Für die Fachkräfte von heute und morgen

„Die Vogelsbergschule nimmt zusammen mit der Max-Eyth-Schule in Alsfeld eine besondere Stellung in unserer Vogelsberger Schullandschaft ein“, sagt Schuldezernent Patrick Krug. „Denn selten wirken sich strukturelle Veränderungen verschiedener Wirtschaftszweige so direkt auf den Schulbetrieb aus, wie dort“, stellt der Dezernent fest. Ein ähnliches Bild zeichnet auch der stellvertretende Schulleiter Rahner. Er berichtet etwa von fehlenden Auszubildenden in Handwerks- und Gastronomiebetrieben oder dem Einzelhandel und somit für das laufende Schuljahr leicht rückläufigen Schülerzahlen – derzeit rund 1.460.
Diese vielschichtige Problemlage anzugehen, ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, darüber sind sich die Gesprächspartner an diesem Vormittag einig. „Auf vielen Ebenen müssen verschiedene Stellschrauben justiert werden, um die duale Berufsausbildung im ländlichen Raum für die Zukunft zu stärken. Und dabei müssen alle Akteure mitgenommen werden“, sagt Krug und ergänzt: „Denn die Erfahrung zeigt: Fallen Fachklassen in Ausbildungszweigen vor Ort weg, entscheiden sich zukünftig immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung in diesem Bereich. Lange Wege zu überregionalen Ausbildungszentren führen dann oft dazu, dass sich Jugendliche für andere Berufe entscheiden und die Zahl der Fachkräfte in bestimmten Branchen weiter sinkt. Was wir deshalb vom Land Hessen hier im Vogelsberg brauchen, sind Möglichkeiten für pragmatische Lösungen und nicht das Festhalten an starren Vorgaben“, unterstreicht der Schuldezernent.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken braucht es ein breit aufgestelltes Berufsschulnetz, sind sich die Gesprächspartner einig. Und was trägt dazu bei? Gute und zielführende Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulträger, wie der stellvertretende Schulleiter Rahner bestätigt. „Die Wege zu den beiden Ämtern in der Kreisverwaltung sind kurz, und wenn schnelle Lösungen nötig sind, finden wir diese gemeinsam.“ Zuletzt war das bei der Sanierung des Metall-Werkstatt-Gebäudes für rund vier Millionen Euro der Fall, das 2024 noch vom damaligen Landrat Manfred Görig eingeweiht wurde.
Ganz oben auf der Prioritätenliste für die Schule stehen nun die Aufwertung der Eingangs- und Pausenhalle sowie mittelfristig eine Lösung für das Gebäude, in dem die Kfz-Lehrwerkstatt untergebracht ist. „Für die Pausenhalle wollen wir im kommenden Jahr – im Rahmen des ‚Startchancen‘-Förderprogramms des Bundes – in die Planung einsteigen“, sagt Patrick Krug. „Auch beim Gebäude 3 mit den Bereichen Kfz, Elektro und Packmitteltechnologie muss mittelfristig baulich etwas passieren. Wir haben das Thema auf dem Zettel, leider sind unsere finanziellen Mittel aber begrenzt und die Aufgaben vielfältig. Wir müssen deshalb ein Projekt nach dem anderen anpacken und klare Prioritäten setzen. Nicht zuletzt am Beispiel der Kfz-Lehrwerkstatt wird schnell klar, wie wichtig es ist, dass möglichst viel des Sondervermögens bei den Landkreisen, Städten und Gemeinden ankommt, damit nötige Zukunftsinvestitionen schneller realisiert werden können“, fügt er an.
„Berufsschulen und die duale Berufsausbildung sind grundlegende Bausteine für die wirtschaftliche Entwicklung einer gesamten Region. Hier werden die Fachkräfte von morgen schon heute ausgebildet“, macht Schuldezernent Patrick Krug deutlich. Nicht nur für den Schulstandort, sondern den Vogelsbergkreis, ist das ausgesprochen wichtig.
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