Zwei Faktoren bestimmen den Beginn des Ausbildungsjahres 2025/26: Den Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken fällt es zunehmend schwerer, geeignete Kandidaten für ihre Ausbildungsstellen zu finden. Andererseits schlägt sich die wirtschaftlich angespannte Lage auch auf dem Ausbildungsmarkt nieder. „Wir erleben in der Region Stellenabbau, Insolvenzen und eine umfassende Verunsicherung in den Betrieben. Darauf reagieren einige Betriebe auch mit einem reduzierten Angebot an Ausbildungsplätzen“, so Claudia Scheunpflug.
Nicht nur das: Die Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber ist seit Jahren ein Kritikpunkt der Unternehmen, die viele junge Leute nicht ausreichend gerüstet für eine duale Ausbildung sehen. „Da spüren wir schon ein Umdenken in den Betrieben. Sie schauen inzwischen genauer hin und sind nicht mehr bereit, Lerndefizite und Mängel bei der Grundqualifizierung mit viel Aufwand in der Ausbildung auszugleichen“, beobachtet Claudia Scheunpflug.
Bei den Ausbildungsberufen ergibt sich für die Region ein zweigeteiltes Bild. Während die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im kaufmännischen Bereich um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist, sank die Zahl bei den technischen Berufen um rund acht Prozent. Insgesamt verzeichnet die IHK Heilbronn-Franken zum Stichtag 31. August 3.536 abgeschlossene Ausbildungsverträge, davon 2.037 im kaufmännischen und 1.499 im technischen Bereich.
Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt ist zudem in den einzelnen Landkreisen unterschiedlich. In Stadt und Landkreis Heilbronn haben sich die Zahlen mit einem Minus von 0.1 Prozent kaum verschoben (1.658 Ausbildungsverträge 2025 gegenüber 1.660 im Vorjahr). Dagegen verzeichnet der Main-Tauber-Kreis einen Rückgang von fast zehn Prozent (420 in diesem Jahr gegenüber 465 in 2024). Claudia Scheunpflug: „Gerade im Main-Taber-Kreis engagieren sich die Unternehmen sehr, Auszubildene für sich zu gewinnen. Die Ausbildungsbedingungen sind herausragend gut. Dennoch ist die Bewerberinnen- und Bewerbersuche im ländlichen Raum ungleich schwieriger als im großstädtischen Umfeld.“
Im Hohenlohekreis ging die Zahl der Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent zurück (von 604 auf 595) und im Landkreis Schwäbisch Hall um 2,9 Prozent (von 889 auf 863).
Info: Die Zahlen geben den Stand zum 31. August 2025 wieder. Aber auch nach dem 1. September werden noch Ausbildungsverträge geschlossen und sind noch freie Ausbildungsplätze zu besetzen.
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