Wenn Digitalisierung persönlich wird

Mit einer eindrucksvollen Keynote in der TauberPhilharmonie setzte Dr. Patrick Kramer am vergangenen Donnerstag neue Impulse in der Veranstaltungsreihe „perspektivenwechsel“ der Wittenstein Stiftung. Unter dem Titel „Die digitale Transformation des Menschen – auf dem Weg zum Cyborg?“ beleuchtete der renommierte Biohacker und Zukunftsdenker die tiefgreifenden Veränderungen, die die Digitalisierung für den menschlichen Körper und das Selbstverständnis von „Menschsein“ mit sich bringt.

Virtual Reality Artist Marvin Junker stimmte das Publikum mit seiner digitalen Kunstperformance beeindruckend auf den Abend ein. Unter dem Titel „Die digitale Transformation des Menschen – auf dem Weg zum Cyborg?“ entführte Dr. Kramer das Publikum in die Welt körperinterner Technologien, bioelektronischer Schnittstellen und sensorischer Selbstoptimierung. Was nach Science-Fiction klingt, ist für viele Menschen bereits Realität: Implantierte Mikrochips, smarte Sensoren oder magnetische Implantate werden längst nicht mehr nur in Forschungslaboren getestet – sie sind im Alltag angekommen.

Biohacking als Weg zur Selbstermächtigung

„Cyborgs leben heute bereits unter uns – unauffällig, aber real“, so Kramer. „Wenn ein Blinder wieder sehen kann, ein Tauber wieder hört oder ein Gelähmter wieder geht, dann ist das kein Wunder, sondern Technologie.“ Der Mensch, so seine These, sei längst Teil eines digitalen Transformationsprozesses, bei dem das Smartphone nur der Anfang sei: „Der nächste logische Schritt ist, die Technik nicht mehr mit sich herumzutragen, sondern sie Teil des Körpers werden zu lassen.“

Kramer, der selbst sechs Mikrochips unter der Haut trägt, berichtete sehr persönlich über seinen eigenen Weg zum Biohacking – ausgelöst durch ein Burnouterlebnis. Die Integration von Technologie in den eigenen Körper sei für ihn eine Antwort auf Kontrollverlust gewesen – ein Weg, das eigene Leben neu zu gestalten.

Besonders eindrücklich: Die Live-Implantation eines Mikrochips bei einer Veranstaltungsteilnehmerin auf der Bühne – ein Moment, der deutlich machte, wie nah Theorie und Praxis beieinanderliegen. Auch in der anschließenden Fragerunde zeigte sich das große Interesse des Publikums – viele der Anwesenden suchten nach dem Vortrag das persönliche Gespräch mit Dr. Kramer und entschieden sich spontan, sich selbst ein Implantat setzen zu lassen: Insgesamt elf neue „Cyborgs“ verließen die TauberPhilharmonie. „Das war der zweitgrößte Zuspruch, den ich nach einer Veranstaltung je erlebt habe“, so Kramer sichtlich bewegt.

Studien zeigen wachsende Offenheit

Neben technischer Faszination thematisierte der Vortrag auch die gesellschaftlichen und ethischen Implikationen dieser Entwicklung. Laut aktuellen Studien (Bitkom 2024) zeigen sich bereits heute über ein Drittel der Deutschen grundsätzlich offen für Chip-Implantate, bei Jugendlichen ist es sogar die Mehrheit. Anwendungen reichen von medizinischer Diagnostik bis hin zu neuen Formen der Wahrnehmung. Doch Kramer warnte auch: „Wir stehen an einem Scheideweg. Die Frage ist nicht nur, was technisch möglich ist – sondern was wir als Gesellschaft wollen. Beobachten reicht nicht – wir müssen gestalten.“

Inmitten dieser technologischen Dynamik erinnerte Kramer an das Menschliche: „Auch digital optimierte Menschen sind nicht unsterblich. Am Ende des Lebens will das Herz gehalten werden. Wir sind und bleiben Menschen, Technik hin oder her.“

Nächste Veranstaltung der Wittenstein Stiftung

Die nächste Veranstaltung der Wittenstein Stiftung findet am 29. Oktober 2025 in der Weikersheimer TauberPhilharmonie statt. Im Rahmen von „enter the future“ steht bei der nunmehr elften Veranstaltung der Reihe das Thema „Geschäftsmodell Deutschland“ im Mittelpunkt, zu dem Prof. Dr. Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, referieren wird.

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