20 Jahre Bürgerpreis – wir feiern das Ehrenamt

Kathmandu Nepal
Freitag, Sep. 5, 2025
Der Bürgerpreis wurde – wie in den Vorjahren – in den vier Kategorien „Alltagshelden“, „Engagierte Unternehmer“, „Lebenswerk“ und „U21“ vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten neben einem Preisgeld von je 500 Euro eine individuell gestaltete Glas-Steele als bleibende Erinnerung.
„Wir sind dankbar, Menschen wie Sie in unserer Region zu haben. Ihr Engagement macht sie stärker, lebenswerter und zukunftsfähiger. Sie schaffen Verbindungen, stärken den Zusammenhalt und machen deutlich, wie viel Ehrenamt bewirken kann“, sagt Landrat Michael Cyriax.
„Sie setzen sich mit großer Leidenschaft für Ihre Mitmenschen ein. Mit dem Bürgerpreis würdigen wir Sie, Ihr unermüdliches Schaffen, Ihre Kreativität und Ihren Mut anzupacken. Danke, dass Sie sich in unserer Region engagieren“, betonte Landrat Ulrich Krebs.
Cristina Mussenbrock, Mitglied des Vorstands der Taunus Sparkasse, unterstrich: „20 Jahre Bürgerpreis. Toll, dass wir in unserem Jubiläumsjahr so viele Nominierungen erhalten haben. Das zeigt die Vielfalt des Ehrenamts im Hochtaunuskreis und im Main-Taunus-Kreis.“
Die Preisträgerinnen und Preisträger:
Birgit Gröger, Kelkheim, Kategorie „Alltagshelden“
Mit ihren (Hör)Büchern und Erzählungen verbindet Birgit Gröger Kulturen und Generationen. Sie setzt sich für Familien mit Kindern und deren Rechte ein, indem sie Mut- und Mitmachlesungen sowie Benefizlesungen für bis zu 150 Personen organisiert. Die Erlöse fließen unter anderem an die Stiftung Leberecht, Childaid oder MiteinanderLeben. Zudem engagiert sie sich ehrenamtlich in Sprachcafés und verschiedenen Eltern-Kind-Gruppen. Auch politisch bringt sie sich ein. Bereits in zweiter Legislaturperiode gehört sie für die FDP-Fraktion dem Kelkheimer Stadtparlament sowie dem Ausschuss für Soziales, Vereine, Kultur und Integration an. Zuvor war sie fünf Jahre lang Hauptjugendschöffin am Amtsgericht in Frankfurt und Mitglied im Jugendhilfeausschuss des Main-Taunus-Kreises.
Cornelia Hein-Schneider, Wehrheim, Kategorie „Alltagshelden“
Cornelia Hein-Schneider leitet die hessische Außenstelle des Berliner Vereins „Kolibri – Hilfe für krebskranke Kinder Deutschland e. V.“. Mit ihrem Verein unterstützt sie an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern bei der Bewältigung der herausfordernden Situation im Krankenhaus und – bei ambulanter Behandlung – im eigenen Zuhause. Mit viel Engagement und Empathie erfüllt sie kleine und große Herzenswünsche, um den Alltag der Betroffenen erträglicher zu gestalten. Cornelia Hein-Schneider ist da, hört zu und unterstützt. Als ausgebildete Trauerbegleiterin bleibt sie auch dann, wenn der Krebs nicht besiegt werden kann. Bundesweit stellt der Verein zudem Schulroboter bereit, damit erkrankte Kinder weiter zur Schule gehen können. Durch die Vereinssatzung ist es dem Verein erlaubt, auch Kindern mit anderen Erkrankungen zu unterstützen.
Dominik Hahn, Kelkheim, Kategorie „Alltagshelden“
Seit 2013 ist Dominik Hahn in Kelkheim in vielfältigen Bereichen aktiv. In der Lukasgemeinde engagiert er sich als Mitglied des Kirchenvorstands, als Jugendbeauftragter und in der Konfirmandenarbeit. Beim Deutschen Roten Kreuz Kelkheim übernimmt er Verantwortung als Bereitschaftsleiter. Darüber hinaus engagiert sich Dominik Hahn auch in der Vereinsarbeit. Er ist im Vorstand der Abteilung Karneval der TSG Münster sowie als Akteur in verschiedenen Gruppen aktiv. Außerdem ist er als Jugendwart Mitglied des Vorstandes beim Skiclub Kelkheim, organisiert die jährlichen Skireisen und führt diese durch.
Maria Roth-Peters, Usingen, Kategorie „Alltagshelden“
Seit fast vier Jahrzenten gestaltet Maria Roth-Peters das Leben in Usingen mit. Über 35 Jahre steht sie dem Partnerschaftskomitee Usingen – Overbetuwe (Nl) vor und organisierte die diesjährige Feier zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft. 2018 verlieh ihr das niederländische Königshaus die höchstmögliche Auszeichnung für verdiente Bürger. Sie engagiert sich seit 31 Jahren für die Usinger Ferienspiele. Als Mitglied des Küchenteams sorgt sie mit ihrem fröhlichen Charakter für gute Laune in der Versorgungsstation. Auch in der Lokalpolitik ist sie seit 1997 aktiv und seit 2016 im Magistrat.
Dr. Hans Meisemann, Eppstein, Kategorie „Alltagshelden“
Dr. Hans Meisemann war mehr als 30 Jahre als Allgemeinmediziner in Bremthal tätig. Bereits zuvor und auch parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich der gebürtige Zeilsheimer, insbesondere in der Jugendarbeit und später im ersten Pfarrgemeinderat der katholischen Kirche seines Heimatortes sowie im Verwaltungsrat Bremthal.
1981 organisierte er gemeinsam mit seiner Frau und Freunden eine große Polenhilfe. Ihr Umfang lässt sich daran ermessen, dass als nach dreimaliger Verteilung von in etwa 2.000 Hilfspaketen an Bedürftige vor Ort, im ehemals oberschlesischen Ratibor, noch die Sendung portofreier Hilfspakete aus Deutschland ermöglicht wurde. Allein aus Bremthal gingen damals 770 Pakete von privaten Spendern nach Polen. Die dortigen Adressen erhielten die Bremthaler aus Dankesbriefen polnischer Hilfsempfänger, die diese den Spenderadressen auf ihren Hilfspakete entnommen hatten.
Im Jahr 1990 gründete Dr. Meisemann den Freundeskreis Ostafrikahilfe „St. Luke’s e. V.“, dessen Vereinsvorsitz er bis zum Jahr 2018 innehatte. Mit Unterstützung zahlreicher Helferinnen und Helfer, so wie vieler Spender, errichtete der Verein in den vergangenen 35 Jahren Krankenhäuser, Schulen und Ausbildungswerkstätten in Kenia. Damit sichert er unter dem Motto „Leben retten, Leben erhalten und Leben eine Chance geben“ seit Jahrzehnten den Bestand dieser Einrichtungen.
Wolfgang Ettig, Schmitten, Kategorie „Alltagshelden“
Zu den profiliertesten Orts- und Regionalhistorikern im Taunus gehört Wolfgang Ettig. Als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine des Hochtaunuskreises, veröffentlicht er fortlaufend zahlreiche Publikationen und hält Vorträge zur Geschichte des Taunus. Er kuratiert das Museum in der Alten Schule in Treisberg und realisiert dort anspruchsvolle Ausstellungen. Die aktuelle Ausstellung behandelt die Geschichte der Kirchenruine Landstein, an deren Erforschung und Sanierung sich Wolfgang Ettig in den vergangenen Jahren intensiv beteiligte. Mit seinem regionalhistorischen Ansatz geht er weit über die Ortsgeschichte von Treisberg hinaus und nimmt das gesamte Usinger Land, beziehungsweise den gesamten Taunus, in den Blick.
Frank Mayer und Susanne Käser, Frankfurt-Höchst, Kategorie „Alltagshelden“
Frank Mayer engagiert sich im Vorstand des Vereins für „Geschichte und Altertumskunde
e. V. Höchst“. Dort bringt er sich in vielen Bereichen ein. Er kooperiert mit dem neuen Museum Bolongaropalast, betreut die Garten-AG des Zollgartens, unterstützt die Kinder- und Jugend-AG, organisiert Spendeneinsätze zur Restaurierung und wirbt neue Mitglieder. Auch mit seiner offenen und positiven Art bereichert er seinen Verein.
Susanne Käser engagiert sich im Geschichtsverein Frankfurt-Höchst. Sie hat eine Rallye für Schulklassen entwickelt. Dabei erhalten die Kinder Aufnahmen von Gebäuden und Plätzen aus alten Zeiten in Frankfurt-Höchst. Anschließend müssen sie diese dann suchen und ein Foto des aktuellen Gebäudes machen. So lernen die Schülerinnen und Schüler ihren Stadtteil sowie dessen Geschichte auf eine anschauliche Weise kennen.
Alexander Pietschmann und Markus Jahnel, Adam Hall GmbH, Neu-Anspach,
Kategorie „Engagierte Unternehmer“
Alexander Pietschmann und Markus Jahnel, geschäftsführende Gesellschafter der Adam Hall Group, verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit Verantwortung für Menschen und Region.
In der Corona-Pandemie führten sie den Eventtechnik-Hersteller sicher durch die Krise und investierten zugleich in neue Perspektiven. So konnte Adam Hall die Belegschaft innerhalb weniger Jahre auf über 400 Mitarbeitende verdoppeln.
Als Wohnraum am Standort knapp wurde, initiierten sie gemeinsam mit der Stadt Neu-Anspach eine Entwicklungsgesellschaft. Auf 50 Grundstücken entstehen bis zu 115 Wohnformen – von Einfamilienhäusern über Doppel- und Reihenhäuser bis hin zu Eigentumswohnungen –, die in kürzester Zeit verkauft waren, vor allem an Menschen aus der Region und die eigene Belegschaft.
Darüber hinaus zeigt das Unternehmen Verantwortung durch Kultur- und Musikförderung sowie langjährige Spenden an Ärzte ohne Grenzen statt Weihnachtsgeschenken.
Simone Klippel-Nikolai und Torsten Klippel, Nikolai Optik Werkstatt, Kriftel,
Kategorie „Engagierte Unternehmer“
Seit 2011 setzen die Eheleute Nikolai-Klippel ihre Begeisterung für historische Fahrzeuge für den guten Zweck ein. Es begann mit einem VW Buggy von 1967, dessen Verleiherlöse vollständig der Christoffel-Blindenmission zugutekamen. Letztlich konnten mit dieser Unterstützung rund 200 Augenoperationen für am grauen Star erkrankte Menschen in Afrika durchgeführt werden. Zudem nehmen die Eheleute mit alten Fahrzeugen immer wieder an anderen Veranstaltungen, wie etwa dem Carbage Run oder dem Europe-Africa-Rodeo teil, wodurch auch weitere Spenden für sehbehinderte Menschen in anderen Teilen der Welt zusammenkommen.
Norbert Möller, Steinbach, Kategorie „Lebenswerk“
Nahezu 40 Jahre hat sich Norbert Möller mit höchstem Einsatz für den Sport im Hochtaunus engagiert. Seit 2006 steht er an der Spitze des Sportkreises, der sich als Interessensvertretung von insgesamt 241 Turn- und Sportvereinen und rund 83.500 Mitgliedern versteht. Zu den wesentlichen Aufgaben gehören die Aus- und Fortbildungsangebote, die Organisation des Sportabzeichens sowie die Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen und Anliegen der Vereine. Auch die Themen Integration und Inklusion spielten dabei eine wichtige Rolle. In diesem Jahr hat er sein Amt im Alter von 75 Jahren niedergelegt – nach einem beeindruckenden Wirken für den Vereinssport der Region.
Jürgen Euller, Hochheim, Kategorie „Lebenswerk“
Jürgen Euller ist seit 1969 Mitglied des „Blasorchesters Hochheim“ und wurde 2009 für seinen langjährigen Einsatz zum Ehrenmitglied ernannt. Seine musikalische Laufbahn begann als Pfeifer im Spielmannszug. Heute spielt er Klarinette. Neben seiner musikalischen Arbeit prägte er den Verein auch organisatorisch. Bis Anfang 2025 war er als Schriftführer im Vorstand aktiv und bleibt dem Verein als Beisitzer erhalten. Er organisierte Konzerte, entwarf Plakate und brachte kreative Ideen ein, um das Orchester bekannter zu machen. Besonders prägend war seine Idee für den „Hochheimer Abend“, der sich als feste Größe vor dem Weinfest etabliert hat. Auch bei Vereinsfahrten zeigte er großen Einsatz und stärkte so den Gemeinschaftssinn.
Podcast Projekt „Kinder erklären die Umwelt“, Hofheim, Kategorie „U21“
Der BUND Ortsverband Hofheim hat mit Schülern der Montessori Schule Hofheim das Podcast Projekt „Kinder erklären die Umwelt" ins Leben gerufen. Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren setzen sich dabei spielerisch mit Themen rund um Umwelt- und Artenschutz auseinander. Der Podcast fördert die Umweltbildung von Kindern für Kinder, weckt Neugierde und Interesse an Umwelt und Artenschutz – und zeigt, wie engagiert die Jüngsten Verantwortung für Natur und Zukunft übernehmen können.
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