Medienvertrauen heißt Demokratievertrauen

Gute Nachrichten für journalistische Medien: Bei der aktiven Suche nach Informationen zur Landtagswahl spielen crossmediale Angebote von Fernseh-, Radio- und Printmedien die größte Rolle für die Wahl­­be­­rechtigten. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Relevanz von medialen Informa­tions­quellen im Kontext der bayerischen Landtagswahl 2023“. Dafür hat das Marktforschungsunternehmen pollytix strategic research im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) mehr als 1.000 Wahlberechtigte in Bayern repräsentativ befragt.

Für BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege bestätigen die Ergebnisse: „Eine starke Medienlandschaft mit glaubwürdigen journalistischen Quellen ist das Rückgrat der Demokratie. Wir müssen Wege zurück zu einer sachlichen politischen Debatte finden, die alle Menschen erreicht. In jedem Fall werden wir uns als Landesmedienanstalt weiter dafür einsetzen, auch in Sozialen Medien die Medien- und Meinungsvielfalt für die Sicherung eines demokratischen Diskurses zu schützen.“

Ob Informationen zur Landtagswahl insgesamt eher in den Angeboten von TV, Radio und Zeitungen oder über Social Media wahrgenommen werden, unterscheidet sich in erster Linie nach dem Alter. Die 18- bis 24-jährigen Erst- und Jungwählenden kommen vor allem in Sozialen Medien mit Infos in Kontakt – das Wahlplakat einmal außen vorgelassen. Bemerkenswert zudem mit Blick auf die Jüngeren: Die Kommunikations­angebote von Parteien sowie Politikerinnen und Politikern (z.B. Plakate, Programme, Veranstaltungen und Social Media) sind für die 18- bis 24-Jährigen als Infoquelle genauso relevant wie journalistische Angebote.

Social Media als Infoquelle wird im Kontext der Landtagswahl allerdings durchaus kritisch bewertet. So sieht z.B. über ein Drittel der Nutzenden die Gefahr, durch gezielt ausgespielte Werbung einseitig informiert zu werden. Noch mehr sind in Sorge, dass das Wahlergebnis durch bewusst gestreute Falschinformation beeinflusst wird. Und mehr als die Hälfte beklagt zu viel Hass und Hetze in den Sozialen Medien. Bedenklich über den Wahlkampf hinaus: Bei einem Drittel der Wahlberechtigten herrscht große Medienskepsis. Der Vertrauensverlust in die Medien geht dabei Hand in Hand mit einem geringen Vertrauen in unser demokratisches System. Beide Einstellungen zeigen einen klaren Zusammenhang mit individuellen Parteipräferenzen.

Informationen zur Studie:
 
Fallzahl & Grundgesamtheit: n=1.126; Wahlberechtigte zur Landtagswahl in Bayern, die in den letzten drei Monaten das Internet genutzt haben; Erhebungszeitraum: 28.9.-7.10.2023; Erhebungsmethode: Online-Befragung, repräsentative Stichprobe aus Online-Access-Panel; Durchführung: pollytix strategic research im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.

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