Hochwasserschutz, der Massstäbe setzt

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Mittwoch, Aug. 6, 2025
Altbewährte Technologie
Als geschichtsträchtiger Gewerbekanal prägt der Mühlebach das Ortsbild von Steffisburg. Bislang wurde er an der Müllerschwelle direkt aus der Zulg gespeist. Mit deren Tieferlegung ist das nicht mehr auf natürlichem Weg möglich. Eine Wasserschöpfanlage, bestehend aus einem Antriebs- und einem Schöpfrad, beschickt den Mühlebach seit einigen Monaten wieder mit Flusswasser. Die Grundidee basiert auf Konstruktionen aus dem 19. Jahrhundert, wurde aber für dieses Projekt erheblich weiterentwickelt und angepasst. Ein technisches Novum, das nicht nur das Wasserproblem löst, sondern Steffisburg zu einer neuen Attraktion verholfen hat.
Flexible Pegelsteuerung
Der Wasserpegel der Zulg ist stark schwankend. Um den Mühlebach gleichmässig mit Wasser zu versorgen, benötigt es ein ausgeklügeltes System zur Wasserführung. Mit sieben massgefertigten Schützen aus Edelstahl lassen sich die einzelnen Becken der Anlage teilweise oder vollständig absperren. So steuern sie zum Beispiel die Geschwindigkeit des Antriebsrads oder sperren bestimmte Bereiche bei Hochwasser ab. Mithilfe von Radarsensoren und Fernwartungszugang reagieren die Armaturen automatisch auf jede Veränderung im Flusspegel – ohne manuellen Eingriff. An die optimale Einstellung des Regelbereichs tastet sich das Gemeindeteam mit zunehmender Erfahrung immer weiter heran.
Verbesserte Fischgängigkeit
Im Zuge der Flussumgestaltung sollte auch die Längsvernetzung des Flusses verbessert und die Biodiversität erhöht werden. Vor allem Bachforellen und Groppen sind in diesem Gebiet auf Aufstiegshilfen angewiesen. Ein neuer Mäanderfischpass gewährleistet die Fischwanderung an der Müllerschwelle an mindestens 300 Tagen pro Jahr. Ein speziell angefertigter Rechen, der in Zusammenarbeit zwischen Sistag und der Galli Metallbau AG entstand, verhindert, dass Fische in den Schöpfradbereich gelangen.
Ein Projekt mit Signalwirkung
Laut ursprünglicher Planung sollte eine elektrisch betriebene Schneckenpumpe Wasser aus der Zulg in den Mühlebach befördern. Die Idee für die alternative Lösung ohne Fremdenergie stammte von einem ähnlichen Projekt mit Wasserschöpfrad bei den Wässerwiesen an der Glatt. Auch hier regeln Armaturen von Sistag den Wasserfluss. Seit der feierlichen Inbetriebnahme im März 2025 zieht das eindrucksvolle Wasserschöpfrad an der Zulg zahlreiche Besucher an den Uferweg. Für die Bevölkerung bedeutet die Anlage nicht nur besseren Hochwasserschutz, sondern auch ein sichtbares Bekenntnis zu Umwelt- und Artenschutz.
Die Sistag Gruppe stellt seit über 60 Jahren Absperrarmaturen her, die unter dem Produktnamen Wey weltweit im Einsatz sind. Der Hauptsitz des Familienunternehmens liegt in der Schweiz. Tochtergesellschaften existieren in Deutschland, den USA und in Singapur. Hinzu kommt ein Netz von mehr als 100 Vertriebspartnern, das Sistag zu einem weltweit führenden Anbieter von Plattenschiebern, Absperrklappen und gehäuselosen Armaturen macht.
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