Technischer Direktor im Interview: „Sicherheitsschuhe können Lebensqualität steigern“

Beschäftigte, die bei ihrer Tätigkeit Sicherheitsschuhe tragen müssen, können aus einer Vielzahl von Modellen wählen. Hersteller wie Baak arbeiten daran, ihr Sortiment in den Bereichen Sicherheit, Tragekomfort und Design kontinuierlich weiterzuentwickeln. Diplom-Ingenieur Karsten Keidel ist technischer Direktor bei Baak. Im Interview erklärt er unter anderem, was es mit dem „Neo Shield“ auf sich hat und welchen Einfluss Sicherheitsschuh-Innovationen auf die Lebensqualität der Trägerinnen und Träger solcher Schuhe haben können.

Herr Keidel, Sie sind technischer Direktor beim Sicherheitsschuhhersteller Baak. Wie lassen sich Ihre Aufgaben im Unternehmen kurz zusammenfassen?

Karsten Keidel: Bei mir dreht sich alles um die Technik bei der Schuhentwicklung. Der Fokus meiner Kollegin Sonja Arians liegt auf dem Design, während ich mich gern mit neuen Materialien beschäftige. Wir ergänzen uns prima. Dazu überwache ich die Produktion, kontrolliere die Qualität und kümmere mich um die Zertifizierung.

Sie sind im vierten Jahrzehnt in der Sicherheitsschuhbranche tätig, Erfinder von 15 Patenten zu verschiedenen Technologien in der Schuhindustrie. Welche davon war die wichtigste?

Das erste Patent war besonders, weil es einen schon stolz macht, wenn man erstmals etwas erfunden hat und der eigene Name drunter steht. Aber die wichtigste Erfindung war eindeutig Baak Go&Relax. Da haben wir viel Arbeit investiert, und es ist auch ein umfassendes Patent, weil die Erfindung mehrere Komponenten des Schuhs betrifft, wie verschiedene Regionen der Laufsohle und die Zehenschutzkappe.

Welche Rolle spielt Go&Relax für Baak?

Eine große, weil es aus unserer Positionierung heraus kommt, den Fokus auf die Gesundheit von Trägerinnen und Trägern zu legen. Bei uns ist die Frage ‚Was braucht denn der Fuß?‘ zentral. Also was braucht ein Schuh, um nicht nur zu schützen, sondern um gleichzeitig dem Fuß auch die Bewegung zu ermöglichen, die anatomisch von Natur aus vorgesehen ist. Ein herkömmlicher Sicherheitsschuh mit gerader Zehenschutzkappe hingegen ist anatomisch nicht korrekt. Der belastet Gelenke und Knochen der Trägerinnen und Träger unnötig und führt auf Dauer eventuell zu Schädigungen. Daher lagen und liegen wir mit Problemlösungen wie Go&Relax richtig, weil wir uns auf Antworten um die Frage kümmern: ‚Was ist für Trägerinnen und Träger gesünder und angenehmer?‘ Es gibt bei uns keine neuen Modelle mehr ohne Go&Relax.

Im Herbst 2023 hat Baak auf der Fachmesse A+A eine neue Schuhserie vorgestellt, die gleich mit mehreren Innovationen aufwartet. Wie lassen sich diese skizzieren?

Bei der Adventure-Serie unterstützt eine Balance Zone die dank Go&Relax erst möglichen natürlichen Fußbewegungen zusätzlich. Dazu kommt mit high rebound“ ein neues Zwischensohlenmaterial mit besserer Dämpfung, Rückstellkraft und Langlebigkeit. Außerdem mit „Neo Shield“ ein aus vielerlei Sicht optimierter Durchtrittsschutz.

Welche dieser Neuheiten würden Sie hervorheben?

Das Zusammenspiel aller Komponenten macht einen guten Schuh aus, aber „high-rebound“ und „Neo Shield“ sind nochmal speziell.

Wofür steht „high rebound“ genau?

Beim Auftreten stoppt man quasi ab, dabei geht Energie verloren. Dank des Materials „high rebound“ bekommen Trägerinnen und Träger von Schuhen, die damit ausgestattet sind, Energie zurück – sozusagen mehr Schwung. Gleichzeitig wird das Auftreten einfach ausgedrückt aber langsamer gedämpft und nicht so abprupt. Die Dämpfung wirkt also schonender auf den Körper. Wir haben vor über 20 Jahren schon als eines der ersten Unternehmen EVA-Material aus dem Sportschuhbereich in Sicherheitsschuhen eingesetzt. Jetzt konnten wir durch Co-Polymerisation des Materials nochmals nachbessern, um die genannten Vorteile zu erreichen.

Und was ist das Besondere an „Neo Shield“?

Bestehend aus ultrahochmolekularem Polyethylen haben wir hier eines der – neben Carbon und Aramid – festesten Materialien, die es überhaupt gibt; zehnmal fester als Stahl. Das ist für einen Durchtrittschutz natürlich gut. Doch gleichzeitig ist es nur halb so schwer wie das bisherige Material sowie weich und flexibel, metallfrei und durch eingeschlossene Luft isolierend – hilfreich gegen kalte Füße.

Nachhaltigkeit ist und bleibt weiterhin Megatrend. Inwieweit denken Sie das bei Neuentwicklungen mit, und wie nachhaltig ist etwa „Neo Shield“?

Das denken wir bei jeder Entwicklung mit und versuchen, so viel wie möglich auch umzusetzen. Bei „Neo Shield“ zum Beispiel werden keine weiteren Chemikalien verwendet – weil die verschiedenen Schichten physikalisch gebunden sind, brauchen wir keinen extra Klebstoff. Darüber hinaus ist das Polyethylen zu hundert Prozent recycelt.

Welchen Nutzen haben die Trägerinnen und Träger der Schuhe, die damit ausgestattet sind?

„Neo Shield“ sorgt zum einen für 20 Prozent höheren Durchtrittsschutz als in der neusten Norm gefordert. Zum anderen bringt es viel mehr Komfort, weil die Sohle flexibler ist und die Dämpfung besser. Herausragend ist zudem, dass das Material dreimal soviel Feuchtigkeit aufnimmt wie vergleichbare Materialien, die Füße also trocken bleiben.

Was heißt das für den Gang der Schuhträgerinnen und -träger?

Der Gang kann natürlicher ablaufen, als ohne unsere Innovationen. Mit Blick auf „Neo Shield“ werden insbesondere mehr Flexibilität und ein geringeres Gewicht erreicht. Das erlaubt dem sonst meist stark eingeschränkten Fuß eine seiner Anatomie entsprechende Bewegung und entlastet den gesamten Bewegungsapparat.

Andere Hersteller bieten ebenfalls Lösungen an, die die Beschäftigten nicht nur schützen sollen, sondern das Plus an Komfort und Design bieten. Wie heben sich die Unternehmen und Produkte voneinander ab?

Man muss die Lösungen anderer gar nicht schlechtreden. Es gibt viele gute Sachen am Markt. Hier und da finden sich Unterschiede, Beispiel „high-rebound“: Bei Baak war uns wichtig, dass der Schuh die Energie nicht nur zurückgibt, sondern auch das Auftreten dämpft. Die Lösungen anderer Hersteller haben mitunter aus unserer Sicht ein zu hohes Rückstellvermögen und dämpfen zu wenig. Für Beschäftigte lohnt es sich, beim Schuhkauf darauf zu achten, was einem selbst wichtig ist, und dann genau hinzuschauen und nachzufragen.

Werden alle neuen Technologien mittelfristig in jedem Baak-Schuh verfügbar sein, oder gibt es wie beim Auto verschiedene Bestandteile einer Art Sonderausstattung?

Wie erwähnt, werden wir keine neuen Modelle ohne Go&Relax produzieren. Damit sind wir der einzige Hersteller, dessen Schuhe ein anatomisch korrektes Abknicken der Zehengrundgelenke ermöglichen. Bis zum Jahresende wird es kaum noch Baak-Schuhe ohne Go&Relax geben. Weitere Innovationen könnten als Sonderausstattung bezeichnet werden. Wir bieten in unserem Sortiment Modelle für verschiedene Anforderungen und in unterschiedlichen Preisklassen.

Wie wichtig ist denn die vorhin angesprochene Lebensqualität im Bereich von Sicherheitsschuhen?

Ich denke, Lebensqualität ist für alle in jedem Bereich wichtig. Die Menschen verbringen einen Großteil ihres Alltags auf der Arbeit. Viele tragen dort täglich mindestens acht Stunden Sicherheitsschuhe und sollten entsprechend wählerisch sein. Beinträchtigungen gleich welcher Form stören die Konzentration, können gute Arbeitsergebnisse verhindern und im schlimmsten Fall die Sicherheit mindern. Wer Wert auf seine Gesundheit legt, kann durch die Wahl passender Modelle hingegen das Risiko körperlicher Schädigungen senken, sich am Arbeitsplatz wohler fühlen und damit seine Lebensqualität steigern.

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Über die Baak GmbH & Co. KG

Knie- und rückenfreundliche Sicherheitsschuhe stehen im Fokus des Sicherheitsschuhherstellers BAAK GmbH & Co. KG. Das 1992 gegründete Unternehmen mit Sitz in Straelen am Niederrhein arbeitet stets an innovativen Lösungen im Bereich des Fußschutzes – immer mit dem Ziel, den Tragekomfort zu erhöhen und den Bewegungsapparat zu entlasten. Dabei arbeitet das inzwischen in zweiter Generation geführte Familienunternehmen weltweit mit Spezialisten zusammen. Dazu zählen führende Fachleute aus der Sportschuhindustrie, der Schuhorthopädie und der Biomechanik ebenso wie Experten aus der Lieferindustrie sowie Prüf- und Zertifizierungsinstitute wie das PFI Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens und die TÜV Rheinland LGA Products GmbH. Zudem ist BAAK seit der Firmengründung Mitglied im Deutschen Normenausschuss.

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