WLV fordert Umdenken in der Wolfspolitik

NRW-weit und insbesondere auch in Westfalen-Lippe hat sich der unter Strengschutz stehende Wolf in den vergangenen Jahren ungebremst ausgebreitet. Im Hinblick auf das aktuelle Rissgeschehen verzeichnen wir in NRW für das Jahr 2023 bis jetzt 153 gerissene Schafe und Ziegen sowie ein Rind. Im landwirtschaftlichen Bezug sind in erster Linie Weidetierhaltungen betroffen. Trotz erheblicher Anstrengungen der Tierhalterinnen und Tierhalter, im Sinne des Herdenschutzes insbesondere Schutzzäune zu errichten und Wachhunde einzusetzen, ist seit mehreren Jahren eine kontinuierlich steigende Anzahl an Nutztierrissen zu beobachten. Im laufenden Kalenderjahr erreicht die Zahl der Nutztierrisse bereits einen traurigen Höchststand, es wurden bereits mehr Nutztiere als in jedem anderen Kalenderjahr nachgewiesen. In NRW hat es dabei nachweislich bereits mehrere Fälle gegeben, in denen der Wolf intakten, der Förderrichtlinie Wolf entsprechenden Herdenschutz überwunden und Weidetiere gerissen hat. Der Konflikt verschärft sich durch die bereits mehrfach nachgewiesene Überwindung von intakten „wolfsabweisenden Zäunen“ durch Wölfe mit anschließenden Weidetierrissen im besonders problematischen Wolfsgebiet Schermbeck. Das Land NRW hat nun insbesondere im Westmünsterland um Coesfeld und Dülmen zusätzliche Wolfsgebiete ausgewiesen.

„Der zunehmende Herdenschutz ist problematisch, weil er grundsätzlich keine Problemlösung darstellt. Das Interesse der Landwirtschaft liegt nicht primär in der Entschädigung im Falle von Wolfsrissen, sondern zuvorderst im Schutz der Tiere. Wölfe überwinden Herdenschutzmaßnahmen sehr geschickt. Trotz aller ergriffenen Maßnahmen sind unsere Weidetierhalter in großer Sorge um ihre Tiere, da ein sicherer Schutz vor Wölfen nicht sichergestellt werden kann“, macht WLV-Präsident Hubertus Beringmeier die Sorgen der Weidetierhalter in Westfalen-Lippe deutlich. Der WLV blickt mit großer Sorge auf die Not der Tierhalterinnen und Tierhalter, die sich mit der alleinigen Verantwortung für den Schutz und der Angst um ihre Tiere, den Folgen von Nutztierrissen sowie bürokratischen Hürden von der Politik allein gelassen sehen. „Beim Wolf sind alle Kriterien zur Anerkennung des günstigen Erhaltungszustands als erfüllt anzusehen und die Grundlage für ein aktives Bestandsmanagement gegeben. Die aktuelle Strategie der Politik im Umgang mit dem Wolf stellt für die Zukunft der gesellschaftlich gewünschten Weidetierhaltung eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Nur mit einer entsprechenden Kontrolle der Wolfsbestände und deren Regulierung ist nach unserer Einschätzung künftig ein Nebeneinander von Weidetierhaltung und Wolf möglich“, fordert WLV-Präsident Hubertus Beringmeier.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband fordert die Landesregierung NRW dazu auf, sich beim Bund sowie auf EU-Ebene für folgende Maßnahmen einzusetzen:

·         Die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes und eine darauf aufbauende Entnahmequote

·         Die Lockerung des Schutzstatus des Wolfs auf europäischer Ebene durch Umlistung von Anhang IV in Anhang V der FFH-Richtlinie

·         Die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für ein regional differenziertes Bestandsmanagement

·         Die Festlegung von Gebieten, in denen aufgrund von Topographie, Vegetation oder Bodenbeschaffenheit keine wolfsabweisende Zäunung möglich ist.

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