Enttäuschung und Unverständnis über Absetzung der Bundesbeauftragten für Tierschutz

Mit großer Bestürzung und wachsender Sorge nehmen wir die Entscheidung des Bundesministers Alois Rainer zur Kenntnis, der ersten Bundesbeauftragten für Tierschutz, Dr. Ariane Kari, das Amt zu entziehen.

Diese Absetzung ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich in Deutschland für einen Wandel im Umgang mit den Tieren in unserer Gesellschaft einsetzen. Die Entscheidung lässt Dunkles ahnen – denn an der Kompetenz oder dem Engagement von Dr. Kari kann dieser Schritt kaum gelegen haben. Im Gegenteil: Ihre Amtsführung war von fachlicher Tiefe, Ausgewogenheit und einer seltenen Fähigkeit geprägt, zwischen den verschiedenen Interessensgruppen zu vermitteln.

Der Vermutung liegt nahe, dass es sich hier nicht um eine fachliche, sondern um eine politisch motivierte Entscheidung handelt. Sollte das Amt eines*r Tierschutzbeauftragten überhaupt als Institution beibehalten werden – was angesichts fehlendem Budget im Haushaltsentwurf 2026 und unentschlossenen Äußerungen über die Zukunft des Amtes durch das Ministerium bedauerlicherweise mehr als zweifelhaft erscheint – dann offenbar nur mit einer Person, die bereit ist, sich politisch anzupassen und weniger unabhängig zu agieren. Damit würde das Amt seinen Sinn verlieren.

Alois Rainer reißt mit dieser Entscheidung einen tiefen Graben zwischen sich und die deutschen Tierschutzorganisationen – einen Graben, den Dr. Kari mit großem Engagement zu überbrücken versucht hat. Sie hat erkannt, dass die Bevölkerung längst weiter ist als die Politik. Die Menschen in Deutschland wünschen sich einen echten Wandel im Umgang mit Tieren und ein Ende der jahrelangen Polarisierung zwischen Landwirtschaft und Tierschutz. Kari hat genau dafür gestanden – für ein Miteinander, für Lösungen, für Zukunft.

Diese Entscheidung ist nicht nur enttäuschend – sie ist ein alarmierendes Signal für die Zukunft des Tierschutzes in Deutschland. Hatte man Rainers Aussagen, sich vom Image des „Schwarzen Metzgers“, das ihm durch Markus Söder zugeteilt wurde, lösen zu wollen, anfangs vertraut, so ist dieser Vertrauensvorschuss nun aufgebraucht. Animal Society verurteilt diese nicht nachvollziehbare Entscheidung von Alois Rainer aufs Schärfste.

Wenn selbst ein symbolisch so wichtiges und inhaltlich so bedeutsames Amt geopfert wird – was lässt das für die konkrete Tierschutzarbeit innerhalb des Ministeriums erwarten?

Die Tiere in Deutschland – und mit ihnen Millionen Menschen, die sich für ihren Schutz einsetzen und sich um ihr Wohlergehen sorgen – verlieren mit dieser Entscheidung eine starke Vertretung. Was bleibt, ist ein schaler Nachgeschmack und die Frage: Wem nützt diese Entscheidung – außer jenen, die echte Veränderungen im Tierschutz fürchten?

Erst vergangene Woche veranstaltete Animal Society in der Stuttgarter Fußgängerzone eine Informationsaktion, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und über die drohende Aushöhlung des Tierschutzamts aufzuklären. Im Rahmen dieser Aktion konnten Passant*innen vor Ort Postkarten an Minister Rainer unterzeichnen – mit der klaren Forderung, das unabhängige Amt der Tierschutzbeauftragten zu erhalten.

Ab sofort können diese Postkarten auch nach Hause bestellt werden, um in dieser kritischen Phase noch einmal deutlich zu machen, dass dieses Amt erhalten bleiben muss.

Außerdem läuft die Petition von Animal Society und zahlreichen weiteren Tierschutzorganisationen zum Thema weiter.

Animal Society bedankt sich von Herzen bei Dr. Ariane Kari für die vergangenen zwei Jahre herausragender Arbeit und unermüdlichen Einsatzes für die Tiere in unserer Gesellschaft.

Über den Animal Society e.V.

Animal Society ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf politischer Ebene für die Rechte und Interessen von Tieren einsetzt und Tierpolitik transparent macht. Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Tiere und deren Rechte als Teil einer gerechten Gesellschaft respektiert und geschützt werden.

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