Alkoholpolitik muss differenzieren

 In der aufkeimenden Diskussion um Alkoholpolitik in der EU und Deutschland positionieren sich die Jungwinzer:innen im Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) entschieden für eine ausgewogene Herangehensweise. Die stellvertretende BDL-Vorsitzende Maike Delp betont die Notwendigkeit, sowohl das Bewusstsein für das Missbrauchspotential von Wein zu schärfen als auch den Wert dieses Kulturguts zu wahren.

„Alkoholpolitik rückt immer stärker in den Fokus der EU-Kommission und der Bundesregierung. Um auf Veränderungen gut vorbereitet zu sein, müssen wir Jungwinzer und Jungwinzerinnen uns noch besser selbst in die Pflicht nehmen“, sagt Maike Delp. Das ist ein Resultat des BDL-Arbeitskreises in Koblenz, bei dem sich der Weinbau-Nachwuchs intensiv mit den zu erwartenden alkoholpolitischen Rahmenbedingungen beschäftigt hat. Denn es reiche nicht, sich wie bisher für den verantwortungsvollen Umgang mit Wein einzusetzen. „Uns muss auch bewusst sein, womit Weingüter in Sachen Kennzeichnung, Warnhinweisen und auch bei der Gebietsweinwerbung zunehmend konfrontiert sein werden“, so BDL-Vize und Arbeitskreisleiterin Delp.

Werbeverbote u.a. in Litauen sowie die Diskussion um Werberestriktionen in Deutschland sind aus Arbeitskreis-Sicht alarmierende Signale. „Keine Frage: Kinder, Jugendliche oder Schwangere sind keine Zielgruppen der Weinwerbung. Alkohol, und dazu gehört Wein, gehört nicht in Kinderhände und ist auch für Schwangere tabu“, zieht die stellv. BDL-Vorsitzende eine klare Linie. Warnhinweise auf den Etiketten für vulnerable Gruppen werden bereits in vielen Ländern umgesetzt. Bei der Einführung von allgemeinen Warnhinweisen wie z.B. in Irland sehen die Jungwinzer:innen jedoch die Gefahr, dass den Betrieben durch neue Auflagen und Gesetze weitere Belastungen aufgebürdet werden.

„Die Bürokratie ist bereits zu aufgeblasen. Pauschalen Piktogrammen, allgemeinen Warnhinweisen auf Weinetiketten oder einem puren Verbot der Weinwerbung stehen wir kritisch gegenüber“, sagt sie. „Allgemein unterliegt die kommerzielle Kommunikation der Health-Claims-Verordnung der EU. Und das ist auch gut so“, stellt Maike Delp klar. Werbung, die behauptet, Wein habe positive Auswirkungen auf die Gesundheit, ist verboten. Auch Bezeichnungen wie „bekömmlich“, „vitaminreich“ oder „Diabetikerwein“ dürfen nicht verwendet werden. Der Fokus muss aus Sicht des BDL auf Information, nicht auf Werbung liegen.

Der Weinbau-Nachwuchs fordert eine differenzierte Betrachtung von Alkoholkonsum und Alkoholmissbrauch – auch in der politischen Debatte. Die Regierung sei gefordert, verstärkt Maßnahmen gegen den Alkoholmissbrauch zu ergreifen. Allerdings muss die Alkoholprävention auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Risikobewertungen ausgebaut und die Weinbranche in einem konstruktiven Dialog in die politischen Entscheidungsprozesse zur Alkoholpolitik eingebunden werden.

Zugleich appelliert der BDL an Verbraucher:innen und die Weinbranche, das Bewusstsein für das Missbrauchspotenzial von Wein zu schärfen. Die Weinbranche hat sich längst verpflichtet, den Werbekodex des deutschen Werberates einzuhalten. Die Selbstkontrolle der Getränkewirtschaft ist etabliert. Aber das reicht noch nicht.

Die größte deutsche Jungwinzer:innen-Organisation setzt weiter auf Prävention. Der BDL unterstützt das Programm des europäischen Weinsektors „Wine in Moderation“, das aus seiner Sicht maßgeblich zur Aufklärung beiträgt und sich z.B. für verantwortungsvolle Weinwerbung einsetzt. Etwa 80 Prozent der deutschen Weinbau-Betriebe unterstützen diese Initiative bereits als Mitglied. Eins davon ist der BDL.

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