Auch die E-Mobilität braucht das Dachdeckerhandwerk

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Samstag, Juli 5, 2025
Von Freitag, 4. Juli bis Sonntag, 6. Juli 2025, wird Neumarkt i. d. OPf. zur „Dachdecker-Hauptstadt“. Rund 175 bayerische Dachdecker-Betriebe, Dachdecker-Familien aus dem gesamten Bundesgebiet und namhafte Hersteller und Handelsorganisationen der Dach-Branche treffen sich zum 117. Landesverbandstag des Bayerischen Dachdeckerhandwerks in der Oberpfalz.
Zu den wichtigsten Themen dieses Gewerks gehört die klimafreundliche Energiegewinnung und Energiekostensenkung. Das Dachdeckerhandwerk befasst sich seit Jahrzehnten aktiv mit der Energiegewinnung per Photovoltaik (PV). Verstärkt treten in diesem Arbeitsfeld Anbieter auf, die oft mit ungelernten Arbeitskräften Solarmodule auf Dächern montieren. Nach Aussage von Bayerns Dachdecker-Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf aus Bad Abbach werden hier nicht selten Unsummen im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt. „Unsachgemäße Montage von Solaranlagen erhöht nicht nur die Brandgefahr, sondern führt auch zu vermehrten Undichtigkeiten“, so Kunzendorf. „Bereits das Betreten der Dachflächen durch unqualifizierte Monteure kann zu immensen Dachschäden führen.“ Dazu kommen Folgeschäden durch die Verwendung ungeeigneter Haltesysteme. „Wir wollen Verbraucher durch Aufklärung vor dubiosen Solarteuren schützen“, sagt der Landesinnungsmeister.
Im Gegensatz zu den allerorts entstehenden Freiland-Solaranlagen, die zwar bei Sonnenschein enorme Mengen an Strom produzieren, ihn aber nicht speichern, betont Kunzendorf die Überlegenheit von PV-Anlagen auf Hausdächern und an Fassaden in Kombination mit Speicherlösungen: „Auf dem Dach und an der Wand installiert entsteht kein zusätzlicher Flächenverbrauch. Und der so erzeugte Strom kann jederzeit – also auch nachts – genutzt werden. So z. B. zum Laden von E-Autos.“ Im vergangenen Jahr wurde eine Gewerkekooperation mit dem Elektrohandwerk unterzeichnet, um solche PV-Systeme gemeinsam anbieten und für Immobilienbesitzer effektiver realisieren zu können.
Neben der Nutzung der Sonnenkraft trägt das Dachdeckerhandwerk Bayerns auch mit der Anlage von Gründächern und der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden zu einer messbaren Verbesserung der Klimabilanz bei.
Dipl.-Kfm. Thorsten Meyerhöfer, Geschäftsführer des Landesinnungsverbands mit Sitz in München und Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Dachtechnik Waldkirchen e. V. als Aus- und Weiterbildungszentrum von Bayerns Dachdeckern freut sich über das positive Image des Berufs: „Dachdecker sind Klimaschützer und damit ein Ausbildungsberuf, der vermehrt auf das Interesse der Jugendlichen stößt.“
Derzeit werden 300 Auszubildende im bayerischen Ausbildungszentrum in Waldkirchen im Landkreis Freyung-Grafenau in allen drei Jahrgangsstufen ausgebildet (+5 % im Vergleich zum Vorjahr). Zusätzlich absolvieren mehr als 20 Meisterschülerinnen und Meisterschüler pro Jahr erfolgreiche ihre Prüfung zum „Großen Befähigungsnachweis“ – dem Meisterbrief.
Die Ausbildungsbereitschaft der 410 Dachdecker-Fachbetriebe in den 11 regionalen Dachdecker-Innungen ist sehr hoch. „Leider bleiben viele Ausbildungsplätze mangels geeigneter Bewerber unbesetzt – und das wirkt sich auch auf den Fachkräftemangel der Zukunft aus“, bedauert Thorsten Meyerhöfer. Umso mehr werden mit der Beteiligung an Berufs-Infoveranstaltungen und mit Schulbesuchen Praktikums- und Ausbildungsplätze im Dachdeckerhandwerk angeboten. „Gerade der Einsatz des Dachdeckerhandwerks für das Klima wird zunehmend zum neuen Markenzeichen unseres Gewerks“.
Energetische Optimierung erwünscht – Förderungen verbessern
Nach Angaben von Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf ist die Bereitschaft für die energetische Optimierung im Gebäudebestand ebenso hoch wie beim Neubau. „Durch den Fachkräftemangel müssen viele unserer Betriebe ihre Kunden jedoch auf längere Wartezeiten hinweisen.“ Im bayerischen Dachdeckerhandwerk sind derzeit unverändert ca. 5.400 gewerbliche Arbeitnehmer beschäftigt. Die Bruttolohnsumme betrug im Jahr 2024 rund 202 Mio. € und stieg damit um 3,7 % gegenüber dem Vorjahr.
Während der Neubau stagniert, ist der Bereich Sanierung weiter das Top-Arbeitsfeld des Dachdeckerhandwerks in Bayern. Zunehmend gewinnen die Bereiche der Solartechnik und Dach- und Fassadenbegrünung an Bedeutung. Landesinnungsmeister Kunzendorf fordert von der Politik jedoch eine verlässliche und verbesserte Förderung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen. „Eine Wärmepumpe gewinnt entscheidend an Effizienz, wenn die Gebäudehülle zuvor auf den neuesten Stand gebracht wurde.“ Auf dem Wunschzettel der bayerischen Dachdecker steht ferner der Bürokratieabbau. „20.000 Vorschriften machen das Bauen sicher teurer, aber nicht unbedingt besser“, bedauert Kunzendorf.
Bayerisches Dachdeckerhandwerk Landesinnungsverband
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410 in 11 regionalen Innungen
Gew. Mitarbeiter 2024:
5.250 im Jahresschnitt
Bruttolohnsumme:
202 Mio. €
Auszubildende ges.:
300
Dachdecker-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim
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Obermeister:
Mario Kunzendorf (Bad Abbach)
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Mitgliedsbetriebe:
39
Das Bayerische Dachdeckerhandwerk – Landesinnungsverband – vertritt als berufsständische Organisation rund 450 Dachdecker-Fachbetriebe in den elf angeschlossenen Dachdecker-Innungen in Bayern. Sitz des Verbandes ist in München.
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