Wirtschaftsfaktor Transformationstechnologien

Kathmandu Nepal
Montag, Mai 12, 2025
So sieht Zukunft aus – ThEEN zeigte auf großer Bühne Trends und wirtschaftlich rentable Lösungen für den Umbau des Energiesystems. Diese gestalten unsere Energieversorgung auch geopolitisch unabhängiger. Neben den energiepolitisch relevanten Leitplanken für diese Legislatur, beschäftigte sich der Kongress mit der Frage, was für eine erfolgreiche Transformation des Energiesystems notwendig ist. Hersteller und Anwender, aber auch Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung tauschten sich auf dem ThEEN-Kongress über Best-Practice-Beispiele, aktuelle Forschungsergebnisse sowie Projekte aus und vernetzten sich.
Transformationstechnologien sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland mit großen Marktchancen. In 2023 lag das Marktvolumen für zentrale Energiewendetechnologien (Solar, Wind, e-Mobilität, Batterien, Elektrolyseure und Wärmepumpen) bei rund 700 Mrd. USD. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert eine Verdreifachung dessen bis 2035.[2] Zudem ist die Energiewende ein Jobmotor. In 2023 arbeiteten weltweit 16,2 Millionen Menschen im Erneuerbaren-Sektor, davon 406.000 Menschen in Deutschland.[3] In Thüringen werden Transformationstechnologien dem Spezialisierungsfeld Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung zugeordnet. Mit 10 Mrd. Euro Umsatz, 6.300 Betrieben und 42.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigen, kommt diesem Technologiefeld eine beachtliche wirtschaftliche Bedeutung zu.[4] Auch die Forschungsaktivitäten belegen das Potential. In Thüringen war 2023 der höchste Anteil an FuE-Projekten (Land, Bund, EU) in diesem Spezialisierungsfeld verortet. 1
Wichtig sei dabei ein zügiger Transfer aktueller Forschungsergebnisse und Entwicklungen in die Wirtschaft. „Unternehmen brauchen kontinuierlich Zugriff auf neue Technologien, um die Transformation bewältigen zu können“, sagte Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John. Das Wirtschaftsministerium stelle deshalb bis 2027 rund 200 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln bereit, um Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu fördern. „Solche Verbundprojekte stärken die Verbindung zwischen Forschung und industrieller Anwendung“, so die Ministerin. „Damit schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass unsere Wirtschaft technologisch stets auf dem neuesten Stand bleibt.“ Demselben Ziel habe sich auch ThEEN mit seiner Netzwerkarbeit und Fachveranstaltungen wie dem heutigen Kongress verschrieben. „Das ThEEN Innovationscluster leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Transformations-Herausforderungen, vor denen unsere Wirtschaft steht.“
In Ihrer Keynote sprach Corinna Enders, Geschäftsführerin der dena, von wichtigen Leitplanken für diese Legislatur und rief dazu auf den Kurs zu halten: „Um bei umweltfreundlichen, innovativen Technologien wettbewerbsfähig zu bleiben und uns weiter unabhängiger von geopolitischen, energiewirtschaftlichen Entwicklungen zu machen, ist es wichtig, an unseren gesteckten Zielen festzuhalten. Zentral ist, die dafür erforderlichen Infrastrukturen in allen Sektoren zu modernisieren, dies ist die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit und Modernisierung des Standorts Deutschland. Moderne Infrastrukturen stärken auch die Versorgungssicherheit als Rückgrat der Energietransformation. Die Unternehmen im Freistaat Thüringen sind von zentraler Bedeutung für die Transformation vor Ort und können zum Treiber regionaler Wertschöpfung, innovativer Produkte und Best-Practices werden.“
Die Forschung in Thüringen liefert fortlaufend exzellente Arbeitsergebnisse, wodurch Produzenten und Dienstleister wertvolle Impulse für ihre Portfolioentwicklung erhalten. Auch diesen Austausch fokussierte der Kongress und holte sich mit dem Fraunhofer IKTS einen strategisch wichtigen wissenschaftlichen Partner an Board.
„Wir brauchen mehr Mut in Thüringen die vorhandenen Technologieentwicklungen in der Praxis einzusetzen. Für die Dekarbonisierung der Energieversorgung entwickeln junge, gut ausgebildete Menschen an Thüringer Forschungseinrichtungen Elektrolyse- und Wasserstofftechnologien, Lösungen zur Kohlenstoffnutzung und innovative Batterien, die nur auf eine industrielle Anwendung warten.“ so Prof. Dr. Michael Stelter, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IKTS und Vorstandsmitglied im ThEEN.
Insgesamt vier Fachsessions gaben Einblicke in die Potentiale von Speichertechnologien, zukünftige Energieträger, Industriecluster und Möglichkeiten der Sektorenkopplung sowie in die Bedeutung von Kommunikation für erfolgreiche Transformation. In der begleitenden, ausgebuchten Fachausstellung konnten sich die 120 Besucherinnen und Besucher mit fünfzehn verschiedenen Unternehmen aus dem Bereich Transformationstechnologien vernetzen.
[1] Quelle: RIS-Monitoring 07/2024
[2] Quelle: IEA ETP 2024
[3] Quelle: IRENA und ILO
[4] Quelle: LEG (https://www.cluster-thueringen.de/…)
Als Innovationscluster und Kompetenznetzwerk für Transformationstechnologien vertritt das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. über seine Mitgliedsverbände Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke, Bundesverband WindEnergie – Landesgruppe Thüringen, Fachverband Biogas – Regionalbüro Ost, SolarInput sowie zahlreiche Einzelmitglieder, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunen und Institutionen mehr als 300 Unternehmen. www.theen-ev.de
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