-Förderzusagen ohne Zusatzanträge für beispielsweise den Einkommensbonus erteilt. Im Juli galten rund 22.600 der Zusagen der Wärmepumpe und im August etwa 21.000. Für Biomasseheizungen gab es jeweils etwa 2.000 Zusagen und für Solarthermie zwischen 300 und 400.
Die Indexzahlen von DAA zeigen ebenfalls, dass Hausbesitzer weiterhin an der Umrüstung auf eine regenerative Heizung interessiert sind. In keiner Woche des 3. Quartals lag der Indexwert der Erneuerbaren unter 50, stattdessen meistens über 60. Bei den Fossilen ist das erst ab KW 37 der Fall.
Heizungsmarkt in Deutschland vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage
Laut dem BMWE gab es im dritten Quartal 2025 Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung im Unternehmenssektor. Dem gegenüber stand eine erneut schwächelnde Konsumlaune privater Haushalte. Faktoren seien hier die angespannte Arbeitsmarktsituation und geopolitische Unsicherheiten. Allerdings sei davon auszugehen, dass im weiteren Jahresverlauf wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen der Bundesregierung positive Auswirkungen zeigen werden. Im Juli zeigte der Bausektor ein Plus von 0,3 %. Die Inflationsrate werde sich laut Prognose im weiteren Jahresverlauf bei etwa 2 % einpendeln.
Dieser Eindruck zeigt: Das derzeitige wirtschaftliche Umfeld ist nicht ideal für private Haushalte, um die trotz Fördermitteln hohe Investition wie einen Heizungstausch zur Wärmepumpe anzugehen. Die weiterhin mäßige, aber stetige Nachfrage nach Fördermitteln zeigt zwar den grundsätzlichen Wunsch und das Bewusstsein um das Thema. Aber wann und wie die praktische Umsetzung auch nach einer Förderzusage stattfindet, steht auf einem anderen Blatt. Ein weiterer limitierender Faktor könnte der schwierige Zugang zum KfW-Ergänzungskredit 358 sein. Den Antrag dafür müssen Hausbesitzer bei ihrer Hausbank stellen, die kaum einen Anreiz hat, diese Programme zu vermitteln. Dieses Problem sei dem Bundeswirtschaftsministerium bereits bekannt.
Monitoringbericht zur Energiewende: Politische Ankündigung sorgt für Aufruhr
Die Indexzahlen von DAA zeigen im zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichung des 10-Punkte-Plans von Wirtschaftsministerin Reiche ein steigendes Interesse an fossilen Heizungssystemen. Sie spricht darin von “Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit” und “Pragmatismus und Realismus”. Möglicherweise hat diese Ausrichtung den ein oder anderen Hausbesitzer dazu motiviert, doch noch einmal auf eine fossile Heizung zu setzen. Zumal diese auf den ersten Blick in der Anschaffung bezahlbarer erscheint.
Interessant dabei ist, dass der erstellte Monitoringbericht nicht in eine bestimmte Richtung weist, sondern als Metastudie lediglich eine nüchterne Bestandsaufnahme darstellt. Dass die Energiewende an einem “Scheideweg” stehe, ist die von politischer Seite daraus gezogene Schlussfolgerung.
Trotz der gut erkennbaren temporären Bewegung im Bereich der fossilen Heizungssysteme sieht DAA die Kernaufgabe weiterhin darin, den Umstieg auf regenerative Heizungssysteme zu fokussieren und Hauseigentümer auf diesem Weg zu begleiten.
Über den DAA WärmeIndex
Der DAA WärmeIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizungssystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern (w/m/d).
Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizungssystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Für die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Systeme betrachtet DAA hierfür die Öl- und Gasheizung, für die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungen hingegen Wärmepumpe, Solarthermie und Pelletheizung. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizungssystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.
DAA GmbH
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