Internationaler Rektor*innen-Workshop der VEM in Indonesien

Breaking News:
Kathmandu Nepal
Freitag, Mai 16, 2025
Der Workshop zielte darauf ab, kirchliche Bildungseinrichtungen in ihrer zentralen Rolle für die gesellschaftliche Entwicklung zu stärken und ihnen den Weg zu einer internationalen Anerkennung und Akkreditierung zu ebnen. „Bildung, Ausbildung und Empowerment stehen im Zentrum unseres Engagements für Entwicklung“, heißt es seitens der VEM. Gerade in Zeiten zunehmender Globalisierung sei es entscheidend, dass kirchliche Hochschulen nicht isoliert agieren, sondern aktiv Netzwerke bilden und internationale Standards erfüllen.
Weltweite Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen
Ein zentrales Anliegen war die Frage nach der weltweiten Anerkennung kirchlicher Abschlüsse. Viele Absolvent*innen aus dem Globalen Süden sehen sich beim Wechsel an europäische Universitäten mit dem Problem konfrontiert, dass ihre Abschlüsse nicht anerkannt werden. Hier setzt die VEM an: Mit dem Workshop sollen Qualitätsstandards gestärkt, Akkreditierungsprozesse verbessert und kirchliche Institutionen auf internationale Anforderungen vorbereitet werden.
Diskutiert wurden unter anderem Themen wie die Rolle religiöser Bildung in säkularisierten und wettbewerbsorientierten Gesellschaften sowie die Notwendigkeit, fehlgeleitete theologische Konzepte zu hinterfragen. Ziel ist es, eine zukunftsfähige, lebensnahe und kontextbewusste theologische Ausbildung zu fördern.
Teilgenommen haben rund 20 Rektor*innen und Direktor*innen kirchlicher Universitäten und Bildungseinrichtungen aus China, der Demokratischen Republik Kongo, Indonesien, Namibia, den Philippinen, Ruanda, Sri Lanka, Südafrika, Tansania sowie aus Deutschland, hier unter anderem von der Universität Münster, der Ruhr-Universität Bochum, der Evangelischen Hochschule Darmstadt und dem Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement in Bielefeld.
Ethische Fundierung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz
„Der Begriff Nachhaltigkeit wird häufig ausschließlich mit Umweltfragen assoziiert. Wir haben ihn jetzt auch in den Fokus von Bildungsexperten gerückt. Gerade im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) sieht die VEM eine besondere Verantwortung: Bildung muss nicht nur zukunftsorientiert, sondern auch ethisch fundiert sein. Es geht darum, Lernende nicht zu passiven Konsumenten von KI-generierten Inhalten zu machen, sondern sie zur aktiven, kreativen und kritischen Auseinandersetzung zu befähigen. Das Ziel sollte sein, Originalität, Innovationskraft und Eigenverantwortung zu fördern, statt einer „Copy & Paste“-Mentalität.
Die VEM kann mit Stolz sagen, dass sie ihrer Mission treu geblieben ist, denn sie fördert hochwertige, interkulturelle Bildung als Beitrag zu einer gerechten und nachhaltigen Welt. Dazu haben wir geografische Distanzen überwunden und Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zusammengebracht. Im globalen Bildungsdiskurs haben wir einen Baustein zum großen Workshop der Weltbildung beigesteuert – ein Stein, der das gemeinsame Haus stabiler und zukunftsfähiger macht“, so Pfarrerin Félicité Ngnintedem, Leiterin der Abteilung Global Programs bei der VEM und verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung der Konferenz.
Internationale Vernetzung
Ein besonderes Augenmerk des Workshops lag auf dem Aufbau tragfähiger Partnerschaften zwischen den Einrichtungen. Der Dialog förderte eine intensive Süd-Süd- sowie Nord-Süd-Zusammenarbeit mit dem Ziel, Austauschformate für Studierende und Lehrende zu schaffen und Synergien zwischen den Institutionen zu entwickeln. Die VEM versteht Kirchen als essenzielle Akteure der Zivilgesellschaft mit der Verantwortung, qualitativ hochwertige Bildung unabhängig von Herkunft oder Religionszugehörigkeit zu ermöglichen. Der Workshop markierte einen wichtigen Schritt auf diesem Weg: hin zu einem besser vernetzten, gerechteren und zukunftsfähigen globalen Bildungssystem.
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
Vereinte Evangelische Mission (VEM)
Rudolfstraße 137
42285 Wuppertal
Telefon: +49 (202) 89004-0
Telefax: +49 (202) 89004-79
https://www.vemission.org/