Schweizer Schüler gewinnen Bronze für ihre Programmierkünste

Vom 13. bis am 19. August trafen sich im deutschen Magdeburg 48 Jugendliche aus 11 Ländern. Ihr gemeinsames Interesse: Die Informatik. Bei der 30. Zentraleuropäischen Informatik-Olympiade (CEOI) kämpften sie mit Algorithmen und Codezeilen um die Podestplätze. Das vierköpfige Schweizer Team gewann zwei Medaillen.

Bronze ging an: 

  • Elias Bauer, Kollegium St. Fidelis (NW)
  • Yaël Arn, Gymnasium Bäumlihof (BS)

Ausserdem Teil der Delegation:

  • Andrej Ševera, Cycle d’orientation Voirets (GE)
  • Jovian Soejono, Ecole Internationale de Genève (GE)

Algorithmische Aufgaben im Märchengewand

Über den Platz auf der Rangliste entschieden zwei fünfstündige Prüfungen am 15. und 17. August entschieden. Jede Prüfung bestand aus je drei Problemen, die in kleine Stories verpackt waren. Beispielsweise ging es bei einer Aufgabe darum, mit virtuellen Krawatten den Weg zu einem Tresor mit den Medaillen zu kennzeichnen, ähnlich den Brotkrumen in Hänsel und Gretel. Um diese Aufgaben zu lösen, mussten die Teilnehmenden effiziente Algorithmen entwerfen und diese dann implementieren; also das Programm schreiben und dabei auch auf praktische Probleme, beispielsweise mit dem Arbeitsspeicher, eingehen. 

Ein Fach für die Zukunft

Die Prüfungsaufgaben seien spannend gewesen, findet Andrej, der zum ersten Mal an einer internationalen Olympiade teilgenommen hat. Doch auch das Freizeitprogramm während der CEOI hat ihm gefallen, insbesondere die Aussicht vom Bundestag in Berlin. Die Teilnehmenden sassen keineswegs tagelang nur vor dem Computer: Neben den Prüfungen gab es Stadtführungen im historischen Magdeburg, Bowling, Spiele und einen Abstecher in die deutsche Hauptstadt, wo die jungen Talente unter anderem das Computerspielemuseum besuchen konnten. Ohne Informatik-Fans wie sie gäbe es keine Games – und auch keine künstliche Intelligenz. “Informatik ist wichtig für die Zukunft, weil wir uns immer mehr auf KI verlassen werden”, findet Jovian. “Darum ist es wichtig, schon in jungen Jahren etwas über Informatik zu lernen.”   

Ehrgeizige Ziele

Die CEOI ist so etwas wie die kleine Schwester der weltweiten Internationalen Informatik-Olympiade (IOI), an der Ende Monat ebenfalls ein Schweizer Team teilnehmen wird. Kleiner bedeutet aber nicht weniger kompetitiv – ganz im Gegenteil, erklärt Delegationsleiter Johannes Kapfhammer. Die Konkurrenz an der CEOI sei überdurchschnittlich stark, weshalb es schwieriger sei, dort eine Bronzemedaille zu holen. Yaël möchte sich nächstes Jahr für die IOI qualifizieren und trainiert hartnäckig, um sein Ziel zu erreichen. Auch Andrej hat vor, erneut an der Informatik-Olympiade teilzunehmen – nicht nur einmal, sondern gleich viermal, denn so viele Jahre hat er noch bis zum Schulabschluss. Der 15-Jährige interessiert sich neben Informatik auch für Mathematik: Diese Woche ist er für die Mitteleuropäische Mathematik-Olympiade in der Slowakei unterwegs.

Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend.  Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 6’000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. Die Wissenschafts-Olympiade und der Verein Informatik-Olympiade gehören zum Netzwerk IT-Feuer, welches sich für die Informatikbildung in der Schweiz stark macht.

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