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Von insgesamt rund 1,4 Mio. Verordnungen in diesem Bereich entfiel ein Großteil auf die Altersgruppe ab 65 Jahren und darunter 25 Prozent auf pflegebedürftige Menschen (6,4 Prozent aller Versicherten).

„Mit zunehmender Pflegebedürftigkeit sind Physiotherapie, Podologie oder Ergotherapie wichtige Bestandteile der Behandlung. Die Heilmittel-Ausgaben für ältere Pflegebedürftige betrugen rund 30 Prozent der gesamten Heilmittel-Ausgaben – hier erhielt mehr als jeder Dritte im Jahr 2022 mindestens eine Behandlung aus diesen Therapiebereichen“, so AOK-Vorstandschef Dr. Jürgen Peter.

Die häufigsten Verschreibungsgründe waren Erkrankungen des Nerven- und Muskel-Skelettsystems (19 Prozent) und Diabetes Mellitus (17 Prozent).

Der weit überwiegende Teil der pflegebedürftigen Versicherten ab 65 mit einer Heilmittelbehandlung erhielt Physiotherapie (rund 35 Prozent), gefolgt von Podologie-Behandlungen (rund 9 Prozent) und Ergotherapie (5 Prozent). Am häufigsten abgerechnet wurden die physiotherapeutischen Behandlungen „normale“ Krankengymnastik (rund 46 Prozent), manuelle Lymphdrainage (14 Prozent) und Krankengymnastik auf neurologischer Basis (13 Prozent).

Unterschiede in der Heilmittel-Versorgung je nach Pflegesituation
Bei Menschen, die von einem ambulanten Pflegedienst zu Hause versorgt werden, ist die Behandlungsrate mit Heilmitteln am höchsten (rund 48 Prozent). Von den vollstationär versorgten Pflegeheim-Bewohnenden erhielten rund 44 Prozent mindestens eine Behandlung. In häuslicher Pflege ohne professionelle Unterstützung durch einen Pflegedienst war die Behandlungsrate mit 41 Prozent dagegen etwas geringer.

Hintergrund:

Heilmittel wirken überwiegend äußerlich zur Heilung oder Linderung einer Krankheit auf den Körper ein. Der Heilmittelbegriff wird in den Heilmittel-Richtlinien konkretisiert. Er umfasst persönlich zu erbringende medizinische Leistungen, zum Beispiel Maßnahmen der physikalischen Therapie wie etwa Massagen, Leistungen der Sprachtherapie und der Ergotherapie. Heilmittel können nur bei einer ärztlichen Verordnung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung erbracht werden. Als Zuzahlung sind zehn Prozent der Kosten zuzüglich zehn Euro Verordnungsgebühr zu zahlen.