Kieler Woche im Olympiajahr: Generalprobe und Gradmesser der nächsten Generation

Die Kieler Woche 2024 wird die letzte große internationale Regatta und kann als Generalprobe vor den olympischen Segelwettbewerben von Marseille/Frankreich dienen. Ungeachtet dessen dürften vor allem junge, nachrückende Crews den sportlichen Vergleich bereits mit Blick auf die nächsten Spiele 2028 suchen. Die Veranstalter rund um den Kieler Yacht-Club (KYC) erwarten vom 22. bis 30. Juni in acht olympischen Disziplinen, elf internationale Bootsklassen und zum Seesegeln Aktive aus rund 50 Nationen. Das Regattaprogramm präsentierte Organisationsleiter Dirk Ramhorst am Montag (22. Januar) beim traditionellen Kiel-Treff der weltgrößten Wassersportmesse boot in Düsseldorf, Premiumpartner der Kieler Woche-Regatten. Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer gab einer illustren Gästeschar aus Sport, Politik und Wirtschaft einen Einblick in das größte Sommerfestival Nordeuropas, das neun Tage lang an der Kieler Förde gefeiert wird, und zeigte zudem Flagge für den Segelstandort Kiel im Fall einer deutschen Olympiabewerbung.

„Die meisten deutschen Segelolympioniken haben ihre sportliche Heimat aus gutem Grund in Kiel. Die Trainingsbedingungen sind optimal. Zusätzlich bietet die Kieler Woche einen Topwettkampf und Saisonhöhepunkt vor der Haustür“, stellte Ramhorst die Bedeutung der Regattawoche heraus. In Schilksee könnten und sollten deshalb auch die Segelwettbewerbe einer erfolgreichen nationalen Olympiabewerbung für 2036 oder 2040 stattfinden. Die Hoffnungsträger in den Nachwuchskadern des Deutschen Segler-Verbands (DSV) bereiten sich jetzt schon aufs Ziel Olympia 2028 vor und werden mit starker internationaler Konkurrenz an den Startlinien der kommenden Kieler Woche erwartet. Besonders groß dürfte der Andrang vor allem wieder in den internationalen Klassen ILCA6, offen für Frauen und Männer, sowie 29er mit dem Europacup der Zweiercrews sein.

Darüber hinaus wolle die Kieler Woche weiter das olympische Segelprogramm widerspiegeln, um dem Anspruch als Zielwettkampf des Spitzensports gerecht zu bleiben, so Ramhorst. Dazu gehöre in diesem Jahr erneut das iQ-Foilsurfen für Frauen und Männer in getrennter Wertung. Ab 2025 wollen die Organisatoren dann auch die Kitefoilszene für die Kieler Woche begeistern. Ramhorst: „Wir horchen mit intensivem Kundenmanagement direkt in die Klassen und nationalen Segelverbände hinein, um Wünschen und Bedürfnissen gerecht zu werden.“

Um die Akquise der Topathletinnen und -athleten aus dem In- und Ausland kümmert sich deshalb ab sofort „eine von ihnen“. Lena Erdil, zweimalige Surfweltmeisterin und Kieler Woche-Siegerin 2021 und 22 auf dem iQ-Foil, rührt seit Jahresbeginn die Werbetrommel für die Kieler Woche. Die Kielerin arbeitet fest im Team von Point of Sailing, der Vermarktungs- und Eventagentur des Kieler Yacht-Clubs. Die 34-jährige wird authentisch aus der Szene heraus ihre Kontakte zu internationalen Aktiven nutzen, „um noch viel bekannter zu machen, wie hochprofessionell die Regatta organisiert wird mit perfekten Rahmenbedingungen an Land und auf dem Wasser“, was sie selbst erfahren hat und weitergeben will. Vor allem in den jungen Foildisziplinen Kiten und Surfen seien die Kieler Trümpfe noch nicht ausgespielt.

Zum Kiel-Treff der boot wurde die Ausschreibung der Kieler Woche (Notice of Race) vorgestellt und das Meldeportal im Internet auf Manage2Sail.com freigeschaltet. Den Auftakt am Sonnabendmorgen (22. Juni) macht das größte Einzelrennen, die Aalregatta. Rund 200 seegehende Yachten segeln aus der Innenförde heraus nach Eckernförde. Nach der Rückregatta folgt der Kiel Cup über drei Tage, ehe Senatspreis und Silbernes Band mit attraktiven Neuerungen in Modus und Streckenführung aufwarten sollen.

In einem besonderen Blickpunkt der internationalen Bootsklassen wird dieses Jahr die 2.4mR stehen. Im ehemals paralympischen, stets auch offen inklusiv solo gesegelten Kielboot wird vom 29. Juli bis zum 3. August ebenfalls in Schilksee die offene Weltmeisterschaft ausgetragen. Die Kieler Woche gilt auch hier als Generalprobe mit voraussichtlich stattlichen Teilnehmerzahlen. „Ich erwarte alles, was Rang und Namen hat an der Förde“, schätzt Mitfavorit Heiko Kröger, der bereits 13 Kieler Wochen gewann.

Der Ammersbeker ist auch Präsident der internationalen 2.4mR-Klassenvereinigung und startete auf dem Kiel-Treff eine bemerkenswerte Aktion. Der Kiew Cruising Yacht Club aus der Ukraine hat ihn um Hilfe beim Aufbau eines Segelprojekts für Menschen mit Behinderung gebeten, in erster Linie für Kriegsopfer. „Segeln kann körperliche Rehabilitation und psychische Heilung von Traumata verbessern, bietet Betroffenen einen neuen Fokus und Ablenkung zugleich“, erklärte Heiko Kröger, „Teamarbeit fördert die soziale Reintegration und stärkt verloren gegangene Selbstbestimmung und Selbstvertrauen.“ Heiko Kröger erarbeitet mit dem Clubkommodore Gennadii Starikov ein Ausbildungskonzept und sammelt Spenden für den Kauf eines gebrauchten 2.4mR-Boots, das im Idealfall bereits zur Kieler Woche unter dem Segelzeichen UKR an den Start gehen soll.

Auch die boot Düsseldorf hat mit Unterstützung des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) eine Spendensammlung zugunsten ukrainischer Nachwuchsseglerinnen und -segler initiiert. Es gibt eine spezielle Spendenseite auf boot.de. Hier können sich sowohl Aussteller der Messe als auch Segelclubs oder private Spender über das einfache Procedere informieren. Zusätzlich hat der DSV ein Konto für Geldspenden eingerichtet auf das unter dem Stichwort „Help for Ukrainian Sailing Federation“ eingezahlt werden kann. „Diese Aktion liegt mir sehr am Herzen, da es dabei um die Unterstützung von Kindern geht, die durch den Krieg brutal ihres Sports entrissen wurden und bis auf weiteres keine Chance haben, diesen wieder auszuüben“, sagte Wolfram N. Diener, Vorsitzender der Messegeschäftsführung.

Er blickte beim Kiel-Treff auf mehr als fünf Jahrzehnte enge Verbundenheit der boot Düsseldorf mit der Kieler Woche zurück. Diener: „Hier bei uns im Januar genau wie im Juni an der Förde erfahren und genießen die zahlreichen Gäste und Wassersportfans aus dem In- und Ausland eine einzigartige Kombination aus Sport, Erlebnis und Business.“ Die Premium-Partnerschaft habe sich längst zu einer echten Freundschaft entwickelt.

Den Schulterschluss zwischen der Segelregatta als Ursprung der Kieler Woche und dem atemberaubenden Sommerfestival für Millionen Gäste in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins bekräftigte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Neben den Höhepunkten Internationaler Markt und Classic Open Air, Balloon Sail und Spiellinie, die ihr 50. Jubiläum feiert, verspricht Kämpfer eine „Kieler Woche der kleinen Momente“: „Ganz viele Vereine und engagierte Menschen tragen mit ihren kleineren und bunten Veranstaltungen abseits des Trubels zum Gesamtkunstwerk Kieler Woche bei. Das wollen wir ebenso würdigen wie die ganz persönlichen Momente unserer Besucher*innen.“

Nichts zuletzt zeigte die Kieler Delegation auch Flagge für den Olympiastandort Kiel. „Unser Anspruch muss sein: Wenn es noch einmal Chancen für Olympische Spiele in Deutschland gibt, dann nur mit Segelregatten in Kiel.Sailing.City. Dass die Kieler*innen Lust auf Olympia haben, hat der erfolgreiche Bürger*innenentscheid zur Olympiabewerbung 2024 gezeigt“, betonte Kämpfer und erinnerte daran, dass auch der damalige DOSB-Präsident Alfons Hörmann deutlich gemacht habe, dass Kiel bei einer zukünftigen deutschen Bewerbung als gesetzt angesehen werden sollte. „Wir sind auf jeden Fall vorbereitet und investieren weiter in die Sanierung und Entwicklung des Olympiazentrums Schilksee“, so der Oberbürgermeister. Davon profitiert auch die Kieler Woche.

Für Ulf Kämpfer steht zudem fest: Ohne starke Partner*innen wäre die Kieler Woche nicht denkbar. „Die boot Düsseldorf unterstützt uns nun schon seit mehr als 30 Jahren. Und ich freue mich, dass auch die Premiumpartner Audi, REWE und Visa sowie die Eventpartner*innen AIDA Cruises, ViO, Förde Sparkasse und Casinos Schleswig-Holstein bei der Kieler Woche 2024 wieder mit an Bord sind.“ Dirk Ramhorst hob für den Regattateil nochmals die boot als Premiumpartner heraus. Zusammen übergaben sie Wolfram N. Diener und boot-Projektleiter Petros Michelidakis zum Dank das offizielle Kieler Woche-Plakat 2024. „Mit dieser Kreation habt ihr echten Mut bewiesen“, lobte Diener das außergewöhnliche Design.

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