„Lost Places“ sind wichtiger Unterschlupf für überwinternde Wildtiere

 „Lost Places” und andere leerstehende Gebäude in Berlin locken immer mehr Menschen zu Erkundungstouren. Sogenannte „Urban Explorer“ suchen Ruinen, Denkmäler oder Bunker auf, um dort zu fotografieren oder sich zu verewigen. Doch das Betreten dieser vermeintlich verlassenen Orte ist nicht nur offiziell verboten, sondern stört auch überwinternde Tiere wie Fledermäuse, Amphibien oder Schmetterlinge. Deshalb bittet der NABU Berlin darum, bei solchen Erkundungstouren Rücksicht auf die tierischen Untermieter zu nehmen.

Nina Dommaschke, NABU-Expertin für „Artenschutz am Gebäude“: „Vor allem Fledermäuse nutzen Bunker und alte Gebäude in den Monaten November bis März als Winterquartier. Jede Störung kann für die Tiere dramatische Folgen haben: Sie erwachen aus dem Winterschlaf und verlieren lebenswichtige Energie. Das kann für die Fledermäuse das Todesurteil sein.“

Erst kürzlich kam es zu Vandalismus im Luna-Bunker, den Ehrenamtliche des NABU Berlin erst Anfang des Jahres mühsam für streng geschützten Wasserfledermäuse und Braune Langohren aufgewertet hatten. Der Bunker in der Schönholzer Heide ist ein beliebter „Lost Place“ und wurde in der Vergangenheit immer wieder für illegale Partys genutzt. Er ist aber auch eines von zwei bekannten Fledermaus-Winterquartieren in Pankow. Die NABU-Aktiven hatten im Februar 2023 dort Müll beseitigt, Fledermauskästen aufgehängt und die Zugänge gegen Eindringlinge gesichert. Auch ein Zaun wurde vom Bezirksamt aufgestellt, um das wertvolle Winterquartier zu schützen – vergeblich: Die Vandalen überwanden den Zaun und schraubten die Stahltür ab.

In abgeschlossene Bauten einzudringen, ist illegal und häufig auch gefährlich, zum Beispiel, weil Einsturzgefahr besteht oder Besucher*innen mit Schadstoffen in Kontakt kommen können. „Wer trotzdem „Lost Places“ besucht, sollte wenigstens diese Regeln befolgen“, sagt Dommaschke: „Aus Rücksicht auf überwinternde Tiere sollten die Gebäude im Winter tabu bleiben. Ansonsten gilt: Keine Fenster oder Türen offenstehen lassen, weil dies das Mikroklima im Inneren beeinträchtigt. Außerdem bitte die Lautstärke auf ein Minimum reduzieren, möglichst wenig beleuchten und keinen Müll hinterlassen.“

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Mehr als 22.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den dreizehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de. Wenn Sie keine Pressemitteilungen mehr von uns erhalten möchten, schicken Sie bitte eine kurze Mail an presse@nabu-berlin.de.

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