Wie erhöhen wir die Zahl der gesunden Jahre in einer deutlich alternden Gesellschaft? Und was verraten uns dazu die Bevölkerungsstudien der Unimedizin? Wie entwickelt sich die Situation älterer Menschen und was sind aus wissenschaftlicher Sicht erforderliche Schritte? Diese und viele weitere Fragen beantworten gleich zwei Vorträge am kommenden Donnerstag um 18 Uhr im Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg. Der Eintritt ist frei.
Seit 25 Jahren liefert die Bevölkerungsstudie SHIP Erkenntnisse zum Gesundheitszustand der Menschen in Vorpommern. Was sich aus dieser Forschung ableiten lässt, erklärt am Donnerstag Prof. Henry Völzke, der Leiter der SHIP-Studie. Er wird verdeutlichen, dass wissenschaftliche Ergebnisse aus SHIP unmittelbare gesellschaftliche Folgen haben können, wie der Verabschiedung der Nichtraucherschutzgesetze oder der Anpassung der Gesetzgebung über die Jodierung von Speisesalz. So plädiert er dafür, das häufiger werdenden Übergewicht als Problem zu erkennen und ihm entgegenzuwirken. Insbesondere Typ 2 Diabetes und Gallensteinleiden seien daraus resultierende Folgeerkrankungen, wie SHIP belege.
Der zweite Teil des Doppelvortrags geht der Frage nach, ob die Zukunft alt ist. Prof. Elisabeth Steinhagen-Thiessen geht dabei auf die besondere Situation der älteren Menschen und die Entwicklung der Lebenserwartung ein. Zudem erläutert die ehemalige Wolgaster Chefärztin, dass Altern ein vielschichtiger Prozess ist. Dabei präsentiert sie Forschungsergebnisse der Berliner Altersstudie BASE mit besonderem Augenmerk auf die Altersgebrechlichkeit („Frailty“).
Der öffentliche Doppelvortrag ist Teil der Vortragsreihe „Altersmedizin – Gesundheit für den älteren Menschen“. Moderator ist Prof. Maik Gollasch. Er ist Direktor der Klinik für Innere Medizin D an der UMG, zugleich Chefarzt für Geriatrie am Kreiskrankenhaus Wolgast.
Zu den Referenten:
Elisabeth Steinhagen-Thiessen („Die Zukunft ist ALT….??!!“) ist Professorin für Geriatrie an der Berliner Charité. Sie war lange Chefärztin für Altersmedizin im Kreiskrankenhaus Wolgast. Prof. Steinhagen-Thiessen ist Mitglied in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Fachgesellschaften, etwa der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie. 2016 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Henry Völzke („Die Gesundheit Vorpommerns messen. Und dann?“) ist Professor für Klinische Epidemiologie an der Unimedizin Greifswald. Als Abteilungsleiter im Institut für Community Medicine leitet er dort SHIP und weitere epidemiologische Großprojekte wie die NAKO Gesundheitsstudie und die EUthyroid-Konsortien.
Moderator des Abends ist Prof. Maik Gollasch. Er leitet die Klinik für Innere Medizin D (Altersmedizin) der UMG und ist Chefarzt am Kreiskrankenhaus Wolgast.
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