Malteser Ehrenamtsmonitor für Deutschland

Mehr als drei Jahre nach dem ersten Lockdown ist das soziale Problem der Einsamkeit akuter denn je: Fast 9 von 10 Menschen in Deutschland glauben, dass die Einsamkeit in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird – ein Plus von 13 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der Malteser.

Die Corona-Pandemie stellt im sozialen Leben eine Zäsur dar. Vor allem während des Lockdowns wurden viele Menschen weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Seitdem ist die Zahl derer, die sich einsamer fühlen, gestiegen. Fast jeder Dritte (31 Prozent) ist davon betroffen. Dagegen fühlen sich nur zehn Prozent der Befragten weniger einsam als vor Corona. Dies ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Malteser. Verglichen mit den Ergebnissen von Dezember 2022 wird deutlich: Auch mit größerem Abstand zum Lockdown haben sich Probleme der Einsamkeit und sozialen Isolation nicht abgemildert. Im Gegenteil: 88 Prozent der Befragten sehen Einsamkeit in Deutschland künftig als noch größer werdendes Problem.

Wen trifft Einsamkeit vermeintlich am stärksten? Fast 80 Prozent der Befragten sehen über 65-jährige stärker von Einsamkeit betroffen als vor der Pandemie, gefolgt von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (77 Prozent) und Alleinwohnenden (68 Prozent). Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten glaubt, dass auch Menschen mittleren Alters (31-65 Jahre) stärker von Einsamkeit betroffen sind als früher, während dies 22 Prozent der Befragten für junge Leute zwischen 16 und 30 Jahren annehmen.

„Einsamkeit wird in den Köpfen der Menschen sehr stabil vor allem den so genannten vulnerablen Gruppen zugeschrieben. Tatsächlich aber zeigt die Forschung, dass junge Menschen sogar mehr von Einsamkeit betroffen sind als Ältere“, sagt Sabrina Odijk, Bereichsleiterin Soziales Ehrenamt bei den Maltesern.

Die Zunahme von Einsamkeit wird in erster Linie auf das sich wandelnde gesellschaftliches Klima zurückgeführt. 53 Prozent der Befragten bekundeten, dies liege daran, dass „immer mehr Menschen heutzutage mehr an sich selbst und weniger an andere denken“. Dass viele sozial verunsichert seien und sich deshalb zurückziehen, erklärt für 51 Prozent die Problematik. 43 Prozent begründen dies damit, dass im Alltag weniger Zeit und Raum für Treffen und Gespräche bleibe.

Obwohl das Problem offenkundig ist, wird Einsamkeit im privaten Raum meist nicht thematisiert. Wie schon 2022 wird bei der Mehrheit der Befragten im direkten Umfeld kaum oder gar nicht offen darüber gesprochen.

„Gerade jetzt in der Weihnachtszeit und zwischen den Jahren sind Gefühle der Einsamkeit und Negativfolgen der sozialen Isolation besonders belastend“, so Sabrina Odijk. „Umso wichtiger ist es, gerade in diesen Tagen offen mit dem Thema umzugehen und Familie und Nachbarn Gesellschaft anzubieten und Gesprächsangebote zu machen.“

Einen Beitrag dazu leisten die ehrenamtlichen Begleitungsangebote der Malteser. Diese richten sich gezielt an ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen, um durch Kontakt und Gemeinschaft der Einsamkeit entgegenzuwirken. Gleichzeitig ist das engagierte Sich-Kümmern um Andere ein wirksames Mittel für die Ehrenamtlichen, der eigenen Vereinsamung vorzubeugen.

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