Es fehle an bezahlbarem und sozial gerechtem Wohnraum für arbeitende Menschen mit geringerem Einkommen. Auch für Menschen, die in sozialen Schwierigkeiten sind, müsse eine geeignete Wohnmöglichkeit zur Verfügung stehen. Benötigt würden außerdem verbindliche Standards für die vorläufige Unterbringung durch die Kommunen, ein flächendeckender Ausbau der Fachstellen, die ansetzen, bevor Menschen wohnungslos werden, sowie verlässliche und ausreichende Finanzierungsstrukturen für die Angebote der Wohnungsnotfallhilfe.
Aktuell müssen deutlich mehr Menschen als bisher von den Kommunen im Rahmen der sogenannten ordnungsrechtlichen Unterbringung vorläufig untergebracht werden – und sie bleiben deutlich länger als noch vor einigen Jahren, stellen Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg fest. Mindestens 94.550 Menschen in Baden-Württemberg haben kein eigenes Zuhause, zeigte eine im Juli veröffentlichte Erhebung des Statistischen Bundesamts. Verbindliche Standards zur Ausstattung für die vorläufige Unterbringung durch die Kommunen, die auch den Zugang zu weiterführender Hilfe sicherstellen soll, gibt es bis heute nicht. Durch konkrete Standardisierung der Ausstattung kann den sehr unterschiedlichen Bedingungen vor Ort und den zum Teil katastrophalen Zuständen in Unterbringungen entgegengewirkt werden. „Gerade die unwürdigen Bedingungen in den Obdächern tragen dazu bei, dass menschenwürdiges Leben erschwert wird. Ein Bett mit Matratze, ein abschließbarer Schrank und ausreichend Waschgelegenheiten zählen unter anderem zu der Ausstattung, die standardmäßig erwartet werden muss“, erläutern die vier kirchlichen Wohlfahrtsverbände gemeinsam. Die Situation von betroffenen Familien erfordere Voraussetzungen wie etwa sichere Räume auch für Kinder.
Drohende Wohnungslosigkeit kann von Fachstellen zur Wohnungssicherung früh erkannt und oft vermieden werden. Durch individuelle persönliche Beratung kann zum Beispiel nach nachhaltigen Lösungen zwischen Mietern und Behörden gesucht werden. Die präventive Arbeit der Fachstellen im Land wirkt. Ihre Fallzahlen sind jedoch sehr hoch, es fehlt ein flächendeckender Ausbau.
Mit Blick auf die Landtagswahl im Frühjahr 2026 betonen Caritas und Diakonie: „Die notwendigen Maßnahmen sind klar. Nun müssen diese dringend auf politischer Ebene umgesetzt werden, um die besorgniserregend hohe Zahl der wohnungslosen Menschen in Baden-Württemberg zu senken. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit beendet werden.“
Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg engagieren sich spitzenverbandlich für die Interessen von armen, benachteiligten und hilfebedürftigen Menschen.
Als Dachverbände vertreten sie mehr als 7.520 evangelische und katholische Einrichtungen und Dienste, in denen über 1,48 Millionen Personen betreut und begleitet werden. In den Verbänden arbeiten rund 172.700 hauptamtliche und etwa 130.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Angebote von Diakonie und Caritas richten sich an alte und pflegebedürftige Menschen, Kinder, Jugendliche und Familien, Arbeitslose, Wohnungslose, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Fluchterfahrung oder mit einer Suchterkrankung, überschuldete und andere arme Menschen.
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